Zur Inhalts-ID springen

Florenz, Amalfi, Pompeji & Neapel

Bericht vom 2. – 8. April 2018 | Bus Nummer 1                              

Weiterempfehlen / Teilen

Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Florenz, Amalfi, Pompeji & Neapel 3

Heidi Halter

Kaum zu Hause, zieht es mich wieder in die Ferne.

Wie wurdest du Reiseleiterin?

Nach Jahren in einem Bürojob wollte ich die letzten Jahre meines aktiven Berufslebens mit einer Tätigkeit ausfüllen die mir wirklich Spass macht.

Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?

Der Umgang mit Menschen, das Organisieren und Improvisieren, die immer wieder neuen Destinationen, die meist tollen Leute und die Zufriedenheit wenn sich die Gäste mit einem „danke, es war toll“ verabschieden nach einer Reise

Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?

Mein Bestreben, mit 100% zufriedenen Kunden von der Reise zurückzukommen.

Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?

Meist geht es auf einer Gruppenreise lustig zu, die Leute verstehen sich gut, können sich über das Erlebte austauschen und oft wird gelacht (oder gar gesungen) im Bus.

Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiterin bei car-tours.ch am besten?

Ich kann mich darauf verlassen, dass das Programm gut ausgearbeitet ist, dass die Hotels, Restaurants, etc. gut sind. Zudem kommt niemals Routine auf, jede Reise ist wieder anders.

Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?

Ich bin Schottland Fan geworden, ganz besonders die Highlands begeistern mich. Und…. Ich liebe Haggis.

Auf welchen Reiseleiter-Einsatz freust du dich jetzt schon?

Es gibt unzählige Reisen die ich gerne machen würde und wenig bis keine Destinationen die mich nicht interessieren. Der absolute Hit wäre natürlich eine Reise zu den Nordlichtern, da ich von Astronomie und allem was damit zusammenhängt fasziniert bin.

Was auf jeder Reise unverzichtbar?

Das NW Fähnli ist immer dabei

Welches Buch darf auf keiner Reise fehlen?

Habe während der Reisen keine Zeit zum lesen ?

Verrate uns deinen unerfüllten Reisetraum?

Sankt Petersburg habe ich privat schon besucht, würde aber eine car-tours-Reise dorthin absolut super finden.

Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?

Wir fuhren auf einen Parkplatz in Schottland, da sagte der Chauffeur „super, da um die Ecke sind ja auch gleich Toiletten“. So liess ich die Leute aussteigen und schickten sie in die Richtung dieser Toilette. Sie kamen alle wieder und sagten, dass sie keine Toiletten gefunden haben… Als ich dann nachschauen ging, kam ich zu einem Schild wo stand „To let“. Wir alle (auch der Chauffeur) haben uns köstlich darüber amüsiert und lachten wenn immer wir ein „to let“ Schild sahen während der ganzen Reise.

Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast und dein schönstes Erlebnis bei car-tours.ch Reisen?

Eine ganze Gruppe Westschweizer Gäste dankte mir mit dem wunderschönen Lied La Montanara zum Abschied. Das ging echt unter die Haut, es waren sehr gute Sänger in der Gruppe und ich musste mir fast ein Tränchen der Rührung wegwischen.

Wohin reist du privat?

Für private Reisen zieht es mich in den asiatischen Raum.

Florenz-Amalfi-Pompeji-Neapel

Bissig kalt war es an diesem Ostermontag, als wir frühmorgens in Basel abfuhren. Welche Freude an einem Ostermontag zu früher Stunde von Basel nach Aarau, Zürich und Pfäffikon nach Sargans zum Kaffeehalt zu fahren. Die Strassen waren wie leergefegt und auch die Fahrt über den San Bernardino war ruhig und wir konnten bei strahlendem Sonnenschein die wunderbare, immer noch tief verschneite Gegend bewundern. Vorbei an der Rofflaschlucht über die tief unter uns liegende Viamala ging’s hinauf zum San Bernardino Tunnel und auch auf der anderen Seite zeigte sich das Misox in herrlichem Sonnenschein. Bei einem Glas Prosecco oder einem guten Walliser Fendant konnte man zurücklehnen und die Fahrt im modernen Zerzuben Bus mit dem umsichtigen Chauffeur Noldi noch mehr geniessen.

Gegen Abend konnten wir die Zimmer in Montecatini Terme, dem noblem Kurort in der Toskana beziehen und nach dem Nachtessen gar noch eine Runde auf dem Riesenrad drehen oder die fröhliche Ostermontags Stimmung auf den Strassen in einem Strassencafé geniessen.

Frühmorgens ging die Fahrt weiter durch die hügelige Gegend der Toskana nach Florenz. Auch die Toskana zeigte sich von ihrer schönen Seite mit den hier so typischen Zypressen und Pinien. Am Glockenturm in Florenz kamen wir bereits in den Genuss des typischen italienischen Chaos. Wir waren etwas zu früh, die lokale Reiseleiterin die uns die Stadt zeigen würde erwartete uns, aber die bestellten Kopfhörer waren noch nicht da. Da fing eine grosse, gestenreiche Diskussion an, etliche Telefonate wurden gemacht, dann nach einigen Minuten kamen die Kopfhörer; mit dem Fahrrad, in zwei grossen Koffern verpackt wurden sie geliefert. Dann fing das Austeilen an, wer hat noch kein Kopfhörer, warum höre ich nichts, ich habe noch keine Stöpsel, etc. Als dann doch jeder alles Notwenige hatte, alle verbunden waren und die Stimme von Martha hören konnte, ging’s los, erst dem Arno entlang, in die Altstadt mit den zahlreichen Kirchen, Palästen, Brunnen und Statuen. Während gut zwei Stunden erzählte uns Martha alles über das, Gesamtkunstwerk dieser Stadt. Die Führung endete in der Mitte der Ponte Vecchio, dem wohl bekanntesten Bauwerk dieser schönen Stadt.

Am frühen Nachmittag ging die Fahrt weiter, immer südlich durch die Gegenden Umbrien, Latium nach Kampanien, vorbei am Monte Cassino. Bald konnten wir den Vesuv erkennen und darunter lag, wie angeschmiegt an den Vulkan, die Stadt Neapel. Etwas weiter erreichten wir die Halbinsel Sorrent und bekamen hier einen ersten Eindruck des süditalienischen Verkehrs. Auf engen und gewundenen Strassen flitzten die Vespas und Apes an uns vorbei und wir alle waren heilfroh, dass uns Noldi ruhig und sicher durch dieses Verkehrschaos fuhr.

Bei schon etwas südlichen Temperaturen machten wir uns am folgenden Tag auf den Weg, vom hoch oben in den Hügeln gelegenen Hotel hinunter auf den engen Strassen nach Seiano mit herrlicher Sicht auf den Golf von Neapel und weiter zur historischen Stadt Pompeji. Unsere lokale Reiseleiterin Gabi führte uns durch einen Teil der antiken Stadt die im Jahre 79 durch einen Vulkanausbruch verschüttet wurde und erst im 18. Jahrhundert wiederentdeckt wurde. Der Spaziergang durch die Überreste von Tempeln und Thermen, Theater und Arenen, die von der Hochkultur des römischen Reichs zeugen, haben uns tief beeindruckt, wandelten wir doch auf Jahrhunderte alten Wegen durch eine Stadt die durch eine bis zu 25 Meter hohe Schicht verschüttet wurde.

Auf der Weiterfahrt nach Neapel, der drittgrössten Stadt Italiens bekamen wir einen erneuten Eindruck des chaotischen Verkehrs. Wer von uns würde sich in diesem Chaos ans Steuer wagen? Wohl die wenigsten, aber Noldi nahm‘s gelassen und brachte uns ruhig und sicher ins Stadtzentrum. Bei einem Spaziergang die engen Gassen der Altstadt bekamen wir einen Eindruck dieses, wie Gabi es erklärte, Freiluftmuseum Neapel.

Das Wetter wurde jeden Tag etwas besser und wärmer. So war der Besuch am kommenden Morgen auf einer Früchte-und Gemüseplantage eine wahre Freude. Der Besitzer führte uns durch den duftenden Garten mit üppigen Zitronen und Orangenbäumen, zeigte uns stolz die uralten aber noch top funktionierenden Utensilien zur Verarbeitung von Oliven, Zitronen und anderen Früchten und Gemüsesorten. Seine Frau zeigte uns dann hautnah wie Frischkäse hergestellt wird. Wir durften all diese Köstlichkeiten natürlich auch probieren. Mit einem Glas Wein wurden uns Olivenpaste, Zucchini, Käse und anderes serviert. Zum Abschluss durfte natürlich ein Schluck Limoncello nicht fehlen. Dieser Likör aus Zitronen, der am Golf von Neapel und entlang der Amalfiküste hergestellt wird ist ein schönes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.

Frisch gestärkt lenkte uns Giuliano, der lokale Chauffeur mit seinem etwas engeren und kürzerem Bus über die Amalfitana, zweifelsohne einer der schönsten Küstenabschnitten der Welt. Die Amalfitana ist aufregend und wild. Streckenweise ist die Strasse so eng, dass Autos nur haarscharf aneinander vorbeikommen. In unzähligen Windungen führt die enge Strasse entlang der oft sehr steil abfallenden Felsküste mit einem grandiosen Ausblick über den Golf von Neapel. Immer wieder gingen begeisterte Ah‘s und Oh’s durch den Bus. Die Autos konnten nur ganz knapp kreuzen und immer wieder fragten wir uns, ob es wohl möglich sei auf diesen engen Strassen durch die kleinen Ortschaften zu fahren. Bald sahen wir Positano vor uns, wie an den Berg geklebt wirkt das bunte Dörfchen, das bis 1840 – als die Amalfitana gebaut wurde – nur über enge Bergpfade oder vom Meer aus erreichbar war. Der heutige Ort wird von steilen Gassen und vielen Treppen durchzogen. Der Fotostopp etwas ausserhalb des Dorfes zeigt uns die spezielle Lage dieses Dorfes, mit den Häusern die an den Hängen zu kleben scheinen.

Der nächste Halt war kurz vor Amalfi, auch dort wurde fotografiert und gestaunt. Im kleinen Ort Amalfi der durch die spezielle Lage nur eine Fläche von rund 3 km² zur Bebauung nutzen kann, machten wir Mittagspause und konnten den Dom besichtigen; dieses Bauwerk mit den gotischen, barocken, romanischen und byzantinischen Stilen zeigt die grosse Bedeutung der Seerepublik Amalfi. In den engen Gassen locken kleine Restaurants und Bars zum Verweilen. Einige benutzten die Gelegenheit, mit einem kleinen Schiff entlang der Küste zu fahren und so die Schönheit der Landschaft vom Meer aus zu bewundern.

Weiter ging die Fahrt hoch hinauf nach Ravello, bekannt wegen der vielen Adelsfamilien, die dort lebten. In diesem kleinen, rund 300 m hoch über dem Meer gelegene Ort finden in den Sommermonaten die Musik Festivals von Ravello statt, die 1953 zu Ehren Richard Wagners ins Leben gerufen wurden. Die Familie Rufolo, eine der reichsten in Ravello, ließ im 12. Jahrhundert die gleichnamige Villa auf einem Felsvorsprung bauen, die noch heute berühmter Anziehungspunkt für tausende Besucher ist. Auch wir die Via und ihre Gärten besichtigt.

Die Fahrt ging noch weiter durch kleine verschlafene Ortschaften und durch dichte Kastanienwälder hinauf auf den Pass und auch dort gab‘s wieder viele Ah‘s und Oh’s bei der grandiosen Sicht die sich uns bot auf die tief unter uns liegende Fläche mit Neapel in der Ferne und natürlich dem majestätisch aufragenden Vesuv. Über gewundene Strassen, durch kleine Dörfer geht’s hinunter und weiter auf die Autobahn zurück zur Sorrentischen Halbinsel.

Es war ein langer, aber aufregender Tag und alle sind sich einig, dass die Amalfitana ein ganz besonderes Ereignis war.

Am nächsten Tag konnten wir ausschlafen, erst gegen 10.00 fuhr uns Noldi, der heute wieder unser Chauffeur ist, den Berg hinunter zum kleinen Dorf Gragnano, bekannt durch die zahlreichen Pastafabriken, d.h. kleine Familienbetriebe, wo auch heute noch die Pasta von Hand und in Familienbetrieben hergestellt wird. Interessiert schauen wir der Herstellung zu und konnten uns dann im Laden mit Pastas aller Form eindecken. Wie werden sich die Daheimgebliebenen darüber freuen.

Die Besitzerfamilie wollte uns natürlich die Pasta auch kosten lassen, doch dazu mussten wir zur familieneigenen Taverne fahren. Und das war gar nicht so einfach, denn offiziell dürfen Busse die Strasse durch die kleine Ortschaft nicht befahren. Aber siehe da, die Polizei dein Freund und Helfer war sofort zur Stelle. Mit Blaulicht fuhr uns ein Polizeiauto voraus und sperrte die Strasse für uns. Wir wurden durch eine charmante Polizistin im Bus begleitet, dies sehr zur Freude von Noldi, und hinter uns folgte ein Mitarbeiter auf seinem grossen Töff. Es herrschte Highlife im Bus, alle haben sich köstlich amüsiert und keiner konnte so richtig glauben was da geschah. Die letzten paar Meter mussten wir dann doch noch zu Fuss gehen während die Polizei Noldi mit dem Bus zu einem Parkplatz eskortierte. Einige Minuten später kam Noldi auf dem Sitz hinten auf dem grossen Töff auch im Restaurant an. Und nun begann eine sehr laaange Degustation, wir wurden mit diversen Pasta Gerichten verwöhnt und durften bei unserer Abreise, ungefähr zwei Stunden später noch jedes ein Paket feiner Nudeln in Empfang nehmen. Der Besitzer liess es sich auch nicht nehmen, für jeden Gast eine Pomello zu pflücken, frisch vom Baum. Mit vollem Magen und beladen mit Pasta und Pomellos spazierten wir zurück zum Bus. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir in Sorrento. Dort war die Möglichkeit, noch einmal einzukaufen oder in einem der zahlreichen Strassencafés dem regen Treiben zuzuschauen.

Alles geht einmal zu Ende und so fuhren wir am kommenden Morgen zum letztenmal die steilen Strassen hinunter auf die Autobahn und weiter in Richtung Montecatini zur Zwischen-übernachtung. Am kommenden Morgen ging‘s dann früh los in Richtung Schweiz und zurück zu den Ausstiegsorten. Es wurden Namen und Telefonnummern ausgetauscht und alle waren sich einig, es war eine tolle Reise.

An den Anfang scrollen
Suche