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Vom Berner Oberland zum Matterhorn

Bericht vom 11. September – 14. September 2021| Bus Nummer 12                           

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Es berichtet für Sie unser Reiseleiter

Vom Berner Oberland zum Matterhorn 2

Michael Gruber

Mit dem Herzen Reisen eröffnet Horizonte …

Wie bist du Reiseleiter geworden?

Aus Neugier – und um Menschen, ihre Kultur und ganz einfach die Welt täglich neu zu entdecken. Von Kindesbeinen an war ich mit meinen Eltern immer unterwegs. Mit 14 leitete ich meine Erste Jugendgruppe und mit 16 ging ich alleine als Leiter mit Jugendgruppen auf Reisen. Kaum hatte ich den Führerschein besass ich auch schon einen VW Bus und fuhr fast jedes Wochenende los, um Europa zu erkunden. So organisierte ich viele Reisen … von mehrwöchigen Reisen nach Portugal, Griechenland, Norwegen und Schottland über einwöchigen Wellnesstouren durch Umbrien/Toskana, Malkursen in Paris und im Latium, bis hin zu Jugendlagern – von Frankreich bis Schweden. Es macht mir einfach Freude mit interessierten Menschen Neues zu erleben, zu entdecken und vor Ort zu gestalten.

Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?

Die zahllosen Begegnungen mit spannenden und interessanten Menschen – mitsamt ihren oft ganz verschiedenen Erwartungen.  Gerne begleite ich jede (-n in der) Gruppe so, dass am Ende alle glücklich und zufrieden sind. Als Vagabund bin ich gerne unterwegs und entdecke gerne neue Gegenden. Seit über 40 Jahren arbeite und lebe ich mit Menschen. Was gibt es schöneres, als auf Reisen gemeinsam Neues zu erleben?!

Vom Berner Oberland bis zum Matterhorn

Eine Reise mit der Kraft des positiven Denkens.

4 Tage Wettervorhersage „Strömender Regen“. Ich & Damian, der Busfahrer fuhren das erste Mal zusammen und wir trafen uns in Pfäffikon und luden die ersten Gäste ein. Im Inseli in Luzern nahmen wir die nächste Gruppe auf und das Wetter war immer noch trüb. Auch die Torwächter von Luzern, Rigi & Pilatus, blieben unsichtbar im Nebel. Da ich einen guten Draht zum Petrus Junior habe, vereinbarte ich mit ihm, dass wenn die Gruppe positiv denkt, der Himmel sich klärt.

Wir fuhren entlang der Zentralbahn den Lungener See entlang, am Schwinger Stadion vorbei, über den Brünigpass auf 1008 m und mit Blick ins Haslital geht es wieder runter. Die Aare begleitet uns bis nach Thun und  in Brienz mit dem Brienzer Rothorn im Nebel zeigte sich uns zumindest die Bahn, aus der Ferne können wir sie am Berg erkennen. Im Tunnel unter dem Giessbach Wasserfall der mit seinen 14 Stufen 500m ins Tal stürzt, fuhren wir ganz leise durch, um das Rauschen des fallenden Wassers zu hören. Als nächstes werfen wir einen Blick über den Thuner See und wir sehen die Höhle des Drachentöters St. Beatus. Die Legende sagt das Beatus im 1. Jahrhundert nach unserer Zeitrechnung als Einsiedler in die Höhle einzog und den Drachen, welcher die Bewohner der Umgebung ärgerte, tötete. Nach seinem Tod im Jahre 112 wurde die Höhle zu einem Wallfahrtsort und in Ihr sollen kranke Menschen ihre Heilung gefunden haben.

In Thun angekommen hatten wir durch Staus Zeit verloren aber Erika erwartete uns freudig strahlend und der Himmel zeigte bereits die ersten Sonnenstrahlen und auch blauer Himmel war zu sehen. Nun konnte unsere spezielle Reise beginnen. Durch das Jura fuhren wir an den drei Seen vorbei, welche miteinander verbunden sind. Murten-, Brienzer- und der Neuenburger-See. Geregelt durch das Regulierwehr Port wird der Wasserstand der Aare bei Hochwasser so gelenkt, dass das die Mündungsregion der Emme oder auch die Stadt Bern verschont bleiben. Einfach genial! Weiter geht es nach Lausanne und zu unserem ersten Programmpunkt Ouchy, Spaziergang am See, Mittagspause und Bootsfahrt nach Montreux.

Rechtzeitig zur Ankunft in Ouchy zeigte sich die Sonne und endlich wirkte das positive Denken und die Stimmung stieg mit jedem wärmenden Sonnenstrahl. Wir trafen uns am Steg 4, bestiegen das Schiff und konnten die wunderbaren Aussichten geniessen! Das Chateau Chillon ist der Vorbote von Montreux und wir legten an und genossen die freie Zeit zum lädele oder käfele. Nun geht es in den Car und ins Hotel. Am nächsten gab es Frühstück um 07.00 Uhr und zogen los zum nächsten Ausflug.

Der Tag der Doppelkabinenstandseilbahn

Ausgeschlafen oder auch nicht, wir sassen im Car nach Martigny und wir fuhren durch die Wein & Gurken Stadt AIGLE vorbei an Bexi, dem Dorf das vom Salz lebt. Endstanden im Erdzeitalter Mesozoikum, gab es ein warmes Klima und in der Trias war hier ein Flachmeer. Eingedampftes Meersalz wurde nach und nach überdeckt und1680 entdeckt, wurden 1684 die ersten Stollen in den Berg gehauen. Heute sind es 50 km Gänge und Schächte und 10.000 Tonnen Salz werden jährlich gefördert. Fleurs des Alpes sollte in keinem Schweizer Haushalt fehlen. Es gibt ein Restaurant im Bergwerk für eine Rast im Stollen. In Martigny haben wir bereits die National Grenze ins Wallis überfahren und begeben uns direkt zum Bahnhof.

Wir bereiten uns vor für die Fahrt mit dem Mont Blanc Express, eine Zahnradbahn welche früher die Zahnrad Bahn Martigny-Chatlard hiess. 46 Viadukte und Brücken, 12 Tunnel wurden in 4 Jahren gebaut, um die Bahn 1906 zu eröffnen. Spurbreite 1m, Maximale Neigung: Adhäsion 70%, Zahnstange 200 %. Unsere Endstation Chatelard ist gleichzeitig der Beginn eines alten, doch modernen Abenteuers zum Staudamm. Parc d’Attractions du Châtelard VS S.A. ist der Betreiber einer der schönsten Schweizer Bahnkunstwerke. Mit Blick zurück nach vorn geht es mit der Zweikabinenstandseilbahn auf 1825m, um von dort mit der Panoramabahn entlang des Tales, mit Blick auf den Mont Blanc, zu fahren. Aus dem Tunnel raus endlich der Blick auf den Berg, jedoch ist es uns noch nicht vergönnt den Höchsten Berg, Mont Blanc 4808m, West Europas zu sehen. dafür die Staumauer Lac d’Emosson. Nach einem Landtausch mit Frankreich wurde er Anfang der 70er gebaut und ebenfalls eine Strasse hinauf von Finhaut, für das Material war die Bahn überflüssig und die SBB wollte sie stillleget. Es gründete sich eine Interessengemeinschaft Parc d’Attractions du Châtelard VS S.A. sie organisierten den Erhalt und Neubau der historischen Bahnen aus dem Jahr 1920, sie organisieren die drei Bahnen mit denen wir nun an der Staumauer, 180m hoch, angekommen sind. Die Minifunic Standseilbahn brachte uns auf den höchsten mit der Bahn zu erreichenden Punkt, unter uns liegt jetzt der Stausee . Ab hier wäre Wanderungen zu den 250 Millionen Jahren alten Dinosaurierspuren oder zum kleinen Staudamm sind möglich.

Nun ging es zum Parkplatz, da jetzt Autos & Cars hochfahren dürfen auf der zum Staudamm führenden Strasse, werden auch wir von Damian dort abgeholt. Auf nach Montreux , hier hatten wir freie Zeit zum lädele oder käfele. Einfach nur schauen, schauen und schauen, auf der Suche nach Queen & Chaplin. Charlie Chaplin in Vevey und Queens, Freddie Mercury in Montreux lebten tatsächlich hier.

Damian zum Bahnhof von Aigle, wir lösten den Fahrschein und fuhren mit der Strassenbahn durch die Stadt und ins Depot. Von hier geht es mit der Zahnradbahn nach Versmont zu unserem Hotel und ein wunderschöner Blick über die Weinberge und das Sonnenspiel an den gegenüberliegenden Bergen erwartete uns.

Matterhorn

Auf der Reise nach Täsch gibt es viele Dinge zusehen, unteranderem ist Visp. Entlang der Vispa geht es ins Tal zu der Stadt der zwei Quellflüsse. Die Saaser Vispa & die Matter Vispa vereinen sich in Stalden zur Vispa. In Täsch,1449m, geht es mit dem Zug nach Zermatt,1604m. Für die Teilnehmer, die zum Gornergrat fahren wollen geht es direkt gegenüber vom Bahnhof weiter …. Eine elektrisch betriebene Zahnradbahn auf den Gornergrat in der Monte Rosa Region. Mit der Bahn ging es zügig nach oben, aus dem Zug blickend entdeckten wir das Matterhorn. Endlich atmen wir frische Luft, jedoch sehr dünne, es ging schnell auf das
Gornergrat und an so einem Tag waren wir nicht alleine … schwedisch, deutsch, sächsisch, englisch, französisch, italienisch, asiatisch und ein paar Schweizer waren auch da. Eine phantastische Aussicht auf alle Berge, Teller, Seen und Gletscher genossen wir von hier.

Wieder im Tal sehen wir immer noch das Matterhorn und eine Frage stellt sich dennoch immer wieder bei dieser klaren Sicht, welches Tier steht am Matterhorn auf der Toblerone? Noch etwas Erholung von dem anstrengenden Auf- und Abstieg fuhren wir wieder ins Tal und Damian erwartete uns im Terminal und die Weiterfahrt führte uns nach Randa.  Wieder in Stalden folgen wir der Vispa und an der Mündung in die Rhone in Visp geht es Richtung Felsenkirche weiter. Weiter geht’s an Varen vorbei, ein Dorf mit 658 Einwohner, produzieren sie den Phyfoltru, den Schmetterlings Wein aus der Pinot Noir Traube und der kleine Ort produziert auf 132ha jährlich ca. 1 Millionen Liter Wein. Am Salzbergwerk Ort Bex vorbei kommen wir wieder in Aigle und sehen gleich HUGO Reitzels Gurkenfabrik seit 1909 und erfreuen uns am Raclette Abend im Hotel.

Am Morgen scheint die goldene Sonne und begleitet uns den ganzen Tag mit strahlend blauem Himmel. Die Fahrt mit der legendären Montreux Berner Oberland Bahn im historischen Wagen im Stile der Belle Époque gebaut, die Ambiance der 30er Jahre. Letzter Blick auf den Genfer See und nach einer bezaubernden Fahrt durch die Berge & Täler erreichen wir Gstaad unsere letzte Station dieser Reise. Die letzte Gelegenheit das Taschengeld los zu werden, was allerdings hier sehr schnell geht. Das Gstaad Palace Hotel eine Nacht im Doppelzimmer 1.000,00 CHF oder Uhren, Handtaschen und Kleider aus einer anderen Welt. Es bleibt uns doch nur ein gediegenes Essen. Die Kuh trinkt Wasser und unsere Teilnehmer sitzen bei Bier & Wein zum Mittagessen. Eine wunderbare Reise findet nach vier Tagen positiven Denkens sein Ende in Spiez. Im Simmental sehen wir noch die wichtigste lebende Kuh Rasse der Schweiz. Die Original Simmentaler Fleckvieh. Staunend stellen wir fest, dass wir als Belohnung das Brienzer Rothorn sehen dürfen, zum Abschluss zeigten sich auch Pilatus und Rigi und vier Tage Sonnenschein finden ein Ende am Zürisee. Aber in den Herzen und der Erinnerung scheint sie weiter.

Michael

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