Von Hamburg an die Nord- und Ostsee
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Corina Issler Baetschi
Die Fische im Wasser – und wir an Land
Wer kennt ihn nicht, den Refrain des Nordsee-Liedes von Klaus und Klaus mit dem sinnigen Text «An der Nordseeküste, am plattdeutschen Strand, sind die Fische im Wasser und selten an Land»… So auch unsere Reisegruppe mit 47 Gästen aus St. Gallen, Zürich, Pfäffikon, Luzern und Basel, die am 18. September voller Reiselust gen Norden startete, um nebst Hamburg, Lübeck und Bremerhaven auch den plattdeutschen Strand nach gestrandeten Fischen bzw. die Seehundsbänke vor Cuxhaven nach Seehunden abzusuchen. Die gut 900 Kilometer bis Hamburg mussten allerdings zuerst noch verdient werden, wobei uns der Verkehr auf Höhe Karlsruhe sowie die personell etwas unterbesetzten deutschen Raststätten die Reise nicht ganz einfach machten. Der Kühlschrank im Bus war aber gut gefüllt, die Kaffeemaschine versprühte regelmässig ihren feinen Duft und Chauffeur «Biba» fuhr uns sicher und ruhig ans Ziel im Hamburger Südquartier Billstedt, das wir kurz vor Eindunkeln erreichten. Und spätestens beim feinen Abendbuffet im Hotel Panorama Inn waren wir alle in bester Ferienlaune.
Am nächsten Tag starteten wir um 8 Uhr unseren ersten Ausflug in Richtung Ostsee. Jürgen, der lokale Reiseleiter, wusste viel Spannendes zu berichten und brachte uns schon auf der Busrundfahrt von Lübeck nach Travemünde und Timmendorfer Strand ständig zum Lachen. Auch das Wetter spielte mit: Bei herrlichem Sonnenschein genossen wir die Ostseeatmosphäre, fotografierten Leuchttürme und Möven, gönnten uns entspannende Momente im Strandkorb und schlenderten gemütlich durch die Fussgängerzone des noblen Badeortes. Eindrücklich war auch der Stadtrundgang in Lübeck mit seinem spätgotischen Holstentor, vor dem natürlich ein Gruppenfoto nicht fehlen durfte. Genauso wenig wie ein Zvieri-Stopp im Café Niederegger mit seinem berühmten Marzipan. Und zum krönenden Abschluss des ersten Ausflugstages gab es im Hamborger Veermaster auf der Reeperbahn ein währschaftes Seemannsessen.
Ein richtiges Hamburger Unikum empfing uns am Dienstagmorgen an den Landungsbrücken zur Stadtrundfahrt in Hamburg. Mit Hut und Sonnenbrille erinnerte uns Reiseleiter Dieter an Udo Lindenberg und tatsächlich wusste er von diesem auch einiges zu erzählen, hatten sich die beiden als Studenten doch mal kurze Zeit eine WG geteilt. Nach einer kurzweiligen Rundfahrt vorbei an Aussenalster, Hamburger Michel und vielen sehenswerten Strassen und Brücken, die unser Chauffeur mit Bravour meisterte, erwartete uns von der Plaza der Elbphilharmonie eine atemberaubende Sicht auf das Hafenbecken und die Stadt begleitet von schönstem Wolkenspiel. Perfekte Fotosujets! Und auch auf der anschliessenden Barkassenfahrt waren die Kameras fleissig in Betrieb, gab es doch von den Wasserdocks, über die Containerschiffe bis hin zu den historischen Gebäuden in der Speicherstadt so einiges zum Ablichten.
Man könnte meinen, dass die Eindrücke der ersten Tage nicht mehr zu übertreffen wären, aber weit gefehlt. Am dritten Tag stand noch die Nordsee auf dem Programm! Und da blieb am Containerterminal in Bremerhaven nicht nur unserem Chauffeur der Mund offen. Unglaublich, was da an Fahrzeugen, Kränen und Containern hin- und herbewegt oder gelagert wird. Und auch die Zahl von 2.4 Milliarden Fischstäbchen, die hier in Bremerhaven – der grössten Kühltruhe Europas – jährlich verarbeitet werden, beeindruckte uns. Unbeeindruckt schienen da nur die Seehunde, die wir am Nachmittag auf der Cuxhavener Schifffahrt mit gebührendem Abstand grüssen und fotografieren konnten. Gemütlich lagen sie auf den Sandbänken in der Sonne und bescherten uns mit ihrem unbeschwerten Dasein einen krönenden Abschluss unserer eindrücklichen Reise an Elbe, Ost- und Nordsee.
Text und Fotos: Corina Issler Baetschi