Adventszauber & Dampfzugromantik mit Gisela Jähn
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Gisela Jähn
Wohin du auch gehst, gehe mit ganzem Herzen.
Wie wurdest du Reiseleiterin?
Mit 30 hatte ich den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung – deshalb habe ich mich beim Imholz beworben und habe mehrere Jahre als stationäre Reiseleiterin vor allem für Städtereisen gearbeitet. Nach fast 20-jährigem Unterbruch arbeite ich nun seit Mai 2014 bei car-tours.ch, da einen die Reisebranche nie loslässt.
Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?
Die Vielfältigkeit dieses Berufes! Man lernt viele neue Menschen und Länder kennen, keine Reise ist wie die andere. Man kann sehr selbständig
arbeiten.
Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?
Ich bin flexibel in meinem Tun, kann mich gut anpassen und auf Menschen aller Art eingehen. Habe nie schlechte Laune !
Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?
Man ist mit Gleichgesinnten zusammen, es entstehen Bekanntschaften oder sogar Freundschaften. Der Endpreis für den Kunden ist attraktiver.
Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiterin bei Car-Tours am besten?
Wie oben schon erwähnt, dass man sehr selbständig arbeiten kann. Man darf Beruf und Hobby verbinden.
Was unterscheidet car-tours von anderen Reisegesellschaften?
In erster Linie: Es ist immer eine Reiseleitung mit dabei. Exklusive Musikanlässe und Preis- Leistung ist unschlagbar.
Auf welchen Reiseleiter-Einsatz freust du dich jetzt schon?
Auf jeden! Jeder ist auf seine Art einmalig.
Welche drei Dinge sind auf jeder Reise unverzichtbar?
Eine gutes Verhältnis zu den Kunden, eine kollegiale Zusammenarbeit mit dem Fahrer und ein attraktives Programm.
Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?
Beim Konzert einer Blasmusik im Tirol hat mein Chauffeur dem Dirigenten gesagt, dass seine Reiseleiterin „unbedingt“ mal eine Kapelle dirigieren möchte ! Natürlich musste ich auf die Bühne und die Gäste, und auch ich, hatten an meinen Dirigentenkünsten unheimlich
viel Spass!
Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast?
Unbescheiden darf ich sagen, dass ich sehr viele tolle Komplimente von den Gästen bekomme.
Adventszauber & Dampfzugromantik
Ist es wirklich schon wieder November? Beginnt tatsächlich bereits wieder die besinnliche Zeit auf Weihnachten? Erst haben wir doch noch unter der heissen Sommersonne gebadet! Es muss wohl so sein, Car Tours lädt zur Advents-Reise ein und auch ein Blick nach draussen verrät, dass bald Weihnachten vor der Tür steht.
44 Personen sind dem Ruf gefolgt und starteten am frühen Donnerstagmorgen von Basel, Winterthur und St. Gallen Richtung Salzkammergut. Ueli, den ich und auch einige Gäste von früheren Reisen her kennen und schätzen, chauffierte uns die kommenden 4 Tage sehr sicher durch Österreichs Landschaften.
Von den neun österreichischen Bundesländern durchfuhren wir gesamthaft deren vier, Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich, wo sich unsere Unterkunft, das Hotel „Auerhahn“ in Vöcklabruck, befindet.
Bevor wir mit einem feinen Abendessen belohnt wurden, stand erst ein Besuch des wunderschönen Weihnachtsmarkts in der Mozartstadt Salzburg auf dem Programm. Dieser gilt, zu Recht, als einer der ältesten und schönsten Adventsmärkte Österreichs. Zwischen dem Dom- und Residenzplatz bieten zahlreiche Händler in festlich herausgeputzten Holzhütten ihre Produkte an, seien diese kulinarischer oder dekorativer Natur. Natürlich mischt dabei auch viel Krimskrams mit. Da es bereits anfing einzudunkeln, verliehen die zahlreichen Lichterketten und Kerzen dem Weihnachtsmarkt zusätzlich eine besonders festliche Note.
Nach einem feinen Abendessen im gemütlichen Speisesaal des Hotels „Auerhahn“ und einem leckeren Frühstück begann unser nächster Tag, frisch gestärkt, mit der Fahrt nach St. Wolfgang am Wolfgangsee. Diese führte uns u.a. an Gmunden, Traunkirchen oder dem geschichtsträchtigen Bad Ischl vorbei. Die Region, in der wir uns an diesem Tag befanden, ist bekannt für ihre zahlreichen Seen, Mondsee, Attersee, Irrsee und Fuschlsee, um nur einige zu nennen. Bad Ischl ist unter anderem bekannt als Schauplatz der Verlobung zwischen Kaiser Franz Joseph und Sisi im Jahre 1853.
Angekommen in St. Wolfgang bestiegen wir die legendäre „Schafbergbahn“, die, der Jahreszeit angepasst, mit hübschen Adventssujets bemalt ist und die uns innerhalb 30 Minuten zur Mittelstation „Schafbergalp“ hinauf transportierte. Starteten wir an der Talstation noch bei grünen Wiesen und aperen Strassen, erwartete uns die „Schafbergalp“ auf 1400 Meter mit Schnee bei Minustemperaturen. Oben angekommen, durften wir uns daraufhin mit einem Glas Glühwein oder Punsch aufwärmen.
Nach einem einstündigen Aufenthalt, bei dem wir einen kurzen Spaziergang durch den frischen Schnee oder die herrliche Aussicht auf das Salzkammergut und den Wolfgangsee geniessen durften, brachte uns die Bahn wieder zurück nach St. Wolfgang. Der Nachmittag stand im Zeichen eines weiteren, ebenfalls sehr hübschen Weihnachtsmarktes, demjenigen von St. Wolfgang. Hübsch dekorierte Holzhüttchen mit Handwerksbrauchtum, Weihnachtsschmuck oder leckeren Speisen und Getränken wie Kaiserschmarrn, Leberkäsesemmel oder Kaffee mit Schuss, wechselten sich in den belebten Strassen des 3000-Seelen Dorfes ab. St. Wolfgang lockte aber nicht nur mit dem Weihnachtsmarkt, sondern viele Gäste freuten sich auch darauf, einmal im legendären „Weissen Rössl“ einen feinen Kaffee und ein Stück Kuchen zu geniessen. Wer kennt ihn nicht? Den Schauplatz des 60-Jahre Strassenfegers „Im Weissen Rössl“ mit Peter Alexander und Waltraut Haas in den Hauptrollen. Stolz steht es am Ufer des Wolfgangsee und beinahe hört man von drinnen den Oberkellner singen: „Im Salzkammergut da kann man gut lustig sein„ !
Zum Abschluss des Tages begrüsste uns noch ein weiterer Adventsmarkt, in St. Gilgen, ebenfalls am Wolfgangsee gelegen. Dieser ist etwas kleiner aber nicht minder festlich durch die zahlreichen dekorativen Lichtkerzen, die das Mozartdorf schmücken. Besonders beeindruckend ist die 11 Meter hohe beleuchtete Kerze, die am Seeufer steht und bei Dunkelheit weithin sichtbar ist. Die elektrischen Kerzen erfreuen Einheimische und Besucher durch ihre zeitlose Eleganz.
Wie zu Grossvaters Zeiten durften wir am Folgetag eine Dampfzugfahrt mit der „Steyrtal-Museumsbahn“ von Grünburg nach Steyr erleben. Schnaufend zog die schwere Lok die vier angehängten Nostalgiewaggons die knapp 20 Kilometer innerhalb einer Stunde von A nach B. Bekannt ist Steyr unter anderem durch die „Steyr Motors Betriebs GmbH“, ein auf die Produktion von Dieselmotoren spezialisiertes Unternehmen, das aber leider Konkurs gegangen ist. Wir hatten aber nichts mit Motoren im Sinn, sondern besuchten in der hübschen Innenstadt einen weiteren Adventsmarkt. Die drittgrösste Stadt von Oberösterreich mit seinen ca. 38‘000 Einwohnern hat einen Stadtteil mit Namen Christkindl. Da Nomen bekanntlich Omen ist, werden im dortigen Postamt, mit eigener Postleitzahl, in der Tat Briefe ans Christkind beantwortet.
Am späten Nachmittag stand noch ein letztes kurzes Dampfbahn-Abenteuer auf dem Programm – von Timelkam nach Ampflwang. Auf der 10 Kilometer langen Strecke besuchte uns im Zug sogar der Nikolaus, zusammen mit zwei allerliebsten Christkindchen. Offenbar waren alle Gäste und auch die Reisleiter das Jahr über sehr brav, konnten wir im Ampflwang doch alle Gäste wieder mitnehmen.
Nach einem letzten feinen Abendessen hiess es am nächsten Morgen bereits wieder Abschied nehmen vom Salzkammergut. Mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck chauffierte uns Ueli wieder sicher und wohlbehalten in die Schweiz zurück, wo wir gegen Abend müde aber glücklich ankamen.
Wir bedanken uns bei allen Reiseteilnehmern für die gemütliche Tour und freuen uns auf ein Wiedersehen irgendwo und irgendwann
Herzlichst
Gisela & Ueli
Bei unserem Mechoui-Mittagessen befanden wir uns zwar schon für 2 Stunden in Spanien, die Grenze zu Frankreich war nur gerade 50 Meter entfernt. Ganz offiziell überquerten wir die Landesgrenze FR-ES aber erst heute, bei unserer Fahrt nach San Sebastian, wo wir bei einer weiteren interessanten Stadtführung diese schöne Stadt am Meer etwas näher kennenlernen durften. San Sebastian liegt im spanischen Baskenland, das sich, was die Entstehungsgeschichte anbelangt, stark vom französischen Baskenland, von dem wir herkamen, unterscheidet.
Das spanische Baskenland strebte ab 1959 die Unabhängigkeit der Region an. Die „Euskadi ta Askatasuna“, kurz ETA, (baskisch für „Freiheit für die baskische Heimat“) war bis zu ihrer Selbstauflösung 2018 eine marxistisch-leninistische, separatistische baskisch-nationalistische Untergrundorganisation. Sie wurde 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet und bediente sich vorwiegend terroristischer Mittel. Insgesamt wurden von der ETA rund 830 Menschen getötet.
Ein friedlicheres Thema bescherte uns der Besuch des „Guggenheim-Museums“ in Bilbao, dessen Aussenfassade den meisten Besuchern in erster Linie mehr zusagt als die Ausstellung an sich. 25 Jahre ist es bereits her, seit der weltberühmte Stararchitekt, Frank Gehry das moderne Gebäude erstellen liess. Zum Aussenbereich des Museums gehört seit der Eröffnung auch „Puppy“, ein überlebensgrosser sitzender Hund, der jedes Jahr frisch mit Blumen besteckt wird. Eigentlich sollte „Puppy“ nur zur Eröffnung dort Platz nehmen aber die Bilbaoer wollten die blühende Skulptur nicht mehr hergeben uns so sitzt er nun friedlich Jahr für Jahr neu geschmückt dort und heisst die Besucher willkommen.
Nicht nur der Bordeaux Wein ist eine lukullische Delikatesse, sondern auch der feurige Rioja durfte auf unserer Reise nicht fehlen. In der „Bodega Eguren Ugarte“ wurden wir ein weiteres Mal durch einen aussergewöhnlichen Weinkeller geführt und durften die Köstlichkeiten anschliessend natürlich auch verkosten. Begleitet wurde die Weinprobe von Tapas, oder wie sie im Baskenland genannt werden, „Pintxos“, kleinen Häppchen. Und dann wurde es feurig- Pamplona hiess der Nachmittagsprogrammpunkt. Diese Stadt, die durch den „Elcierro“, die Stierhatz durch die engen Strassen Pamplonas bekannt ist, wurde uns von einem „spanischen Schwaben“ oder „schwäbischen Spanier“ auf humorvolle Art gezeigt. Peter brachte uns mit seinem Dialekt und seinen Sprüchen ständig zum Lachen und wir verbrachten vergnügte 2 Stunden mit ihm.
Bevor wir am Folgetag durch das Pyrenäenvorland Richtung Lourdes fuhren, verbrachten wir noch eine gemütliche Mittagspause im zauberhaften Städtchen Saint Jean Pied de Port. Dieser kleine Ort ist einer der zahlreichen Pilgerstätten auf dem Jakobsweg, dem „Camino de Santiago“. Erkennbar sind Pilgerstätten unter anderem am Symbol des Jakobsweges, der Jakobsmuschel, die sich meistens am Boden befindet und so den Menschen die Richtung weist. Unterwegs begegneten uns viele Wanderer, die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus (deshalb Jakobsweg) in Santiago de Compostela, nahe der Atlantikküste, zum Ziel haben. Ob diese Enthusiasten das Ziel auch wirklich erreichen, sind es von Saint-Jean-Pied- de- Port doch stattliche 770 Kilometer Fussmarsch, entzieht sich unserer Kenntnis. Sowie auch die Beweggründe für ein derartiges Abenteuer ganz unterschiedlich sein können.
Die nicht minder bekannte Pilgerstadt Lourdes erreichten wir am späten Nachmittag, sodass vor dem Abendessen noch genügend Zeit blieb, die berühmte Grotte der Bernadette, oder wie sie französisch heisst „Grotte Massabielle“, zu besuchen. Da das Wetter etwas regnerisch und kühl war, hatte dies den Vorteil, dass keine allzu grossen Menschenmassen den geweihten Ort besuchen wollten. Es mag erstaunen, dass Millionen von Menschen weltweit diese Pilgerstätte in der Hoffnung besuchen, dort Heilung oder zumindest Linderung ihrer Beschwerden zu finden. Angeblich hatte die junge Bernadette an diesem heiligen Ort, der leider etwas zu einem spirituellen Disneyland geworden ist, im Jahre 1858 18 Mal eine Marienenerscheinung. Binnen weniger Jahre entwickelte sich Lourdes daraufhin zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte Europas.
Für den vorletzten Tag unserer 10-tägigen Rundreise war noch eine vierte Stadtbesichtigung eingeplant, dieses Mal in Toulouse, der rosa Stadt am Canal du Midi. Daran anschliessend führte uns der Weg durch das Zentralmassiv ins Rhônetal nach Lyon. Diese Stadt zwischen den Flüssen Rhône und Saône gelegen, steht in Bezug auf die Einwohnerzahl gleich hinter Paris an zweiter Stelle. Bekannt ist sie unter anderem als Heimat von Paul Bocuse, dem französischen Spitzenkoch aber auch durch das „Fête des Lumières“, das jedes Jahr am 8. Dezember durchgeführt wird.
Nach einer letzten Nacht in Frankreich ging’s am Folgetag zurück in die Schweiz, wo wir gegen Abend gesund und voller schöner Erlebnisse die diversen Ausstiegstellen erreichten.
Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für die gemeinsame Zeit, es war eine anspruchsvolle aber schöne Reise mit Euch.
Herzlichst
Gisela und Rolf