Advent in Kopenhagen & Oslo
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Beatrice Greve
„Reisen – es lässt dich sprachlos, dann verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler.“ – Ibn Battuta
Kopenhagen & Oslo im Advent
Eigentlich bin ich ja sehr gerne mit unseren komfortablen Extrabussen unterwegs. Diese Art von reisen kann ich immer gut und gerne jedem Klimaaktivisten als sehr umweltfreundlich empfehlen. Nach Kopenhagen werden wir jedoch ausnahmsweise mal fliegen. Schon beim Packen merke ich, wie viel komplizierter sich eine Flugreise gestalten kann. Wird der Koffer wohl ankommen? Soll ich doch nur mit einem Kabinengepäck reisen. Wie gross wird wohl die Schlange beim Check-in an einem Samstagmorgen in Kloten sein?
Am Flughafen Zürich ist kein Gedränge, und ich kann in Ruhe mein Check-in und die Kofferaufgabe komplett „self“ ausführen. Wer weiss, vielleicht kann ich beim nächsten Mal auch selber fliegen! Die cartours Reiseteilnehmer treffe ich am Gate. Ich merke schon beim ersten freundlichen Kontakt, dass all diese Gäste sehr selbständig sind.
Bei Margrethe in Kopenhagen
Nach einem kurzweiligen und sehr angenehmen Flug landen wir in Kopenhagen. Ja, alle Koffer sind angekommen und wir können direkt zum Ausgang, wo wir bereits von Dirk, unserem sympathischen Stadtführer, empfangen werden. Mit „unserem“ Bus fahren wir zuerst zum Amager Strand, ein geschütztes Naherholungsgebiet, das an der Ostküste liegt. Hier atmen wir die frische Meeresbrise ein und geniessen den Blick auf das offene Meer. Danach fahren wir zum Schloss Amalienborg. Einem der schönsten Sehenswürdigkeiten. Heute ist es im Besitz der dänischen Königsfamilie und wird von Königin Margrethe II. als Stadtresidenz genutzt. Ob sie gerade im Palais residiert, können wir an der gehissten Flagge auf dem Palais Schack erkennen. Bei ihrer Anwesenheit wird sie Tag und Nacht von ihrer Leibgarde bewacht. Wir nutzen die Gelegenheit noch bei Tageslicht ein Gruppenfoto zu schiessen. Nach der Wachablösung besuchen wir die kleine Meerjungfrau. Die kleine Bronzefigur an Kopenhagens Uferpromenade „Langelinie“ ist das Wahrzeichen der Stadt und das dänische Nationalsymbol. Dirk erzählt uns die Geschichte vom Meervolk von Hans Christian Andersen mit viel Freude. Überhaupt erfahren wir sehr viel Lustiges und Interessantes über das Leben der Dänen und über die Geschichte von Kopenhagen. Auch erhalten wir viele interessante Tipps für unseren freien Abend in der Stadt.
Bevor wir bei unserem Hotel aussteigen, werden wir um das Tivoli gefahren und sehen schon da, gemütlich vom Bus aus, wo wir überall hingehen möchten. Zauberhaft ist dieses Wunderland, so schön weihnächtlich dekoriert. Dirk verabschiedet sich von uns, und ab jetzt geniessen die Gäste ihre freie Zeit.
Leinen los!
Die Formalitäten zum Einschiffen konnte ich in Ruhe am folgenden Vormittag erledigen. Hierfür bin ich mit der S-Bahn vom Hotel zum Hafen gefahren und wurde doch tatsächlich von einem freundlichen Kontrolleur nach meinem Ticket gefragt. Das an einem Sonntagmorgen! Zum Glück war ich nicht schwarz unterwegs. Am Nachmittag fahre ich dann mit allen gemeinsam mit unserem Bus zum Hafen. Die Nacht werden wir auf der Crown Seaways verbringen. Diese Kreuzfahrtfähre mit zahlreichen fantastischen Unterhaltungs- und Freizeitmöglichkeiten ist gross und komfortabel. Ob Partyatmosphäre, entspannte Seefahrt oder Unterhaltungsangebote, hier wird Einiges geboten. Die meisten von uns beginnen den Abend mit einem Cocktail an der Bar bevor sie zum Abendessen in die Pizzeria, in das Selbstbedienungsrestaurant mit dem reichhaltigen Buffet oder in das exklusive Sea Food Restaurant gehen. Die Überfahrt ist ruhig. Ungefähr zwei bis drei Stunden vor der Ankunft in Oslo nähern sich von beiden Seiten die norwegischen Küsten. Immer dichter rücken sie heran, bis sie an der engsten Stelle nur wenige hundert Meter voneinander entfernt sind. Der Oslofjord ist zwar nicht zu vergleichen mit den majestätischen Fjorden an der Atlantikküste, schön ist er aber dennoch. Nach dem schmackhaften Frühstück, mit dieser spektakulären Aussicht, treffen wir uns alle im Hafen von Oslo wieder.
Auf der ältesten Skisprungschanze der Welt
Hier erwartet uns Uta, die lokale Reiseleiterin für die Stadtbesichtigung. Als erstes sehen wir Tjuvholmen, das neu angelegte Stadtviertel, das sich auf einer Halbinsel ins Meer erstreckt. Architektonisch hochinteressant und einfach ein ziemlich cooles Fleckchen Erde. Von hier geht’s weiter in Richtung Oper. Seit 2008 ist sie das neue Wahrzeichen der Stadt. Strahlend weiss steigt sie, einem Eisberg nachempfunden, aus dem Wasser empor. Rechts und links der mächtigen Glasfassade führen zwei Rampen hinauf aufs Dach, das für jeden zugänglich ist. Und hinter der Oper erheben sich die Hochhäuser des Barcodes, welche die Skyline der Stadt radikal verändert haben. Wer moderne Architektur schätzt, der kommt hier voll auf seine Kosten. Nach einer kurzen Fahrt durch die City fahren wir bergaufwärts nach Holmenkollen, nördlich von Oslo. Hier steht die Skisprungschanze namens Holmenkollbakken. Das Areal zählt zu den berühmtesten Sportarenen der Welt und ist die meistbesuchte Touristenattraktion Norwegens. Die Holmenkollen Skisprungschanze ist seit über 100 Jahren das Herz des norwegischen Skisports. Der erste Skisprungwettbewerb an der Holmenkollen Skisprungschanze fand am 31. Januar 1892 vor sage und schreibe 12.000 Zuschauern statt. Die Schanze wurde aus Ästen gebaut und mit Schnee bedeckt. Der längste Sprung wurde mit 21,5 Metern verzeichnet. Der aktuelle Rekord liegt bei 144 Metern und wurde 2019 von Robert Johanssmen aus Norwegen aufgestellt. Zwei Damen unserer Gruppe wagen eine Fahrt im Skisimulator. Ich kann draussen auf einem Monitor ihre Gesichter beobachten. Wider Erwarten sind sie komplett entspannt!
Mit dem kleinen Trotzkopf im Park
Nach einer kurzen Pause fahren wir zum einzigartigen Vigeland Skulpturenpark. Er ist das Lebenswerk des Bildhauers Gustav Vigeland mit mehr als 200 Skulpturen in Bronze, Granit und Schmiedeeisen. Vigeland hat auch das Design sowie die architektonische Ausformung des Parks entworfen. Ein äusserst sehenswertes Werk über den Zyklus des Lebens. Die Bronzestatue des kleinen Trotzkopfs gehört mit dem Monolithen und dem Rad des Lebens zu den bekanntesten Figuren des Vigeland Skulpturenparks. Die feuchte Kälte lässt uns leider wenig Freude zum Geniessen. Und wir steigen alle gerne bald wieder in unseren Bus. Danach fahren wir nochmals bei der modernen Hafenpromenade vorbei. Wir sehen nochmals die Oper, das Munchmuseum, die neue Deichman-Bibliothek und die hohen, schmalen Gebäude des Stadtviertels Barcode. Wir freuen uns, diese ganz spezielle wunderschöne Stadt in den nächsten Tagen auf eigene Faust zu erkunden.
Einige Gäste treffe ich immer mal wieder in der Hotellobby oder bei der Metrostation, andere sehe ich tatsächlich erst am Abreisetag wieder. Alle haben viel erlebt und die Zeit in Kopenhagen und Oslo sehr genossen. Jeder und jede ganz nach eigenem Gusto.
Hyggelige Wintertage
Beatrice