Südenglands Traumküsten mit Susanne Godli
Susanne Godli
Südenglands Traumküsten
Wie soll ich es beschreiben? Es war einfach einzigartig, zum Teil Atemraubend.
Bilderbuchlandschaften, wie man sie aus den Filmen kennt von Rosamunde Pilcher, wilde Küsten, dramatische Meeresklippen, weite Landschaften, Vogelgezwitscher, viel Sonne, Wind und viel Ruhe.
Unsere 8-tägige Reise beginnt früh morgens in Thun und führt uns über Pratteln, Basel, das Elsass, Luxembourg, Belgien nach Lille in Frankreich, wo wir die erste Übernachtung haben. Frisch gestärkt und ausgeruht geht es am nächsten Tag weiter nach Calais, wo wir mit der Fähre in 90 Minuten den Ärmelkanal überqueren. Bei schönem Wetter dürfen wir die 106 Meter hohen Kreidefelsen von Dover bestaunen, welche zum UNESCO-Naturerbe gehören. Alles bewacht vom Castle of Dover, das über den Klippen thront.
Nach der Ankunft geht es weiter auf der linken Strassenseite, auf englischem Boden in der Grafschaft Kent nach Leeds Castle. Es ist ein Wasserschloss aus dem 12. Jahrhundert, umgeben von einem wunderschönen Park mit vielen Wasservögeln, leider leben die schwarzen Schwäne nicht mehr. Lady Bailey, die letzte Bewohnerin von Leeds Castle hat dazu beigetragen, dass der prachtvolle Park und das Schloss nach ihrem Tod im Jahre 1974 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde.
Jeder kann individuell die Schönheiten des Schlosses und des Parkes besichtigen. Nach der Besichtigung stösst unsere lokale Führerin Kerstin zu uns und wir fahren alle gemeinsam nach Brighton wo wir die erste Nacht in England verbringen.
Nach einem „English Breakfast“ gehen wir gestärkt zuerst zu Fuss, einige Schritte durch Brighton bis zum Pier wo Benj, unser Chauffeur, mit seinem Car auf uns wartet. Wir fahren in einer Stunde zu unserem Ausgangspunkt für die erste und zugleich anstrengendste Wanderung unserer Reise. Wir nehmen die 7 Hügel der 7 Schwestern unter die Füsse, (wegen der Erosion sind es jetzt eigentlich 8 Hügel) das heisst es ging rauf und runter bis zu unserer ersten Pause beim Birling Gap. Hier besteht die Möglichkeit, falls jemand nicht mehr weiter gehen will, mit dem Bus weiterfahren kann. Alle gehen weiter und so wandern wir weiter der Küste entlang und bestaunen die schroffen Klippen und den Blick auf das Meer bei schönem Wetter. Nach 3 ½ Stunden haben wir das Ziel erreicht und besteigen glücklich und müde den Bus.
Die Fahrt geht weiter nach Bournemouth zur Übernachtung.
Am nächsten Morgen geht die Fahrt (Benj fährt uns sicher durch die engen Strassen) nach Looe von der Grafschaft Dorset nach Cornwall. Wir bestaunen vom Bus aus die traumhaften Vorgärten der schmucken Häuschen und die wunderschöne, weite Landschaft.
Bei Ankunft in Looe lagen die Kleinboote im Trockenen wegen den Gezeiten. Wie überall im Süden von England sind die Küsten Ebbe und Flut ausgesetzt. Der Wasserstand (Tidenhub) ändert sich täglich aufgrund der Erdrotation und so findet Ebbe und Flut immer zu einer anderen Zeit statt.
Die heutige Wanderung ist leicht. Wir wandern in 45 Minuten praktisch geradeaus zum Hannafore Point und wieder zurück nach Looe. Einige blieben im Fischerdörfchen Looe und warteten beim Bus wieder auf uns.
Danach geht die Fahrt zu einem weiteren Höhepunkt der Reise, den „Lost Gardens of Heligan“. Jeder darf den Garten auf eigene Faust erkunden. Hier gibt es sogar eine Hängebrücke und einem subtropischen Dschungel. Es ist einfach phantastisch. Wir lauschen den Vögeln zu und geniessen die Blumen, Farne, Büsche und Bäume, die kleinen Gewässer besuchen, den Kräutergarten, den Bauernhof mit den Tieren und schauen uns die Skulpturen an. Einfach traumhaft. Es fällt uns schwer, diese wunderschöne Anlage zu verlassen, aber es warten ja noch viele weitere tolle Momente und Orte auf uns.
Am Abend stehen wir alle auf den Klippen vor unserem Hotel und bestaunen den Sonnenuntergang.
Der nächste Tag führt uns auf einer leichten 90-minütigen Wanderung, bei wiederum traumhaftschönem Wetter der Küste entlang von Pentane nach Magazin. Von weitem können wir schon den St. Michel’s Mount sehen. Auf der Gezeiteninsel ist eine Schloss- und Abteianlage aus dem 11. Jhd. Hier wohnt die St. Aubyn Familie in 12. Generation. Wir besichtigen das Museum und geniessen vom Schloss aus die Aussicht.
Um zum Berg zu kommen, müssen wir mit dem Boot hingebracht werden. Den Rückweg können wir dann über den gepflasterten Weg machen.
Am Nachmittag geht es dann vom kleinen Küstenort Sennen Cove bis Lands End wieder auf einem traumhaft schönen Wanderweg der Küste entlang. In Lands End noch schnell ein Gruppenfoto, (Weil wir so viele Fotos machten, brauchten wir eine Stunde für die Wanderung. Man kommt ja nicht alle Tage in eine so schöne Gegend) und weiter geht die Fahrt wieder zurück in unser tolles Hotel im Porth.
Heute Morgen steht ein weiterer Höhepunkt bevor, leider aber auch schon die letzte Wanderung.
Wir wandern wiederum der Küste entlang zu den „Bedruthan Steps“ Laut einer Legende handelt es sich bei den Bedruthan Steps um Treppenstufen des gleichnamigen Riesen Bedruthan. Er soll zu früheren Zeiten die dortigen Felsen als Trittstufen über das Meer verwendet haben.
Für viele war das der schönste Teil unserer Wanderungen. Es ist aber wirklich schwierig, wenn man sich für einen schönsten Teil entscheiden müsste. Wir machen unzählige Fotos und geniessen die Küste und den Blick auf die schöne und weite Landschaft. Die Wanderung dauerte 90 Minuten.
Weiter geht die Fahrt nach Clovelly in der Grafschaft Devon. Hier leben ca. 400 Einwohner. Das Dörfchen liegt unten am Meer, wir steigen steil hinunter über Kopfsteinpflaster, denn man kann das Dorf nur zu Fuss besichtigen. Die Bewohner benutzen Holzschlitten, um ihre Ware ins Dorf hinunter zu transportieren.
Wir essen in einem der kleinen Restaurants. Viele versuchen die hiesige Spezialität „Cream Tea“ 2 Scones, Erdbeermarmelade und clotted Cream. Die Kalorien werden ja beim Aufstieg zum Bus wieder verbraucht 😊
Die Fahrt geht nach Bristol, wo wir unsere letzte Nacht verbringen und uns von Kerstin, unserer Wanderführerin, verabschieden.
Am nächsten Tag den Koffer gefüllt voller schöner Eindrücke, machen wir noch einen Überraschungshalt in Windsor bevor es dann über den Kanal nach Calais und weiter zur Zwischenübernachtung in Lille zurück geht. Am letzten Tag weiter über Nancy, Belgien, Luxembourg, Elsass in die Schweiz.
Ein grosses Dankeschön möchte ich auch im Namen von Benj an die Gruppe aussprechen. Es war schön mit Euch und natürlich auch Kerstin der tollen Wanderführerin, die uns viel über Land und Leute erzählt hat.
Ein grosses Danke auch an Dich Benj, du hast uns ruhig und sicher nach Südengland und zurückgebracht.
Herzlichst
Susanne