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Wintertraum Lappland mit Heidi Halter

Bericht vom 9. – 13. Januar 2024

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Lappland im Winter

Am Genfer Flughafen Cointrin treffen sich 31 Reisende, voller Vorfreude und Neugier auf die kommenden 5 Tage in Lappland. Der Flug der Finnair ist pünktlich und auch in Helsinki können wir zur Zeit abheben zum Flug nach Kittilä. Dort ist es bereits tiefste Nacht als wir eintreffen und auf der kurzen Fahrt zum Hotel zeigt sich, dass hier wirklich tiefster Winter herrscht. Die Fahrbahn ist schneebedeckt und die ganze Umgebung liegt im tiefen Winter.

Wir gehen gleich zum Abendessen, im 4. Stock unseres Hotel Hullu-Poro, übersetzt das verrückte Rentier und können uns am reichhaltigen Buffet bedienen bevor wir unsere Zimmer im Gebäude 5 beziehen.

Wintertraum Lappland mit Heidi Halter 4

Am kommenden Tag darf jedes zum Frühstück wann es will zwischen 07.00 du 10.00. Aber wir staunen schon etwas, dass es bis 09.00 stocktiefe Nacht ist. Erst gegen 09.30 beginnt es langsam zu tagen. Frisch gestärkt treffen wir uns vor dem Hotel und machen einen Spaziergang ins Dorf von Levi. Dort werden wir bereits erwartet bei der Scandinavian Travel Group um uns mit dicken Winterkleider einzudecken. Jeder erhält einen dicken Thermos Anzug und dicke Winterschuhe. Ja, es wird viel gelacht und geplauscht, bis dann auch jeder das passende Outfit hat. Der Rest des Tages ist zur freien Verfügung. Die meisten spazieren zum nahegelegenen Ground Zero, um mit der Gondel hochzufahren ins Hotel Panorama. Von dort bietet sich ein herrlicher Blick auf die Tag- und Nacht beleuchtete Skipiste und die ganze, tieferscheite Umgebung. Ja, genauso hatten wir uns Lappland vorgestellt.

Nach einem frühen Nachtessen fahren wir mit dem Bus an Kittilä vorbei nach Lainio zum weltbekannten Schneehotel. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus! Das diesjährige Motto lautet Nordische Mythologie und entsprechend ist jedes Zimmer eingerichtet. Mit unvorstellbaren Eis Skulpturen, bis ins Detail ins Eis geritzte Gesichter und Figuren. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Wunder was hier jedes Jahr wieder neu erarbeitet wird. Die Artisten beginnen im November mit ihrer Arbeit und meist hält das Eis und der Schnee bis in den April bevor alles schmilzt und diese Kunstwerke wieder verschwinden. Sogar eine Eis Rutschbahn ist da und die meisten von uns werden zu Kindern und rutschen da mit grossem Vergnügen runter. Das saust ganz schön schnell mit unseren Anzügen. In der Eisbar dürfen wir dann einen heissen Beerensaft geniessen oder auch etwas stärkeres. Ich wage mich an einen finnischen Wodka und bekomme ein Glas aus Eis (das ich dann auch mitnehmen dürfte J), gefüllt mit Wodka. Gar nicht so einfach ein Eisglas in den Händen zu halten. Später erzählt uns unser Guide Sam viel über Polarlichter. Vor dem Eishotel sind die zwar im Moment nicht zu sehen, aber einige von uns machen uns auf den von ihm beschriebenen Weg vom Hotel aus und können schöne Nordlichter fotografieren. Kleiner Tipp: am besten an einem See, auch wenn er zugefroren ist, immer in Richtung Nord schauen und mit dem Handy knipsen, die Linsen sehen mehr als unser Auge.

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Am nächsten Tag fahren wir zu einem Sami Ort mit dem klingenden Namen Sammuntupa wo bereit die vor die Schlitten gespannten Rentiere auf uns warten. Aber hier müssen wir Distanz wahren, denn Rentiere sind Wildtiere; so dürfen wir sie nicht berühren, oder erschrecken. Die Besitzerin erklärt uns, dass es rund 5 Jahre dauert, um ein Rentier so weit zu erziehen, dass man es vor einen Schlitten spannen  kann, und dass man dafür nur die «begabtesten» Tiere brauchen kann. Wenn ein Rentier nicht laufen will, läuft es nicht und stellt sich auf die Hinterbeine, dann nützt auch gutes Zureden nichts. Wir haben Glück, unsere Rentiere bocken nicht und los geht’s in den 2er Schlitten. Die Rentiere laufen auf der vorbereiteten Piste doch erstaunlich schnell, einmal gab es sogar einen kurzen Trab um eine Anhöhe zu erklimmen. Keines der Tiere scheut, so kommen wir alle zu einer Schlittenfahrt in einer herrlicher Umgebung. Bevor wir ins Hotel zurückkehren dürfen wir im nahegelegenen Gehege die jungen Rentiere füttern. Kaum zu glauben, dass sie erst einige Wochen alt sind. Sie sind sehr zutraulich und stupsen uns immer wieder an um mehr Flechten um bekommen.

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Unser dritter Ausflugstag führt uns zu einer Husky Farm nach Tepasto. Bereits bei unserer Ankunft hören wir die Hunde, die uns sehen als wir aus dem Van steigen. Das freudige Gebell zeigt bereits ihre Vorfreude. Wir bekommen Instruktionen wie wir den Schlitten abbremsen, ganz bremsen, abdrehen können und wie wir die 5 Hunde führen sollten. Wir installieren uns, immer ein 2er Team, eines als Musher, das andere im Schlitten. Die Hunde sind kaum zu bremsen, sie wollen endlich los. Ungeduldige Blicke gehen zum Schlitten und das Gejaule ist unüberhörbar. Dann geht die Fahrt los, erst einen kleinen Abhang herunter, dann kann man die Hunde laufen lassen, das heisst Schuh von der Schlittenbremse. Es ist herrlich, in dieser unberührten Natur mit 5 Hunden über den Schnee zu gleiten. Mein persönliches Highlight auf dieser Reise. Wenn immer ich leicht abbremsen muss, damit wir dem Schlitten vor uns nicht zu nahe kommen, ernte ich ungeduldige Blicke «meiner» Hunde. Nach der Hälfte der Strecke muss ich «voll auf die Bremse», das heisst mit beiden Schuhen auf die Bremskufen, und auch so ist es nicht leicht die Hunde zum Halten zu bringen. Ich sehe in 5 erstaunte Hundeaugenpaare mit der grossen Frage «warum halten wir». Dann geht die Fahrt weiter und ich könnte endlos durch die herrliche Natur gleiten mit diesen 5 Hunden, wenn es nur nicht so kalt wäre… bei minus 28 Grad kann ich keine Fotos mehr machen, die Hände sind zu kalt um das Handy zu halten, sogar die Hunde tragen Mänteli.  Und doch ist es eines der schönsten Erlebnisse das ich je erleben durfte. Tiefgefroren kommen wir wieder auf der Farm an, dort bekommen die Hunde ein Leckerbissen und wir dürfen sie streicheln und ihnen danke sagen für die tolle Fahrt. In der Hütte, wo immer ein Feuer brennt und warmer Beerensaft wartet, brauchen wir dann einen Moment um aufzutauen.

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Leider müssen wir am nächsten Tag Lappland verlassen und nach Genf zurückfliegen. Wieder sind die Flüge pünktlich auf die Minute. Als in Helsinki beim Umsteigen eine Temperatur von 7 Grad angesagt wird, haben wir das Gefühl im Süden zu sein.

Ja, es war kalt in Lappland, aber wunderschön mit tollen Erlebnissen im Eishotel, den Rentierschlitten und der Fahrt mit den Huskies.

Ein grosses Merci an meine tolle Gruppe für ihre Begeisterung, ihr Mitmachen und für die 5 schönen Tage die wir zusammen erleben durften. Au revoir

 

Heidi

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