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Island & die Polarlichter mit Beatrice Greve

Bericht vom 21. – 25. Januar 2024 

   

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Beatrice Greve 1

Beatrice Greve

„Reisen – es lässt dich sprachlos, dann verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler.“ – Ibn Battuta
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Island & die Polarlichter

Ausgerüstet mit meinen wärmsten Winterschuhen, warmer Kleidung und meinem Gepäck begebe ich mich zum Flughafen in Kloten. Mit meinem Island Pullover, dem Cartours Schild, meiner Cartours Tasche und meinem Cartours Namensschild bin ich gut zu erkennen. Und so melden sich auch schon bald die meisten Reiseteilnehmer bei mir. Jeder erhält die von mir zusammengestellten Informationen zum “Huldufólk“ und zur landestypischen Küche. Mit dieser Lektüre vergeht der vierstündige Direktflug mit der Icelandair wie im Fluge!

In Keflavik, dem Internationalen Flughafen von Reykjavik, erwartet uns Emilio, unser Busfahrer für die kommenden fünf Tage. Gerade noch bei Tageslicht, die Sonne geht zurzeit um ca. 11.00h auf und um ca. 16.00h unter, fahren wir zum Hotel in die Innenstadt. Die untergehende Sonne, das spektakuläre Licht und die verschneiten Lavafelder, die Krater und die baumlose Umgebung sind eine einmalige Art und Weise uns willkommen zu heissen. Nach einer 45 Minütigen Fahrt erreichen wir unser Hotel Klettur mitten in der Hauptstadt. Die Zimmer sind schnell verteilt und nach dem Auspacken flanieren die ersten bereits Richtung Meer oder zur Einkaufsmeile. Gerne gebe ich Tipps zu den verschiedenen Essensmöglichkeiten. Auf dieser Island Reise können sich alle abends jeweils ganz auf eigene Faust verpflegen. Alles ist gut zu Fuss erreichbar und die Vielfalt an Restaurants ist riesig. Die Spezialitäten sind tatsächlich teilweise sehr speziell. Aber viele von uns waren mutig und probierten zum Beispiel Hákarl, Svið oder Plokkfisku. Und die weniger mutigen begnügten sich mit dem Kosten von Skyr, Rúgbrauð oder Pönnukökur.

Liebe Leser, kommen Sie mit auf unsere nächste Reise, dann wissen Sie wovon ich schreibe!

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Die Viehzucht auf Island beschränkt sich auf Kühe, Pferde und Schafe, wobei vor allem das isländische Lamm bekannt für seinen besonderen Geschmack und eine beliebte Spezialität ist. Isländer ernähren sich ausserdem auch von Wal- und Robbenfleisch, was immer wieder zu Protesten seitens internationaler Tierschutzorganisationen führt. Die Konservierung von Lebensmitteln war früher sehr wichtig, um die langen und harten Winter überstehen zu können. Dabei waren Räuchern, Trocknen, Pökeln und das Einlegen und Fermentieren die gängigsten Methoden. Speziell ist, dass die traditionelle isländische Küche kaum Gemüse und Gewürze kannte, da diese aufgrund der geografischen Lage fast gar nicht angebaut werden konnten. Im 20. Jahrhundert nahm das Land viele ausländische Einflüsse in sich auf, was die isländische Küche und Esskultur um zahlreiche Geschmacksrichtungen erweiterte. Um den Speiseplan mit frischem Gemüse und Obst anzureichern, wurden riesige Gewächshäuser gebaut, die mit der reichlich vorhandenen vulkanischen Erdwärme betrieben werden. So wachsen hier sogar Bananen!

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Reykjavik mit Marta und auf eigene Faust

Am kommenden Tag erwartet uns Marta, unsere sympathische lokale Reiseleiterin für unsere Ausflüge auf Island. Sie ist eine waschechte Isländerin wie übrigens auch Emilio (er behauptet ein echter Wikinger zu sein). Wir beginnen mit der Stadtführung von Reykjavik. Über dem Zentrum thront die Hallgrímskirkja-Kirche. Sie ist von fast überall in der Stadt zu sehen und bietet uns immer wieder einen Orientierungspunkt. Und somit einen guten Anfang für unsere Besichtigungen der Harpa Konzerthalle, der Sun Voyager-Skulptur aus Edelstahl, des Warmwasserspeichers Perlan auf dem Öskjuhlíd-Hügel, des Universitätsgeländes sowie des alten Hafens.

Nachmittags nutzen ein paar die freie Zeit für die Flugsimulation „FlyOver Iceland“. Mit modernster Technologie fliegen sie virtuell über Island und erleben die beeindruckende Natur von oben. Es rüttelt und schüttelt. Der virtuelle Flug ist ein Erlebnis für alle Sinne, so windet es schon mal oder man spürt den Nebel. Zusammen mit ein paar anderen Gästen nutze ich den freien Nachmittag für den Besuch der Lava Show. Sie stellt einen Vulkanausbruch nach, indem echte Lava überhitzt und bis vor unsere Füsse gegossen wird. Dieses Erlebnis regt alle Sinne an und klärt eindrücklich über die isländische Geologie, Geschichte und Kultur auf. Den faszinierenden Moment als die glühende Lava auf uns zufloss, werden wir so schnell wohl kaum vergessen. Ein wirklich einzigartiges Erlebnis!

Laugavegur bedeutet übersetzt so viel wie „Waschstrasse“. Diese Strasse führte früher zu den heissen Quellen von Laugardalur. Heute ist es eine Einkaufsstrasse. Die historischen Ladenfronten, von denen viele in fröhlichen bunten Farben gestrichen sind, laden zu einem mehrstündigen Bummel ein. In den verschiedenen Boutiquen und Designerläden finden wir Geschenkartikel, Deko, Kleidung und technische Spielereien aus Skandinavien. Bei einer der köstlichen Spezialitäten Islands in einem der Cafés oder Bäckereien zu sitzen und dabei das vorbei flanierende Publikum zu beobachten ist auch eine Möglichkeit den Nachmittag zu verbringen.

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Golden Circle

Der Goldene Kreis ist die berühmteste Route in Island. Er kombiniert atemberaubende Landschaften mit geschichtlich bedeutsamen Orten auf einer kreisförmigen Route. Marta und Emilio begleiten uns auch an diesem Tag mit Freude. Als erstes spazieren wir auf Schnee und Eis (wir erhielten auf Wunsch Spikes) im Pingvellir Nationalpark. Er ist der historische und geologische Schatz Islands. Von der Zeit der Besiedlung um 930 n. Chr. bis 1789 tagte hier das isländische Parlament Alpingi, und am 17. Juni 1944 proklamierte Island an diesem bedeutenden Ort seine Unabhängigkeit von Dänemark. Seit 2004 gehört Pingvellir zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier driften die tektonischen Platten auseinander. Die Spalten sind sowohl in der Almannagjá-Schlucht als auch in Silfra sichtbar, wo Leute zwischen den Kontinenten tauchen und schnorcheln.

Wir fahren zum Gullfos, dieser mächtige Wasserfall besticht uns inmitten von Schnee. Er besteht aus 2 Stufen: der obere Abschnitt kaskadiert auf Felsen von über 11m, während der zweite Abschnitt 21m in eine Schlucht fällt. Die durchschnittliche Wassermenge, die über diesen Wasserfall fliesst, beträgt 140 m³/s im Sommer und 80 bis 110 m³/s im Winter. Ziemlich beeindruckend, auch für uns Schweizer. Für die Mittagspause halten wir im Geothermalgebiet von Haukadalur. Dies ist einer der wenigen Orte auf der Erde, wo man aktive Geysire aus nächster Nähe beobachten kann. Der berühmte grosse Geysir, der Geysir Strokkur und verschiedene Arten von heissen Quellen, Dampfschloten und schwefelhaltigen Schlammtöpfen können individuell erkundet werden. Während der grosse Geysir nur selten austritt, schiesst der kleinere Geysir Strokkur seine Fontäne aus kochend heissem Wasser zuverlässig alle 8–10 Minuten bis zu 30 m in die Luft. Wir halten die Kamera oder unser Handy bereit und bleiben auf der Windseite des Geysirs. Im richtigen Moment abdrücken ist eine kleine Kunst!

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Reykjanes – die Halbinsel

Nirgends auf der Welt offenbart sich die Kluft zwischen der eurasischen und der amerikanischen Kontinentalplatte so deutlich wie auf der Halbinsel Reykjanes, wo die riesigen Erdplatten jährlich um rund zwei Zentimeter auseinander driften. Doch stets füllt sich die Scharte wieder, weil an ihrem Rand seit der Entstehung der Insel immer wieder Vulkanausbrüche stattfinden. Der letzte Ausbruch war befürchtet worden, davor hatten sich Dutzende Erdbeben ereignet. Am 11. November 2023 wurden die 4000 Einwohnerinnen und Einwohner von Grindavík vorsichtshalber evakuiert, nachdem Hunderte von Erdbeben durch die Bewegung von Magma unter der Erdkruste ausgelöst worden waren. Heute am 24. Januar waren zwar noch einige Strassen gesperrt, aber die Lage hatte sich bereits wieder etwas beruhigt. So dass wir gefahrenlos bis zur Kluft fahren können. Hier rücken die amerikanische und die eurasische Erdplatte immer ein wenig weiter auseinander. Damit entfernen sich auch die auf den Platten liegenden Kontinente – mit einer Geschwindigkeit von wenigen Zentimetern pro Jahr, etwa so langsam wie Fingernägel wachsen. Würde Kolumbus heute den Atlantik queren, müsste er bis Amerika zwölf Meter weiter segeln als vor 500 Jahren. Faszinierend das zu live zu sehen.

Zur Mittagspause fuhren wir beim ehemaligen amerikanischen Militärstützpunkt vorbei, danach durch ein Industrie Hafenquartier und machten Halt vor einem kleinen Restaurant. Es soll drinnen ganz romantisch sein. So wurden Marta und ich vom Wirt informiert als wir einen Tag zuvor für unsere Gruppe reservierten. Und tatsächlich, es ist richtig gemütlich. Das ausgezeichnete Essen mit frisch gebackenem Brot begeisterte alle.

Auf der Rückfahrt zum Hotel hielten wir beim Sky Lagoon, einem der schönsten Thermalbäder Islands. So konnten unsere Badefreudigen gleich aussteigen. Die Aussenfassade ist in traditioneller isländischer Bauweise mit Grassoden im Fischgrätenmuster gestaltet. Zunächst geht es in einer Art Canyon zwischen Basaltformationen entlang und nach etwa 50 Metern öffnet sich die Lagune. Das grosse Becken ist als Infinity Pool gestaltet und so blicken wir über die Bucht bis nach Bessastaoir, dem Amtssitz des isländischen Präsidenten. Wir hatten den Einruck, irgendwo mitten in der Natur in einer heissen Quelle zu baden. Zumal Heute alles in Nebel gehüllt war und wir die Stadt nur erahnen konnten. Ein künstlicher aber sehr naturnah gestalteter warmer Wasserfall verstärkt diesen Eindruck noch. (Kelly mochte diesen Wasserfall besonders gerne!) In einem Seitenteil des grossen Badebereiches gibt es auch eine Poolbar und durch einen in altisländischer Weise gestalteten Eingang gelangt man in den als Grassodenhaus gestalteten Saunabereich. Durch riesige Panoramascheiben blickt man aus der Sauna ebenfalls über die Bucht vor Kópavogur. Wir bleiben Stunden und geniessen.

Mit einem GrossTaxi fahren wir zum Hotel und lassen den Abend in einer gemütlichen Bar ausklingen.

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Früh morgens, da ein Sturm angesagt ist sogar noch etwas früher als vorgesehen, fährt uns Emilio zum Flughafen.

Die Iceland Kapitäne sind bekannt dafür, dass sie bei jedem Wetter sicher abheben. Und tatsächlich wir starten pünktlich und nur mit ganz kleinen Turbulenzen Richtung Zürich. Island, die Insel aus Feuer und Eis hat uns alle fasziniert. Mit den Polarlichtern hatten wir kein Glück, sie versteckten sich hinter dicken Schneewolken, leider. Aber so haben wir doch alle einen Grund wieder zu kommen. Marta und Emilio wären sicher gerne wieder mit uns unterwegs, wir waren eine tolle Truppe.

Bless oder Auf Wiedersehen

Beatrice Greve

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