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Azoren mit Daniele Degiorgi

Bericht vom 21. – 28. Februar 2024

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Azoren-Blütentraum im Atlantik

Der Flug verläuft ruhig und angenehm, Zürich-Lissabon, Lissabon- Ponta Delgada. Wir landen im dicken Nebel, es regnet, schade, wir hätten sehr gerne das Insel von oben im Sonnenuntergang betrachtet. Wir müssen eine halbe Stunde auf ein Koffer warten der heute nicht ankommen werde und siehe da, die Sonne scheint, die Wolken haben sich plötzlich verzerrt. Willkommen auf die Azoren, hier ist das Wetter so unberechenbar wie nur auf dem Atlantik sein kann. Luis Daniel, ein waschechten Azore der nach seinem Studium und einige Jahren Arbeit auf dem Festlande wieder auf der Insel zurückgekehrt ist, wird unseren Begleiter sein. Er nimmt uns im Empfang und führt uns am Hotel, der Azoris Garden ist fantastisch, schöne Zimmer, grosszügiges SPA.

Heute Morgen fahren wir nach Osten Richtung Vila Franca do Campo, zuerst durch der Stadt Ponta Delgada, die Kirche von San Jose, das Palast der Präsident, die wunderbare botanische Gärten und die verschiedenen Häfen, Kommerziell, Militär, Kreuzfahrtschiffen, Fischer und Privat und Segelschiffen. Das Land lebt am Meer und vom Meer. Überall blühtet es, Azaleen, Kamelien, Kallas, Strelitzien. Seltsamerweise haben die Bäume aber keine Blätter, es ist doch noch Winter hier und die Sonnenstunden noch kurz.  Wir fahren weiter, San Roque, Lagoa, wir halten am Strand. Hier, in eine riesige Bucht, einige Surfer reiten die hohen Wellen, die Temperatur ist angenehm um 15°C aber das Wasser ist sicher nicht wärmer.

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In Villa Franca do Campo besuchen wir die im XV Jahrhundert gebaute Kirche von San Miguel, die Apsis hinter dem Altar ist imposant, die riesige Wand ist dekoriert mit verzierten und zweimal mit Gold beschichteten Holz. Die Azoren waren damals auf dem Weg vom Brasilien zu dem Portugal und scheinbar ist mindestens ein Teil der transportieren Schätze hiergeblieben. Weit oben erblicken wir ein seltsames Gebäude, es ist die Ermida de Nossa Senhora da Paz, eine geschmückte Treppe bis oben an der Kapelle die eine berühmte Wallfahrtziel ist. Draussen nicht weit von der Küste eine kleine Insel, die Ilhéu, Die Insel besteht aus einem einzigen Vulkanschlot, dessen Kraterwand an der Nordseite zur See hin durchbrochen ist. Dadurch entstand die fast kreisrunde Kraterlagune.

Gestern Nachmittag hatten wir noch Zeit in Ponta Delgada die Stadt näher zu besichtigen, die botanische Parken, die schmucke in verschiedene Farben gepflasterte Strassen, die hübsche kleine Läden und Restaurants.

Heute geht es Richtung Lagoa do Fogo. Vasco, unseren jungen Chauffeur fährt uns sicher und geschickt durch die schmalen Strassen hoch bis auf den Kraterrand der auf mehr als 900 Meter liegt. Wir fahren zwischen grüne Wiesen wo schwarz/weissen Kühen weiden, dann durch den Wald. Die Bäume sehen aus wie Fichten aber sind es nicht, es sind meistens Sicheltannen oder auch Japanische Zeder genannt. Eine Spezies wie viele andere die auf die Insel in den Jahrhunderten gebracht worden sind und hier ihre Heimat gefunden haben. Die Azoren sind sehr jung, sie liegen auf der Spalte zwischen die grosse Kontinentalplatten und die Eruptionen sind hier häufig und gewaltig gewesen.  Die endemische Vegetation war somit sehr karg und die Siedler mussten somit neue Pflanzen setzten und Tiere importieren.

Oben auf fast 1000 Meter die Luft ist sehr frisch, eine dünne Bise bläst vom Westen an. Die Zeit für ein Paar Fotos zu schiessen und wir steigen wieder gerne im Bus, es geht jetzt steil abwärts, Richtung der natürliche Caldera. In der Senkung wo der damalige Vulkan zusammen kollabierte, ist ein idyllischen See entstanden. Das Ufer ist steil, wir steigen zu Fuss hinunter bis am Wasser, eine wunderbare Sicht, das tiefen Blau der Wasser, die steile Wände rundherum, verschiedene töne aus Grün wo die Weisse kleine Flecken der brütenden Möwen wie weisse Blumen erscheinen.

Es geht weiter Richtung Caldeira Velha, wir laufen etwa 400 Meter in ein kleines Tal hinein, eine üppige Vegetation verhüllt den Weg, riesige Bäume, Eisenholzbäume, Sicheltannen, Palmen haben hier ihr besten Habitat gefunden. Ein kleiner Bach, weiter ein Paar Brunnen wo einige Touristen gemütlich baden. Hier springt das Wasser durch ein kleinen Wassersprung mit angenehmen 25°C Temperatur. Ein wunderbares Thermalbad in der Natur.

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Zu Mittag fahren wir weiter zu Ribeira Grande, die Stadt liegt im Norden der Insel. Hier sind die Wellen der Atlantik am grössten. In Sommer ist hier das Surfer Eldorado. Nach dem Mittagessen noch ein Kaffee beim Chocolatinho, ein junge Confiseur erstellt kleine Pralinen mit verschiedenen Füllungen aus lokalen Früchten Konfitüre, Weichkäse und Liquoren. Ein Gaumenschmaus!

Beim Besuch einer lokale Liquorenfabrik haben wir dann noch die Möglichkeit den verschiedenen süssen Geschmack der Azoren zu kennen. Verschiedene Früchte und Aromen wie Ananas, Maracuja, Bananen, Brombeeren usw.  werden hier zu den alkoholischen Köstlichkeiten umwandelt.

 Ein neues Tag, Heute geht es Richtung Sete Cidades, heute es ist leider bewölkt aber es wird den ganzen Tag trocken bleiben. Wieder fahren wir in den Bergen, diesmal Richtung Westen. Grüne Wiesen, Kühen auf dem Feld. Die Tiere bleiben hier das ganze Jahr draussen und werden auf den verschiedenen Grundstücken versetzt. Das milde Klima ermöglicht es bestens, den Kühen werden zwei Mal pro Tag mit mobilen Melkmaschinen gemolken. Azoren ist für sein Käse sehr berühmt und exportiert es in Europa sowie in den USA. Oben auf den Kraterrand der Miraduro do Rey öffnet sich ein prächtiges Panorama, unter uns liegen der Blaue und der Grün-See und darüber die kleine Stadt Sete Cidades mit seine weisse kleine Häuser.

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Wir fahren runter in den Krater, die zwei Seen sind eigentlich nur einer, getrennt durch eine Brücke. Der Stadt scheint verlassen zu sein, ein Bauer hat sein Ross am Karren gebunden mitten in der Strasse parkiert und unterhaltet sich nicht weit weg mit zwei Kollegen. Wir halten nebenan, der Ross macht kein Wank, ganz geduldig ist er. Die kleine aber schmucke Kirche São Nicolau liegt am Ende eine kurze Allee, ein Spaziergang entlang der blauen See, das Mittagessen. Wir Fahren weiter am westlichen Punkt der Insel, Ferraria liegt auf eine Lavazunge die nur ein Paar Jahrhundert alt ist. Die grüne Felder bilden einen riesigen Kontrast mit den schwarzen Felsen die im Meer einmünden.

Am Ende des Tages noch ein kurzer Besuch zu einer Ananas Produzent. Unter unzähligen alten und soliden Wintergarten werden zuerst die Wurzeln vergraben, dann werden die jungen Pflanzen umgesetzt, die Wintergärten werden kurz geräuchert und am Ende, nach etwa zwei Jahren sind den Früchten bereit zum Genuss.

Heute regnet es, wie werden wir den Tag verbringen? Aber eben, wir sind auf dem Atlantik, nach eine halbe Stunde ist es schon vorbei und die Sonne zeigt sich wieder. Wir fahren Richtung Südost, zuerst Vila Franca und dann der Krater von Furnas. Nach den kurzen Regen haben sich die Farben noch an Intensität genommen. In Caldeira treffen wir auf einen grossen thermalen Ort, unzählige Wasserquellen, es sind im Gesamt 22, mit verschiedene Grundstoffinhalte, mineralisierte Wasser, Sprudelwasser, Eisenhaltende, Silberkarbonat-haltende usw. Jede Quelle hat ihre Eigenschaft, die Temperaturen schwanken zwischen die 16.5°C und die 96°C. Ein starken Schwefelgeruch umgibt die ganze Region.

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Wir fahren weiter und kommen an der Furnas-See, eine schöne Wanderung entlang der Küste und es dämpft wieder, wir kommen an einen weiteren thermalen Platz. Einige kleine Erde Häufen stecken hervor auf den kargen weissen kalkplatz, ein sonderbarer fast makaber Eindruck. Wir lernen danach, dass hier unseren Mittagessen, das Cocido, gekocht wird. Die grossen Pfannen werden in Löcher im Boden eingegraben und 6-7 Stunden am Kochen dort gelassen. Wir graben unsere Pfanne raus und begeben uns zum Restaurant. Das Cocido wird uns serviert, Grün Kohl, Würsten, Siedfleisch aus Rind, Schwein und Poulet, Karotten, Weisses Kohl, Kartoffeln, alles wurde fleissig und mit studierter Ordnung in der Pfanne gelegt, es schmeckt richtig hervorragend. Zum Dessert die lokale Ananas.

Der Tag wird uns noch mehr schöne Überraschungen vorbereiten. Wir fahren zur Park Terra Nostra, ein riesiger botanischer Garten in der Stadt mit einer grossen eisenhaltigen heissen Quelle. Es ist Zeit auch für uns den Genuss ein Bad in der Natur zu erleben. Wir springen wie Schulkinder in der eher spartanischen Garderobe und dann ins Wasser. Das Wasser hat wegen des hohen Eisengehaltes die Farbe der Milchkaffee aber es fühlt sich wunderbar, wenn man drinnen ist.

Noch eine kurze Fahrt zu den Teeplantagen, die Firma Gorreana produziert hier Schwarztee und Grüntee, rundherum riesige Tee-Heckenschlangen decken den Hügeln. Wir besichtigen die alten Maschinen, hier auf der Insel braucht man keine chemische Pflanzenpflegemitteln, die Natur und das Klima der Insel hilft eine biologische Produktion zu erreichen.

Es zieht uns heute nach Osten, wir fahren wieder die Furnas-Tal entlang diesmal auf die linke Seite. Auf den Kraterrand fahren wir durch den Pass Salto do Cavallo. Eine herrliche Aussicht eröffnet sich vor unsere Augen, nach Westen sehen wir unter unser Füssen das Furnas-See, die thermische Quellen mit ihrem Dampf, das Ufer wo wir Gestern wanderten. Nach osten dann das Meer und der Stadt Povoação wo wir heute Nachmittag sein werden. Leider behindert uns der Dunst die Sicht bis an der Nachbarinsel Insel Santa Maria.

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Wir fahren nach Norden Richtung Salga und dann osten die Küste entlang. Aus den Miraduro Merendario da Rocha, ein fantastischen Aussichtpunkt sehen wir ein kleines Fischerdorf mit ein Lichtturm. Den Aussichtspunkten sind auf der Insel alle sauber und mit liebe geschmückt, die viele Blumen und Pflanzen werden regelmässig von dem Gärtner gepflegt. Grillflächen sind vorhanden und das Holz steht bereit, hier sind am Sonntag oft auch einheimischen am grillieren. Die Küste ist sehr steil und bewaldet, wenige Dörfer, die wilde Seite der Insel. Die Hauptstadt Nordeste dieser gleichnamige Bezirk ist nicht mehr als ein kleines Dorf. Dann wieder Süden zu Povoação, hier kamen die ersten Einwohner im Jahr 1432, es wurde hier die erste Stadt der Insel.

Letzten Tag, Tag zur freien Verfügung, einige profitieren von schönem Wetter und kommen mit zur Whalewatching. Wir fahren aus mit dem Katamaran, man spürt sofort die Rauh der Atlantik, das Schiff tanzt gewaltig zwischen dem Wellen. Ein Paar Schlauchboote überholen uns tapfer kämpfend gegen die Kraft der Natur. Plötzlich ruft jemanden aus, wir finden uns ins mitten eine Schule Delfinen. Sie sind schnell und wendig, sie sind überall, vor uns, zur Seite, unter uns. Eine Mutter mit ihren kleinen begleiten uns eine Weile ganz nah am Rumpf, 3 Junge Exemplaren spielen mit hohen Sprüngen über das Wasser. Die Stimmung der ganzen Besatzung ist fröhlich, feierlich, voll positiven Emotionen.  Wir fahren weiter, eigentlich suchen wir nach den Walen aber von den verschiedene Sichtorten verteilt an der Küste kommt kein positives Signal.  Doch, plötzlich gibt der Kapitän Vollgas, etwas soll sich an der Westküste geschehen, 3 Schlauchböte ziehen in derselben Richtung, sie scheinen über das Wasser zu fliegen. Da, vorne rechts, alle stürmen vorne mit den Kameras, ein hoher Sprutz, und dann die Rücke, es ist doch ein Buckelwal, das Tag ist gerettet!

Was für eine Woche, die Azoren werden uns mit den unzähligen Fotos in der Kamera und überbordende Emotionen im Herz bleiben!  Ein grosser Dank an die tolle Gruppe, es war ein Vergnügen mit euch unterwegs zu sein, in eine immer positive Stimmung haben wir viel Geschwätzt, Gelacht und neue Freundschaften geschlossen.

Euer Reiseleiter Daniele

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