Mandelblüte auf Mallorca mit Dario del Monaco
Mandelblüte auf Mallorca
Zürich-Flughafen an einem Mittwoch, die Schulferien sind vorbei, vielleicht auch deshalb eine sehr gelassene Atmosphäre, keine Schlangen an der Sicherheits-Kontrolle. Wie am Anfang jeder Reise bin ich gespannt auf meine Gäste. Auf dieser Reise sind es 28 an der Zahl. Am Gate lerne ich sie alle kennen, man freut sich auf die Reise, das Essen, die wärmeren Temperaturen, das Meer und v.a. auf die malerischen Mandelblüten…sind sie wirklich so toll, wir werden es herausfinden! Mit der Schweizer Airline CHAIR fliegen wir in knapp 1 1/2 Std auf den Flughafen der Inselhauptstadt Palma de Mallorca, der 3.-grösste Flughafens Spaniens. Keine Überraschung am Kofferband, alle Gepäckstücke kommen zügig und wir können die Ankunftshalle gemeinsam verlassen. Mit einem privaten Transfer treffen wir nach 15 Min bereits in unserem Hotel THB Maria Isabel ein. Die nächsten 7 Nächte werden wir in diesem modernen Hotel verbringen. Es ist ein Adults-Only Hotel, also ohne Kleinkinder! Für sportliche Aktivitäten stehen uns ein Innen- und Aussenpool, eine Sauna, einen Kraftraum und eine Velovermietung zur Verfügung. In nur 5-Min. erreichen wir die Uferpromenade und den weitläufigen Strand. Auch der öffentliche Bus, der direkt nach Palma fährt ist gleich um die Ecke. Den freien Nachmittag benutzen viele der Gäste um die nähere Umgebung zu erkunden und den ersten »Sangria« an einer der Strandbars zu geniessen. Für das Abendessen kommt unsere Gruppe wieder zusammen. Es erwartet uns ein grosses Buffet mit kalten und warmen Speisen, eine Show-Cooking-Ecke, wo frischen Fisch und Fleisch a la Minute gegrillt werden und eine riesige Auswahl an Desserts & Früchte. Das Essen schmeckt hervorragend, der Lärmpegel ist aber etwas hoch, da es noch andere internationale Gäste hat. Einige Gäste nehmen noch einen »Absacker« an der Hotelbar, aber die meisten ziehen sich in ihre Zimmer zurück und freuen sich bereits auf den nächsten Tag.
Auf die Stadtrundfahrt geht es um 09.15h los. Wir haben den gleichen Fahrer wie gestern, den Julian und wir lernen auch unseren lokalen Führer Manolo kennen, beide gebürtige Mallorquiner. Auf gut verständlichem Deutsch erzählt er uns interessantes über seine Insel und der Hauptstadt Palma de Mallorca mit ihren 415’000 Einwohner. Unser erster Halt ist auf dem Hügel bei der Bellver-Festung, wo wir einen herrlichen Blick auf Palma haben. Durch die Neustadt gelangen wir in den historischen Teil und beginnen dort unseren Spaziergang. Vorbei am Rathausplatz mit dem berühmten 700-hundert-jährigen Olivenbaum, schlendern danach durch die farbenfrohe Markthalle und enden beim eindrücklichen Bauwerk des 13. Jh., die Kathedrale Palmas. Der Nachmittag kann man sich nach eigenen Wünschen gestalten.
Der nächste Tag widmen wir dem auf 400 Meter gelegene Valdemossa. Das höchstgelegene Dorf Mallorcas in der Serra Tramuntana. Wir fahren auf einer schmalen Strasse, neben einem Wildbach, vorbei an Dattelpalmen, alten dunklen Eichen, Olivenhainen und Mandelbäume. Viele sind bereits wieder verblüht, aber wir haben Glück und wir sehen doch noch hunderte weiss-blühende Mandelbäume – auch bekannt als der Schnee Mallorcas! Der Weg führt uns weiter den Kalksteinberg hinauf, von weitem sehen wir bereits das »Bergdorf«, wo im 1838 auch der berühmte Komponist Frederic Chopin einige Monate verbrachte, um seine Tuberkulose zu heilen. Im Kloster sind neben typisch mallorquinischen Alltagsgegenständen auch die Klosterapotheke und der Garten sehr sehenswert. Am Ende der Klosterführung kommen wir im Genuss von einem Live-Klavier-Konzert mit Kompositionen des polnischen Künstlers. Nach einem Spaziergang durch das idyllische Dorf offeriere ich den Gästen einen feinen Kaffee und dazu gibt es die Inselspezialität »Ensaimada«, ein Gebäck, das aus einem gezuckerten, fermentierten und im Ofen gebacken Teig besteht – herrlichen Abschluss unseres heutigen Ausfluges.
Auf den nächsten Tag ist Regen angesagt, nicht ideal für eine Inselrundfahrt! Deshalb ändere ich spontan das Programm und schlage der Gruppe für den regnerischen Tag einen Besuch im Palma Aquarium vor, was die Gruppe eine sehr gute Idee findet. Die Inselrundfahrt werden wir am unseren vorletzten Tag mit Sonnenschein nachholen.
Am Sonntag scheint zum Glück wieder die herrliche und wärmende Sonne. Der heutige Tag steht den Gästen zur freien Verfügung. Die einen fahren mit dem Bus nach Palma, andere tuckern mit dem Züglein die Bucht entlang und andere laufen den herrlichen Strand ab. Am Abend trifft man sich alle wieder zum gemeinsamen Essen, heute ist das Motto des Buffets – ITALIA!
Ein neuer sonnigen Tag steht uns vor, wiederum ist die Abfahrt um 09.15h. Das heutige Ziel sind die Drachenhöhlen in Porto Cristo an der Ostküste der Insel. Wir fahren entlang schöner Weidelandschaften voller Blumen, Olivenhainen und blühenden Mandelbäume, passieren kleine Ortschaften, aber auch die zweitgrösste Stadt der Insel, Manacor, Heimatstadt vom berühmten Tennisspieler Rafael Nadal. Im kleinen Künsten Städtchen Porto Cristo angekommen, geht es für uns unter die Oberfläche. Das Höhlensystem erstreckt sich über eine Länge von 1200 mt, in einer Tiefe von 25 Meter. Entstanden vor Mio. Jahren durch Wasserdruck des Mittelmeeres. Die Höhlen sind voller Stalagmiten und Stalaktiten, die 1 cm in 100 Jahren wachsen. Am Lago Martel, einer der grössten unterirdischen Seen der Welt geniessen wir wieder ein Live-Konzert mit Lichtshow, diesmal mit Cello, Cembalo und Violinen – einmalig!
Nach diesem Spektakel fahren wir runter zum kleinen Hafen. Dort geniessen wir etwas Freizeit, einige Gäste schlendern durch den hübschen Ort, die anderen stärken sich mit Tapas für den Nachmittag in einem der vielen Strassenkaffees und wiederum andere stöbern in den vielen kleinen Boutiquen herum.
Anschliessen fahren wir ins Weingebiet im Westen der Insel, im kleinen Dorf Santa Maria del Cami besuchen wir die Bodega Ramanya der Winzerfamilie Antonì. Antonio, der Sohn der Familie führt uns durch den Garten der aber gleichzeitig auch ein Freilichtmuseum ist. Neben verschiedenen Pflanzen, Kräuter und Blumen finden sich dort auch um die 3000 alte Utensilien die auf der Insel mal verwendet wurden. Von der Kutsche und Papierpresse, über riesige Weinfässer und etliche Werkzeuge für die Ausübung verschiedener Handwerksarbeiten. Zum Abschluss verkosten wir natürlich auch verschiedene Weine des Familienbetriebes, dazu gibt es Tapas mit Käse, Serrano-Schinken und Salami. Begleitet wird die Verkostung mit Gesang und Anekdoten der vergangenen Tage von Ana, die Mamma der Familie – einen fröhlichen Abschluss!
An unserem vorletzten Tag holen wir die verschobene Inselrundfahrt nach. Wir fahren in den Nordwesten der Insel und dies mit herrlichem Sonnenschein! Da unser lokale Führer Manolo diesen ursprünglich freien Tag bereits verplant hat, kommen wir in den Genuss von einer lokalen Führerin, die Thera, eine Holländerin, die über 40 Jahre auf der Balearen Insel wohnt. Auch sie gibt uns auf der Busfahrt interessante Einblicke über der Insel und an einem Vorort von Palma steigen wir um in den historischen Zug, auch Orangen-Express genannt. Wir tuckern gemütlich 27 Km durch die malerische Landschaft, passieren 13 Tunnels und einen 52mt hohen Viadukt. Diese Bahnstrecke wurde 1912 eröffnet und anfänglich für den Orangentransport genutzt. Vorher wurden die Früchte auf Karren über den 497 Coll de Soller oder über den Seeweg nach Palma transportiert. In Soller angekommen, steigen wir gleich in die Strassenbahn (Tram) um und schlängeln uns durch die Stadt bis wir den Hafen von Soller erreichen. Dort heisst es nun wieder das Transportmittel wechseln, diesmal gehts aufs Boot. Wir fahren 50 Min. mit leichtem Wellengang der Küste entlang, vorbei an Meereshöhlen, Verteidigungstürme, an einsamen kleinen Buchten und immer Sicht auf das Tramuntana Gebirge. An der kleinen Bucht Sa Calobra legen wir an geben der Gruppe eine gute Stunde Zeit um sich die Umgebung anzuschauen oder sich in den 3 Restaurants zu stärken.
Die Rückfahrt führt uns auf einer Serpentinenstrasse von der Bucht hoch hinauf über den Pass auf fast 700 Metern um danach wieder runterzufahren. Einen letzten Halt gilt dem Santuari de Lluc, wo die Schutzheilige Mallorcas in Form einer Schwarzen Madonnenstatue verehrt wird und Ziel zahlreicher Pilger ist.
Anschliessend fahren wir zurück ins Hotel, wo wir noch genügend Zeit haben um uns frisch zu machen und dann geht es für unser Abschlussessen auf die Finca »Moli d’es Comte«, eine alte Getreidemühle aus dem 17. Jh.. In diesem typisch mallorquinischen Restaurant verbringen wir unseren letzten Abend mit leckeren Speisen und süffigem Hauswein. Müde, aber zufrieden vom herrlichen Tag kehren wir wieder ins Hotel für unsere letzte Übernachtung.
Den Abreisetag können wir entspannt mit einem late-breakfast (spätes Frühstück) beginnen und mit einem anschliessenden letzten Spaziergang am Strand. Die Zimmer können wir bis 12.00h behalten und um 12.15h fahren wir zum nahegelegenen Flugplatz.
Es war eine schöne Woche mit vielen tollen Erlebnissen und in Begleitung einer harmonischen Gruppe und abschliessend kann man sagen, die malerischen Mandelblüten sind wirklich fantastisch!
Dario del Monaco