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Ostfriesland, die pure Frische mit Beatrice Greve

Bericht vom 25. Juni – 2. Juli 2024

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Beatrice Greve 1

Beatrice Greve

„Reisen – es lässt dich sprachlos, dann verwandelt es dich in einen Geschichtenerzähler.“ – Ibn Battuta
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Ostfriesland – die pure Frische

Die Fahrt nach Ostfriesland unterbrachen wir mit einer Nacht in Hamm. Am nächsten Morgen fühlten wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück gut gestärkt und bereit für den nächsten Teil unserer Reise. Münster, das Tor zum Norden auf dieser Reise, erwartete uns bei herrlichem Wetter für eine Stadtbesichtigung. Die historische Altstadt, der Dom und die beeindruckende Architektur Münsters hinterliessen einen bleibenden Eindruck bei uns allen. Nach der geführten Tour hatten wir freie Zeit, um durch die Stadt zu bummeln, den grossen Wochenmarkt zu besuchen und dort eine westfälische Spezialität zu kosten. Oder uns in einem der vielen charmanten Cafés und Restaurants zu stärken, bevor es uns weiter Richtung Nordost zog.

Am frühen Abend erreichten wir den Ostfriesenhof, unser Hotel in Leer für die kommenden Tage. Den Abend liessen wir entspannt im Hotelgarten ausklingen. Einige von uns machten einen Spaziergang auf dem nahegelegenen Deich. Die vielen Schafe, die dort grasten, sorgten für eine idyllische Atmosphäre. So endete unser zweiter Reisetag, voller neuer Eindrücke und Erlebnisse.

Kennen Sie den Satz: „Welcher Seemann liegt bei Nanni im Bett?“ Dies ist eine Eselsbrücke um sich die Namen der ostfriesischen Inseln Wangerooge, Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum zu merken.

Auf unseren Wanderungen durch die Dünen, den Sandständen entlang, in Naturschutzgebieten, nahe am Meer, mitten im Watt oder durch charmante Ortschaften, lernten wir folgende Inseln näher kennen:

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Langeoog liegt malerisch im niedersächsischen Wattenmeer und erstreckt sich über etwa 19 Quadratkilometer. Die Insel besticht durch ihre beeindruckenden Naturkulissen mit langen Sandstränden, Dünenlandschaften und Salzwiesen. Das umgebende Wattenmeer ist ein UNESCO-Weltnaturerbe und bietet ein einzigartiges Ökosystem. Die Geschichte Langeoogs reicht bis ins Jahr 1398 zurück, als die Insel erstmals urkundlich erwähnt wurde. Über die Jahrhunderte prägten zahlreiche Sturmfluten die Landschaft und die Siedlungen, was die Widerstandsfähigkeit und Anpassungsfähigkeit der Bewohner zeigt. Ein besonderes Merkmal der Insel ist ihre Autofreiheit. Langeoog ist per Fähre von Bensersiel aus erreichbar, wobei die Überfahrt etwa eine Stunde dauert. Zu den Sehenswürdigkeiten zählt der Wasserturm, das Wahrzeichen der Insel, der eine atemberaubende Aussicht über Langeoog und das Wattenmeer bietet. Die Naturschutzgebiete „Flinthörn“ und „Melkhörndüne“ sind ideal für ausgedehnte Wanderungen genauso der 14 Kilometer lange Sandstrand.

Norderney wird die Perle der Ostfriesischen Inseln genannt. Sie ist die zweitgrösste nach Borkum, erstreckt sich über 26 Quadratkilometer und ist ein beliebtes Reiseziel, das mit einer beeindruckenden Vielfalt an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten besticht. Besonders hervorzuheben sind die kilometerlangen, feinsandigen Strände, die zu den schönsten an der deutschen Nordseeküste gehören. Der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bietet ein einzigartiges Naturerlebnis und lädt zu ausgedehnten Erkundungen ein. Ja auch wir sind hier barfuss „durchgewattet“, geführt von Bernhard unserem Wattführer. Ein einmaliges Erlebnis für uns alle! Das Wattenmeer, ein bedeutendes Rastgebiet für Zugvögel, bietet ideale Bedingungen für Vogelbeobachter und Naturliebhaber. Wir lernten einen wichtigen Bewohner des Wattenmeers näher kennen, den Wattwurm. Diese rötlich-braunen Würmer, die bis zu 40 Zentimeter lang werden können, leben in U-förmigen Röhren im sandigen und schlammigen Boden. Sie ernähren sich von organischen Partikeln im Schlick, filtern Nährstoffe heraus und scheiden unverdauliches Material aus, was die markanten sandigen Haufen an der Oberfläche hinterlässt. Durch ihre Grabtätigkeit lockern Wattwürmer den Boden auf, verbessern die Durchlüftung und fördern das Wachstum von Mikroorganismen und Pflanzen, was die Gesundheit des Ökosystems stärkt. Im Herbst geben sie ihre Spermien und Eier ins Wasser ab, wo die Befruchtung und Entwicklung der Larven erfolgt

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Wattwürmer sind sowohl in der Forschung als auch bei Wattwanderungen von Interesse, da sie Einblicke in das marine Leben bieten. Trotz ihrer unscheinbaren Grösse spielen sie eine entscheidende Rolle im Ökosystem Wattenmeer. Wir hatten die Möglichkeit, diese Würmer anzufassen, ja sogar einen Moment lang zu tragen. Um dann zu beobachten, was in unseren Händen passierte. Wir staunten, was war das Gelbe? Jod! Diese Tiere nehmen durch ihre Nahrung Jod auf und geben es wieder an ihre Umgebung ab. Dieser Prozess trägt zur Anreicherung von Jod im Wattenmeer bei und spielt eine Rolle im Nährstoffkreislauf dieses Ökosystems. Für uns alle war diese Wanderung lehrreich, interessant und sehr speziell.

Die grösste Sehenswürdigkeit auf Spiekeroog? Ganz klar die Insel selbst. Mit unberührter Natur, einem herrlich unverbauten Blick aufs weite Meer und urigen Friesenhäuschen im Herzen des Inseldorfs. Kein Ort, den man einfach besucht. Vielmehr einer, der einlädt, Teil von ihm zu sein. Den ganz eigenen Rhythmus anzunehmen. Sich der Weite zu öffnen und die Ursprünglichkeit zu spüren. Eine Zeit wie in einem anderen Leben. Achtsame Momente spenden Kraft. Die Ostfriesische Teekultur ist auf Spiekeroog Teil des Alltags und liebgewonnenes Ritual. Kein Termin ist so wichtig, dass dafür eine Teetied ausfällt. Im Gegenteil. Gäste sind herzlich eingeladen. Zur Tasse Tee. Zu Gesprächen. Zum Durchatmen. Was noch den Charakter und die typische Spiekerooger Lebensart geprägt hat, können im Inselmuseum im alten Kapitänshaus entdecken werden. Entschleunigung nimmt sich auf Spiekeroog Niemand vor. Sie wird gelebt. Auf der autofreien Insel wird am liebsten zu Fuss gegangen. Mit offenen Augen und weitem Herzen am kilometerlangen Sandstrand entlang. Durch die sanften Hügel der Dünenlandschaft. Zur Inselkirche von 1696. Der Zauber vergangener Zeiten scheint zum Greifen nah. Deutschlands einzige Museums-Pferdebahn lässt den Weg durch die Salzwiesen zum einstigen Herrenbadestrand zur Zeitreise werden. Zurück zum Ursprünglichen. Meine absolute Lieblingsinsel!

Auf diesen wunderbaren Inseln wurden wir jeweils von ortskundigen Wanderführern begleitet. Sie vermittelten uns ihr vielfältiges und spannendes Wissen über die einzigartige Natur, Kultur und Geschichte der Region.

Nebst den Inseln bot uns diese Reise jedoch auch die Möglichkeit, die Hafenstadt Emden zu erkunden und im Leckerpott eine Mehlpütt zu kosten. Und beim Besuch der kleinen Hafenstadt Greetsiel ein Krabbenbrötchen zu probieren.

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Emden ist eine malerische Hafenstadt. Sie liegt an der Mündung der Ems und beeindruckt mit ihrer reichen maritimen Geschichte und Kultur. Gegründet im Mittelalter, entwickelte sich Emden schnell zu einem wichtigen Handelszentrum. Heute ist die Stadt bekannt für ihren bedeutenden Seehafen und die Werftindustrie. Bei einem Spaziergang durch die malerische Altstadt lernten wir, mit unseren Stadtführerinnen, die historischen Gebäuden und charmanten Grachten kennen.

Greetsiel, ein malerisches Fischerdorf, verzaubert mit seinem historischen Charme und maritimen Flair. Bekannt für seine idyllischen Gassen und gut erhaltenen Giebelhäuser aus dem 17. Jahrhundert bietet der Ort einen Einblick in die traditionelle ostfriesische Architektur. Das Herzstück Greetsiels ist der malerische Hafen, in dem zahlreiche bunte Krabbenkutter vor Anker liegen. Diese Kutter bringen täglich frische Nordseekrabben an Land, die in den örtlichen Restaurants zu köstlichen Spezialitäten verarbeitet werden. Ein weiteres Highlight sind zwei historische Windmühlen, die über dem Ort thronen und ein beliebtes Fotomotiv darstellen. Greetsiel bot uns zudem eine Vielzahl kleiner Geschäfte, Teestuben und Kunsthandwerksläden, die zum Bummeln einluden.

Bei einer Reise nach Ostfriesland darf natürlich der Besuch des berühmten Pilsumer Leuchtturms nicht fehlen. Gelegen in der Nähe von Greetsiel, ist er eines der bekanntesten Wahrzeichen. Mit seinen auffälligen rot-gelben Streifen ist der 11 Meter kleine Leuchtturm ein beliebtes Fotomotiv. Erbaut im Jahr 1891, diente er ursprünglich als Seezeichen zur Navigation der Schiffe im Wattenmeer. Heute ist er nicht mehr in Betrieb, doch seine charmante Erscheinung hat ihn zu einem Symbol der Region gemacht. Bekannt wurde der Pilsumer Leuchtturm auch durch den Film „Otto – Der Ausserfriesische“ mit Otto Waalkes, in dem er eine zentrale Rolle spielte.

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Die frische Luft in Ostfriesland ist unvergleichlich. Unsere Reise war erfrischend und belebend, die pure Frische – hautnah.

Die gemeinsamen Erlebnisse und die atemberaubende Natur haben uns tief beeindruckt und viele schöne Erinnerungen geschaffen, die wir nun im Gepäck mit nach Hause nehmen.

Diese Reise wird uns noch lange in Gedanken begleiten, als eine Zeit der Entspannung, des Staunens und des gemeinsamen Glücks. Wir kehren zurück mit einem Lächeln auf den Lippen und dem Wissen, dass die besten Reisen diejenigen sind, die in bester Gesellschaft und bei schönstem Wetter erlebt werden.

Wi kömen wedder!

Beatrice

 

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