Unterwegs in den mystischen Wäldern Transsilvaniens
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Heidi Halter
Kaum zu Hause, zieht es mich wieder in die Ferne
Wie wurdest du Reiseleiterin?
Nach Jahren in einem Bürojob wollte ich die letzten Jahre meines aktiven Berufslebens mit einer Tätigkeit ausfüllen die mir wirklich Spass macht.
Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?
Der Umgang mit Menschen, das Organisieren und Improvisieren, die immer wieder neuen Destinationen, die meist tollen Leute und die Zufriedenheit wenn sich die Gäste mit einem „danke, es war toll“ verabschieden nach einer Reise
Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?
Mein Bestreben, mit 100% zufriedenen Kunden von der Reise zurückzukommen.
Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?
Meist geht es auf einer Gruppenreise lustig zu, die Leute verstehen sich gut, können sich über das Erlebte austauschen und oft wird gelacht (oder gar gesungen) im Bus.
Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiterin bei car-tours.ch am besten?
Ich kann mich darauf verlassen, dass das Programm gut ausgearbeitet ist, dass die Hotels, Restaurants, etc. gut sind. Zudem kommt niemals Routine auf, jede Reise ist wieder anders.
Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?
Ich bin Schottland Fan geworden, ganz besonders die Highlands begeistern mich. Und…. Ich liebe Haggis.
Auf welchen Reiseleiter-Einsatz freust du dich jetzt schon?
Es gibt unzählige Reisen die ich gerne machen würde und wenig bis keine Destinationen die mich nicht interessieren. Der absolute Hit wäre natürlich eine Reise zu den Nordlichtern, da ich von Astronomie und allem was damit zusammenhängt fasziniert bin.
Was auf jeder Reise unverzichtbar?
Das NW Fähnli ist immer dabei
Welches Buch darf auf keiner Reise fehlen?
Habe während der Reisen keine Zeit zum lesen ?
Verrate uns deinen unerfüllten Reisetraum?
Sankt Petersburg habe ich privat schon besucht, würde aber eine car-tours-Reise dorthin absolut super finden.
Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?
Wir fuhren auf einen Parkplatz in Schottland, da sagte der Chauffeur „super, da um die Ecke sind ja auch gleich Toiletten“. So liess ich die Leute aussteigen und schickten sie in die Richtung dieser Toilette. Sie kamen alle wieder und sagten, dass sie keine Toiletten gefunden haben… Als ich dann nachschauen ging, kam ich zu einem Schild wo stand „To let“. Wir alle (auch der Chauffeur) haben uns köstlich darüber amüsiert und lachten wenn immer wir ein „to let“ Schild sahen während der ganzen Reise.
Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast und dein schönstes Erlebnis bei car-tours.ch Reisen?
Eine ganze Gruppe Westschweizer Gäste dankte mir mit dem wunderschönen Lied La Montanara zum Abschied. Das ging echt unter die Haut, es waren sehr gute Sänger in der Gruppe und ich musste mir fast ein Tränchen der Rührung wegwischen.
Wohin reist du privat?
Für private Reisen zieht es mich in den asiatischen Raum.
Auf Schienen durch die transsilvanischen Wälder auf den Spuren von Dracula
Erwartungsvoll fuhren wir zum Bahnhof in Viseul de Sus, im Marmuresch Gebirge und sahen bereits von Weitem den Dampf in der Luft. Unser Zug der Lauterbrunnen-Wengen Bahn stand aufgeheizt und abfahrtbereit, der Geruch von Rauch lag in der Luft und wir konnten in den uralten Waggons, die vor vielen Jahren in der Schweiz unterwegs waren, losfahren in die transsilvanischen Wälder. Es ruckte, schüttelte und pfiff, und los ging die Fahrt mit der berühmten Wassertalbahn. In jedem Waggon stand sogar noch ein Holzofen in der Ecke. Nach Km 12 gab es eine Pause, wir bekamen ein warmes Getränk, der Zug neues Wasser und für eine WC Pause standen Plums Klos bereit. Und weiter ruckelten wir entlang am Flusses, oft ganz nahe den Felsen und Bäumen durch enge Schluchten. Auf einem Nebengeleise überholte uns plötzlich ein Lieferwagen auf Rädern, darin die lokale Crew die uns vorauseilte mit der Mittagsverpflegung. So wurden wir dann an der Endstation Paltin auf einem grossen Rastplatz mit gedeckten Holzpavillions mit einem feinen Grillteller bei rumänischer Folkloremusik verwöhnt. Natur pur!
Am nächsten Tag ging’s gleich weiter auf Schienen mit der Dampflokomotive der Waldbahn Moldovita. In weiten Schwaden dampfte der Rauch über das offene Land, in den Dörfern winken uns Bauern zu, und ab und zu begegnet uns auch eines dieser typischen rumänischen Fuhrwerke mit Pferden oder Ochsen. Auf gut 13 km fuhren wir durch kleine rumänische Dörfer, über bebautes Land, durch wilde Landschaften nach Argel. Dort wartete wieder ein Imbiss auf uns, serviert von Einheimischen mit ihren typischen Trachten. Hier gab‘ sogar die feinen Krautwickel zu kosten, alles begleitet von Flaschen voller Blaubeerschnaps. Vergnügen pur.
Auch im nahegelegenen Kloster Moldovita trafen wir zu einem Besuch ein und bewunderten die wunderschönen Fresken. Es ist eines der berühmten rumänischen-orthodoxen Frauenklöster und wurde mit sechs anderen Moldauklöster in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Wir wurden von der resoluten Schwester Tatjana durch das Kloster geführt, dies in zügigen Schritten, denn sie meinte „vorwärts bitte, schlafen können Sie wenn Sie gestorben sind“.
Am nächsten Tag waren wir wieder mit einem „Schlotterbähnli“ unterwegs. Eine uralte aber tipptoppe Dampflok ruckelte mit uns von Sonate nach Campul Cetatli. Die Fahrt führte uns durch wilde Landschaften, die Dampflok schaffte die 300 Meter Steigung ohne Probleme und hatte auf den flachen Stellen eine Geschwindigkeit von 20km/h. Bei jedem Pfeifen der Lok ging ein begeistertes Klatschen der Passagiere durch den offenen Zug, Freude pur!
Beim Schloss Bran ging es auf den Spuren von Dracula. Von aussen wirkt das auf einem hohen Felsen erbaute Schloss bereits etwas unheimlich und drinnen in den engen und verwinkelten Gängen und Räumen können wir uns das Leben von Prinz Vlan, aus dem Dracula geworden ist, sehr gut vorstellen. Nach dem Rundgang in seinem gruseligen Schloss, erholen wir uns bei einem Essen, wo wir nochmals rumänische Spezialitäten kosten können. Dann geht die Reise weiter in die Kulturstadt Sibiu.
Wir haben auf dieser Reise sehr viele Eindrücke sammeln können. Wir wurden begleitet von unserem lokalen Reiseleiter Appollon, der uns so viel Spannendes und Interessantes erzählt hat, er war absolut super und konnte uns sein Land wirklich näherbringen. Wunderschöne Landschaften mit kleinen Dörfern wechseln sich ab mit Interessanten Städten wie Sibiu, Sigisoara, Albalulia usw.
Ich danke den Reiseteilnehmern, dass sie sich mit einem eigenen Eindruck vor Ort überzeugt haben, dass die gängigen Eindrücke von Rumänien: Romas, Armut, Diebstahl, Verlotterung eben nur Clichés sind und nicht zutreffen. Wir haben ein Land kennengelernt mit wunderschönen Landschaften, gastfreundlichen Bewohnern, und auf gutem Weg, sich von seiner höchst bewegten Geschichte und Vergangenheit zu erholen.
Eure Reiseleiterin
Heidi Halter