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Träumereien an der Côte d‘Azur

Bericht vom 8. – 11. Mai 2017 | Bus Nummer 32                              

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Träumereien an der Côte d‘Azur 3

Eveline Michel

Spuren verschwinden  – Erinnerungen halten ewig.

Wie bist du Reiseleiterin geworden?   

Im Hotel, als Direktionsassistentin hatten wir im 1989 erstmals Busse aus dem Ostdeutschen Raum – die kamen ohne jegliche Vorkenntnisse. Da musste jemand mit. Als Hotelfachfrau hatte ich bis dahin bereits in vielen Teilen der Schweiz gearbeitet, kannte Gegend und Alltagsgeschichten aus den Regionen.

Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?

Leute während ihren Ferien – also der schönsten Zeit im Jahr,  betreuen zu dürfen. Die Herausforderung der Spontanität um knifflige und geniale Situationen ins rechte Licht zu rücken.

Auch für mich ist es als Teilzeitreiseleiterin ein „Auftanken – weg Alltag“

Was zeichnet dich als Reiseleiter aus?

Die Freude an der Natur und dem Wunsch Gästen was Gutes zu tun. Zudem ist es mein Ziel, Infos^, Geschichten zum Leben vor Ort weitergeben zu können – halt was man nicht im Internet findet.

 

Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiter bei Car Tours am besten?

Die tollen Reiseprogramme für Kurzreisen – ich sag immer Schnupperreisen.  Die Reisen werden von netten,   unkomplizierten Leuten gebucht, und wenn diese mal auf dem Bus sind und das Ferienfeeling spüren sind das immer ganz aufgestellte Truppen.

Was unterscheidet Car Tours Reisen von anderen Reisegesellschaften?

Die Dienstleistung, gerade auch mit den CH- Reiseleitern ist besser. Die verschiedenen Einstiegsorte – da reisst man nicht mit dem Nachbarn der Dir in die Tasche schaut. Die Preise sind tief, dank der starken Nachfrage, dennoch ist es keine Abfertigung. Im Gegenteil!  Dies dank der durchdachten und sehr guten Organisation.

Träumereien an der Côte d‘Azur

Montag Morgen, Wolken, feucht kalte Luft, voller Zug, grimmige Gesichter, Hektik. An so einem Tag kommt keiner so recht in Schwung – nicht mal mit der Cote d’Azur vor Augen. Die Woche davor war streng, das Weekend mit Putzen und Packen voll, die Gedanken bei der Familie und dann plagt auch noch der bevorstehende Vollmond! Und nun 06.15? … da schmeckt der Kaffee noch nicht, die Jacke zwickt, passen die Schuhe bei dem Wetter, der Koffer rollt nicht, die Handtasche ist zu schwer und wo ist die Brille? Bei Kaffee und mit Hilfe von Bonbons lernen wir den Sitznachbarn, den Nebenan, die Vorne und die Hinten so langsam kennen.

Luzern, Richtung Gotthard – endlich kommen langsam die Feriengefühle auf! Zusammen versuchen wir uns vorzustellen was da auf uns zu kommt. Die Reise führt uns vom Cafe crème über den Espresso bis zum echten Chicco d’oro Cappucino! Besser: vom Lygerzer via Merlot zum Barolo und dann zum Lillet! Und noch besser von der Rösti, via Zürigeschnetzeltes, über’s Kaninchen mit Polenta, zu Oliven, Pasta, Gelati bis zum Crèpe und der Bouillabaisse! Und ganz klar erwarten wir «enet dem Gotthard» Sonnenschein – Glück gehabt! Sie ist da! Da dürfen wir uns freuen! Und nun sind wohl auch alle wach und haben die düstere Nordschweiz schon fast vergessen

Côte d’Azur / Blumenriviera wir kommen!

Durch die Leventina, vorbei am Hockey Stadion Ambri, am Tunnelportal süd vom längsten Eisenbahntunnel der Welt, ein kurzer Blick aufs Castello Montebello, die Magadinoebene und schon geht’s den Ceneri hoch. Die Abhängigkeit und Wichtigkeit der Migros zum ehemals ärmlichen Ticino wird uns hier vor Augen gehalten. Ganz aktuell natürlich dann im Mendrisotto mit dem Monte Generoso – der Bergbahn die mit dem Kulturfond gerettet wurde und nun mit einem Neubau von Mario Botta triumphiert! Kurz vor Milano gibt’s den ersten Stopp! Feine Pizza, Espresso für E 1.50 und Fridolin sorgen für gute Stimmung! Fridolin? Entdeckt von einer Mitreisenden in einer Kiste auf dem Boden – ab zur Kasse, das wird unser Reisemaskottchen: der Plüsch Papagei, der alles nachquasselt, sogar die Staumeldung! Welch ein Gelächter, der spricht alle Sprachen und grinst genau wie wir! Schnell kommen wir voran und erhaschen nach dem Appeningebirge – wo alles ganz schön satt grün ist – schon einen ersten Blick auf den Golf von Genua! Und dann geht’s der Küste entlang – fast… von Tunnel zu «Brücke mit Aussicht» zum nächsten Tunnel und wieder eine herrliche Bucht!

Diano Marina in Liguren, Hotel Metropole

In einzigartigem Licht des späten Nachmittags treffen wir an der Blumenriviera ein. Rechts das Dorf, links eine schöne Promenade, exotische Pflanzen und natürlich das Meer! Wir fahren den Hang hoch. Von unserem Hotel aus haben wir einen einmaligen Blick auf die Küste! Und das Hotel Metropole ist ein wahrer Glückstreffer. Neue und neu umgebaute Zimmer, top Küche und super Personal. Nach einem reichlichen Abendessen mit einer Weinauswahl zu Preisen, die einem einfach nicht wiederstehen lassen, geniessen wir den Limocello und Grappa auf der Terrasse umgeben von Palmen und – klar,  in Kurzarm und leichten «Sommerschüeli».

Ausflug ins Möndäne!  

Nach dem Frühstück mit richtigem dunklen Brot (!) wartet Giusy auf uns – unsere aufgestellte, temperamentvolle Führerin, die uns in «Spaghetti-Deutsch» die Region und die Tücken einer italienischen Schwiegermutter aufzeigt. Auf der teuersten Autobahn Italiens fahren wir vorbei an San Remo, Ventimiglia, überqueren die Grenze zu Frankreich, vorbei an Menton mit seinen Zitronenbäumen. Ich serviere Lillet, den französischen In – Apero und dann an der Grand Corniche (Küstenstrasse) – das Navi zeigt Roquebrune-Cap Martin, schwenkt Gerd raus. Was will er da beim Hotel Vista Palace? Wahnsinn!  Monaco liegt im freien Blickfeld vor uns! Das Fürstentum Monaco, hochkonzentrierter Glanz und Glamour auf nur 2km2. Wo ein Porsche nicht mehr auffällt, wo der Reichtum des Stadtstaates am Yachthafen, dem Hotel de Paris, dem Casino, oder den Boutiquen abzulesen ist. Giusy erklärt uns wer hier Wohnsitz hat und was an einen Sitz in Monaco für Bedingungen geheftet sind. Und wir in Monte Carlo mittendrin – halt nein, drunter! Die Strassen verlaufen fast alle in Tunnels – das Ziel von Fürst Albert: der Verkehr soll unter die Stadt! Doch dann führt uns Giusy aus dem Parkhaus raus – durch eine Baustelle? Nein, hier werden die Leitplanken und Absperrungen für die Formel 1 aufgestellt! Die Herren sind begeistert! Ja, für jeden was, die Einen gehen flanieren und die anderen ins Casino – zur Besichtigung! Im Casino genehmigen wir uns nach all den pompösen Sälen einen Drink an der Bar – sicher die günstigste Bar im Land! (Geheimtipp: die Bars in den Casinos sind immer sehr günstig) Am Nachmittag führt uns Giusy dann hoch zum Hügel von Monaco-Ville. Wir winken Caroline, bestaunen die Kathedrale, schlendern durch die Parkanlage bis hoch zum Palais mit wunderbarer Aussicht auf Monte Carlo und den Yachthafen. Dann was kleines Essen, Baguettes und Crêpes an jeder Ecke- vive la France! Die Kunstliebhaber gehen in den Palais, andere folgen dem Grace Kelly Weg und einige suchen Souvenirs!

Mit vielen überschwänglichen Eindrücken treffen wir uns beim U-Boot vor dem Ozeanografischen Museum wieder. Gemeinsam geht’s zum Bus. Nun gehen wir müde die Rückfahrt ins Hotel an. Schauen nochmals alle zum Monaco-Open Tennis Platz runter, machen Fotostopp auf der Grand Corniche, fotografieren durch die Busscheibe alles Mögliche und trinken Lillet!

 Parfüm, Filmkullisse in Nizza und Kunst in historischen Gemäuern

Guten Morgen, Kaffee bitte, und wohin gehen wir denn heute? Aus der Tischrunde kommt…  äm, eh, oh… was für ein Tag ist den Heute? Vergessen, egal der Chauffeur und die Reiseleiterin führen uns ja durch den Tag. Genau Das sind meine Lieblingsmomente! Wenn der Alltag vergessen ist, auch für mich.

Mit Giusy geht’s nach dem Frühstück Richtung Cote d’Azur. 60 Tunnel, und fast so viele Brücken später, verlassen wir kurz nach Monaco die Autobahn und fahren nun auf der Moyenne Corniche ins Bergdorf Éze. Wunderbare Kakteengarten und Olivenhaine haben schon Nietzsche inspiriert. Wir folgen nicht dem Philosoph, sondern dem Duft! Im Hause Fragonard lassen wir uns von den Düften betören. Draussen stehen für die Herren die Ferrari zur Probefahrt bereit. 210 Euro für 15 min kostet der Spass Draussen-  und drinnen? Ja fleissig wird geschnuppert und dann auch was gekauft. Etwas stark riechend, von den vielen Probiererli kommen wir vorbei am Cape Ferrat und dann liegt sie vor uns – die pulsierende, attraktive Grossstadt Nizza.

Wo 1954 der Hitchcock Klassiker «über den Dächern von Nizza“ mit Garry Grant und Grace Kelly die Stadt und die Cote d’Azur erst so richtig zum Lieblingsferienziel der Nordeuropäer machte. Ob breite Boulevards, enge Gässchen, Fischmarkt oder Supermarkt, Moderne oder zeitgenössische Kunst, Marktbeizen oder Sternelokale; in der Metropole Nizza hats für jeden was! Verdauen lässt sich das am besten auf der Flaniermeile «Promenade des Anglais». Nach so viel Stadtlärm und vielen Leuten geht’s ins Hinterland. Der Abstecher in den historischen Künstlerort St. Paul de Vence. Eine echte Oase der Ruhe und Kreativität. Gibt’s hier überhaupt Einwohner? Jedes Parterregeschoss ist eine Ausstellung! Der gepflasterte Boden und das auf und ab macht Einigen Mühe, doch der Weg lohnt sich – es ist einfach eine bezaubernde, farbenfrohe Kunstlandschaft.

Das war wieder ein Tag! So viele Grossstadteindrücke, viele Gerüche und viel Kunst! Jetzt einfach zurück zum Hotel. Nach 59 Tunnels verabschieden wir uns von unserer Ortführerin, das waren sehr unterhaltsame Tage mir Giusy. Zum Dank bekommt sie Fridolin! Nun rasch frisch machen und ab zum Apero, heute gibt’s ein «Candle Light Dinner»! Nach dem feinen Essen nutzen wir die Gelegenheit um dem Service und der Küche zu danken. Wir holen alle in den Saal, da warten die Ehrendamen zur Verabschiedung mit Schweizer Schöggeli und echten Küssli von Schweizer Damen! Ein super Essen, feinen Wein, das rauschende Meer, das Leuchten der Nacht bei Vollmond, starker Espresso und Limoncello…  und einfach geniessen, das ist «savoir vivre“. Müde und zufrieden geht’s ins Bett.

Rückreise und Rückblick

Côte d’Azur – das steht für azurblauen Himmel, romantische Strände, pulsierende Städte und verträumte Dörfer: hier lässt sich der Traum vom „Leben wie Gott in Frankreich“ erfüllen. Diese Region weckt Sehnsüchte und Träume. Die Mischung aus Weltoffenheit, Glamour und urbanem Leben der Côte d’Azur im Zusammenspiel mit der malerischen Landschaft, den leuchtenden Farben und der ländlichen Idylle der Provence machen diese Tourismuslandschaft zu einem Lieblingsziel vieler Reisender, Aussteigern, Künstlern und Prominenten. Doch eines fehlt uns noch: ein Mitbringsel!So machen wir einen richtigen Shopping Stopp an der italienischen Raststätte: Salami, Olivenöl, Pasta, Bacci, doch der bestverkaufte Artikel an dem Morgen ist: der sprechende Papagei Fridolin! Bald ist auch der 2. Karton leer und somit ausverkauft! Kaum verlassen wir die Po Ebene kommt der Regen, doch keine Bange «enet dem Gotthard wird’s besser» – waghalsig war der Spruch an dem Morgen, doch wie gewünscht:  die Heimat empfängt uns mit einem Lächeln.

… ja was hat die Reise nun so bewirkt?

Entspannt und völlig gelöst fahren wir Richtung Ausstiegsorte. Die Arbeit – oh gar nie dran gedacht! Die Familie und Freunde haben wir mit schönen Fotos und begeisterten Anrufen belästigt. Die schwierigen Aufgaben zu Hause waren inexistent. Einfach 4 Tage abschalten, inmitten neuer Freunde, eine neue Region kennen lernen, sich Abends verwöhnen lassen und sich mal was gönnen. Ich fahr wieder.

Danke an alle Gäste für die angenehme Gesellschaft, die spontanen Lacher, die herzlichen «Prost» und einfach die schöne Zeit. Danke an car-tours für’s tolle Angebot und die Organisation.

Eure Reiseleiterin Eveline

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