Hohe Tatra
Hohe Tatra
Wir freuen uns riesig auf diese Reise. Nicht viele in unserem Bus haben die Slowakei jemals besucht. Wir sind gespannt.
Nachdem wir all unsere Gäste eingesammelt haben und unser Fahrer Peter für diese Reise an der österreichischen Grenze zu uns stösst, kann es losgehen. Wir durchqueren Österreich von West nach Ost mit einer Übernachtung in Wels. Wir sind zeitlich gut dran, unser Hotel zentral gelegen, also gönnen wir uns nach dem Nachtessen einen Spaziergang in der belebten kleinen Stadt.
Am nächsten Morgen geht’s nach einem traumhaften Frühstücksbuffet weiter Richtung Wien. Gegen Mittag erreichen wir die österreichische Hauptstadt, doch wir umfahren diese durch einen Teil des Wienerwaldes Richtung Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei. Dort verbringen wir unsere Mittagspause in der Altstadt mit Schlendern, Staunen und natürlich etwas essen. Bei dem schönen Wetter sitzen wir auf den einladenden Terrassen und geniessen die gute Küche. Bratislava, auch die Schönheit an der Donau genannt, verführt die Besucher durch die Gemütlichkeit einer nicht zu grossen, jedoch trotzdem mit Leben und Kunst pulsierenden Stadt.
Weiterfahrt mit wunderbarer Aussicht auf die Kleinen Karpaten, dann die Niedere Tatra bis wir die Hohe Tatra erreichen. Auf unserem Weg können wir sehen, dass die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielt in der Slowakei.
Unser Hotel liegt unweit der Hohen Tatra auf ca. 1000 m, der Ausgangspunkt unserer Ausflüge. Es liegt etwas ausserhalb in einem kleinen Ort, in der Nähe des Waldes. Manchmal kommen vierbeinige Besucher vorbei, wie Rehe und Füchse, aber zum Glück keine Bären.
Gabriela, unsere lokale Reiseleiterin für die nächsten drei Tage kommt am nächsten Tag direkt zu unserem Hotel und begleitet uns zum Steinbachsee auf 1765 m, den wir mit der Seilbahn erreichen. Die Aussicht ist atemberaubend. Wir umrunden den See, klettern in die Höhe und erwärmen uns mit heisser Schokolade, welche so dick ist, dass man am Schluss einen Löffel braucht. Am Nachmittag Besuch einer Artikularkirche, evangelische Holzkirche mit Grundriss eines griechischen Kreuzes von 1717 in der Stadt Kežmarok, auf Deutsch Käsmark, welche neben Levoča einer der Hauptorte der Oberzips ist. Den Abend geniessen wir in einer typischen Koliba mit typisch traditioneller Küche, wo die Musik uns nach dem festlichen Mal zum Tanzen einlädt.
Der Ausflug am nächsten Tag führt uns zuerst in die Unterwelt des Zipser Oberlandes. Nur wenige Länder sind mit einer solchen Menge vielfältiger unterirdischer Karstgebilde beschenkt wie die Slowakei. Hier befinden sich mehr als 6‘200 bekannte Höhlen, wobei 18 von ihnen besucht werden können. Einer der bedeutendsten und wertvollsten, die Dobschauer Eishöhle, dürfen wir betreten. Natürlich haben wir uns warm angezogen, auch wenn wir ausserhalb der Höhle schön warm haben, sind wir bei minus 2 Grad in der Eishöhle froh um unsere dicken Jacken. Beindruckt von der eisigen Schönheit sind wir am Ende der Führung doch froh, wieder in die Wärme zu steigen.
Unsere heutige Mittagspause verbringen wir in Levoča. Die ehemalige Metropole der mittelalterlichen Zips gehört dank der reichen Geschichte und historischen Denkmälern zu den meistbesuchten Städten der Slowakei. Der historische Ortsteil mit dem Werk von Meister Paul wurde in 2009 in die Liste der Weltkulturerben UNESCO aufgenommen. Hinter den mächtigen Stadtmauern, die den Kern der Stadt umranden, befinden sich mehr als 300 nationale Kulturdenkmäler. Wir lassen uns von Gabriela durch das gut erhaltene Stadtzentrum sowie in die Kathedrale des heiligen Jakob führen. Dort befindet sich der gotische, weltweit höchste, aus Lindenholz angefertigte, Holzaltar, mit einer Höhe von 18,62m, der vom bedeutendsten slowakischen Schnitzer, Meister Paul von Levoča, hergestellt wurde.
Am nächsten Tag ist Abenteuer auf dem Wasser angesagt. Das Wasser gehört zu den grössten Schätzen der Slowakei. Die Trinkwasservorräte des Landes gehören zu den Bedeutendsten der Welt. Ausser der lebenspendenden Kraft bietet das Wasser auch hemmungsloses Vergnügen und angenehme Entspannung in den zahlreichen Thermalbädern.
Wir fahren zum Pieninen Nationalpark, flächenmäßig der kleinste, aber durch seine Schönheit steht er den anderen in nichts nach. Er ist in der Reihenfolge der zweitälteste Park und befindet sich an der Grenze mit Polen. Der Fluss Dunajec fliesst durch diesen, auf dem man auf Flössen schwimmen und sich die herrliche Szenerie des Nationalparks ansehen kann. Genau dies tun wir und geniessen die Fahrt flussabwärts. Was für ein Spass!! Am Ende der Flossfahrt spazieren wir durch eine Schlucht zum Busparkplatz. Diejenigen die eine andere Transportart wählen, besteigen die Pferdekutsche.
Für das Mittagessen hat Gabriela einen wunderschönen Gasthof auf dem Lande ausgesucht. Das Essen ist köstlich und der Besuch der Umgebung eine reine Freude. Die Gastgeber sind Sammler alter Werkzeuge und Landwirtschaftsmaschinen sowie Holzschnitzereien von Tieren und anderen Wesen, die sie in wunderschön dekorierten Nebengebäuden ausgestellt haben. Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel bewundern wir die typischen Holzhäuser aus alten Zeiten.
Am Nachmittag besuchen wir das Rote Kloster an einem wunderschönen Ort in der Nähe eines Sees. Die Geschichte ist so spannend, dass wir beim Besuch der Kirche, in welcher gregorianische Musik zu hören ist, in eine andere Welt tauchen. Wir haben Mühe, uns loszulösen.
Mit diesen Abenteuern endet der Besuch der Hohen Tatra sowie der Slowakei. Ein Land von prächtiger Natur, historischen Denkmälern, reicher Volkskultur und Folklore bis zum Vergnügen in den lebhaften Stadtgassen. Gabriela und die Menschen, die wir gekreuzt haben, begegneten uns mit Offenheit, Freundlichkeit und Humor. Die Vielfalt der Natur mit ihrem Charme der tiefen Täler, die von majestätischen Gipfeln der hohen Berge mit kristallklaren Bergströmen und Bächen bewacht werden, hat uns verzaubert. Es gibt unendliche Möglichkeiten, um dort Ferien zu verbringen.
Unser nächstes Ziel ist Prag, die Hauptstadt der Tschechischen Republik, welche an der Moldau liegt. Die „Stadt der hundert Türme“ ist bekannt für den Altstädter Ring mit bunten Barockgebäuden, gotischen Kirchen und der mittelalterlichen astronomischen Uhr, an der zu jeder Stunde ein animiertes Glockenspiel zu sehen ist. Die 1402 fertiggestellte Karlsbrücke mit Statuen katholischer Heiliger ist für den Autoverkehr gesperrt und für die zahlreichen Besucher begehbar.
Unser lokaler Reiseführer Joseph erzählt uns viel Interessantes beim Rundgang durch die Gassen der Altstadt. Natürlich haben wir auch genug Zeit, um die Stadt selber zu entdecken. Den Abend verbringen wir auf der Moldau, nicht auf Flossen, sondern auf einem schönen Schiff, welches nur für uns reserviert ist. Das Essen ist köstlich, die Aussicht auf die Stadt einmalig und die Stimmung auf dem Höhepunkt mit etwas Hilfe eines Musikers. Wir singen weiter, als Peter uns abholt, um ins Hotel zurückzukehren. Wir wissen, dass wir am nächsten Tag wieder Richtung Schweiz fahren, also wird noch gefeiert.
Der Heimweg klappt wunderbar, neue Bekanntschaften wurden geknüpft, und wir haben ein neues wunderschönes Land, die Slowakei, kennengelernt.
Zum Abschluss darf ich mir noch ein Lied wünschen und wir trennen uns mit schönen Erinnerungen. Danke an Peter, unserem Fahrer, und ein grosses Dankeschön an meine liebenswerten Gäste. Auf ein Neues!!
Eure Carmen