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Apulien, Schönheit des  Südens mit Irène Marti

Bericht vom 8. bis 15. April 2024   

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Apulien – Schönheit des  Südens

«Wie gern würde ich mich in deinem Blick verlieren. Mit dir die Welt der Realität vergessen. Schwebend über die Wolken von einem Traum zum nächsten fliegen». Ja, heute fliegen wir nach Brindisi! Die Swiss hat am Vorabend gemeldet, dass unser Flug um 4 ½ Stunden verspätet sein wird. Dank der guten Vorbereitung des Büros kann ich diese Flugverspätung meinen Gästen mitteilen. Warum denn diese Verspätung? Die Fluglotsen in Brindisi haben ihres Erachtens zu wenig Lohn und wollen ihre Forderungen so durchsetzen. Am Gate in Zürich hatten wir so unser erstes Thema und voller Erwartung steigen wir ins Flugzeug, das uns in knapp zwei Stunden nach Brindisi bringt. Beim Ausgang erwartet uns die lokale Reiseleiterin Annalisa. Sie wird uns die nächsten Tage in Apulien begleiten. Nach gut 90 Minuten sind wir im Hotel, in dem wir die nächsten Tage nächtigen und verwöhnt werden. Alle Gäste können ein Meersichtzimmer beziehen – Meersicht bedeutet nicht nur sehen, nein auch das Meer hören und das Tag und Nacht. Wir sind die einzigen Gäste im Hotel und werden wirklich verwöhnt. Müde und zufrieden legen wir uns schlafen und freuen uns auf den nächsten Tag. Auf dem Tagesprogramm steht Alberobello und Ostuni.

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Alberobello mit seinen Trulli, Einzahl Trullo (unter Unesco Weltkulturerbe 1996). Diese Zipfelmützehäuschen, die viele von uns von den Kreuzworträtseln kennen, erfreuen jeden, der sie entdecken darf. Der Begriff «Trullo» ist von dem griechischen Wort Trullos abzuleiten und bedeutet Kuppel. Dieser Begriff hingegen, wie diese Trockenbauten in der Murgia gebaut wurden, sind nämlich bescheidene Häuschen, die von den Bauern gebaut wurden, wobei diese damals die Kalksteine benutzten, die auf ihrem Land lagen. Die Trulli sind die ersten Bauten, die eine natürliche Isolation haben. Im Sommer kühl und im Winter warm, gebaut ohne Mörtel, nur mit Kalksteinsplitter. Der Baumeister dieser Trulli machte den Trullo zu einer optimalen Unterkunft für Mensch und Tier. Ein einziger Raum mit ca. 30 Quadratmetern, der in Feuerstelle, Brunnen, Heuspeicher und Erntelagerraum aufgeteilt war. Die Holzbalken, die heute noch in den Trullis zu sehen sind, haben keine tragende Funktion, sie dienten lediglich dazu, Essen und Vorräte aufzuhängen. Früher sollen diese Trulli gebaut worden sein, um die Zahlung von Steuern auf Häuser zu umgehen. Die Geschichte sagt auch, dass wenn sich der Herrscher näherte um die Abgaben einzukassieren, nur ein Stein entfernt werden musste, um den ganzen Bau einstürzen zu lassen und für Steinhaufen muss man bekanntlich keine Abgaben entrichten.

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Ostuni: die weisse Stadt in Apulien
Schon von weitem zeigt sich die weisse Stadt auf dem Hügel. In der Altstadt sind alle Häuser weiss gekalkt – eine andere Farbe ist bis heute nicht erlaubt. Wir spazieren durch enge Gassen, Höfe und Plätze. Die einmalige Kathedrale verbindet in besonderer Weise Elemente der Romantik, Gotik und venezianischer Bauweise. Eingerahmt wird dieses schöne Ostuni von tausenden Olivenbäumen.

Altamura und Castel del Monte
Am nächsten Tag fährt uns unser Chauffeur nach Altamura. Wir wollen das spezielle Brot dieser Stadt beim Bäcker näher kennen lernen und uns ein Bild machen, warum dies eines der besten und nahrhaftesten Brote dieser Gegend ist. Das Brot von Altamura ist eines der köstlichsten Brote Italiens, sagt man. Das Brot wird zu 100 % aus Hartweizenmehl hergestellt; Hartweizenmehl, Salz, Wasser und Weizensauerteig und hält sich sehr lange frisch.

Castel del Monte
Dieses Castel ist ein Bauwerk aus der Zeit des Stauferkaisers Friedrich II. Das Schloss wurde ca. 1240 errichte und wahrscheinlich nie vollendet. Die eher sachlichen Deutungen reichen von einem Jagdschloss bis hin zu einem Gebäude zur Aufbewahrung des Staatsschatzes. Wunderschön liegt dieser oktogonale Bau oder auch die «Steinerne Krone Apuliens» genannt auf einem Hügel. Im Jahre 1996 wurde das Schloss in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen.  Am freien Tag wurden Eindrücke und Fotos verarbeitet, Strandspaziergänge oder ein Besuch der Stadt Castellaneta waren auch sehr willkommen. Und am nächsten Tag standen wieder zwei schöne Destinationen auf dem Programm.

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Lecce und Otranto
Lecce ist bekannt für seine architektonischen Schönheiten und wird auch Florenz des Südens genannt. Grund dafür sind die vielen Bauten im Lucceser Barockstil. Der weiche Tuffstein, welcher in der Umgebung abgebaut wird, machte ein leichtes Bauen möglich. Lecce liegt 12 km entfernt vom Meer und hat ca.100.000 Einwohner. 2015 war Lecce italienische Kulturhauptstadt und macht dieser Auszeichnung immer noch volle Ehre. Unsere Mittagspause machen wir beim römischen Amphitheater im Herzen der Stadt auf der Piazza Sant’Oronzo.

Otranto
Otranto ist einer der schönsten Badeorte Italiens; weisse Sandstrände, Sanddünen, private Buchten und wunderschöne Klippen. Das Meerwasser funkelt klar in diversen Blautönen. Otranto ist eine kleine Hafenstadt, liegt am äussersten Zipfel des italienischen Stiefelabsatzes und gilt als östlichste Stadt Apuliens. Hier sind wir nur 80 km von Albanien entfernt. Dieser Umstand gibt der Meerenge auch den Namen « Strasse von Otranto. In römischer Zeit war Otranto eine bedeutende Hafenstadt und stand in wirtschaftlichem Austausch mit den Griechen.

Matera vom Schandfleck zum Touristenmagneten
Seit dem neusten James Bond Film ist dieser Ort in aller Munde! Seit 1993 gehört Matera ebenfalls zum Unesco Weltkulturerbe. Wie kommt es dazu und was erwartet der Gast? Hauptsehenswürdigkeit der Stadt sind die sogenannten Sassi di Matera. «Sassi» bedeutet auf Deutsch übersetzt «Steine». Man nimmt an, dass Matera eine der ältesten Städte der Welt ist. Bis 1950 lebten in dem Höhlenlabyrinth, das wir heute besuchen können, Menschen unter denkbar schlechten hygienischen Bedingungen. Machen Sie sich selber ein Bild!

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Neuer Tag, neue Eindrücke und interessante Besuche; Taranto und Grottaglie Unser Sonntagsspaziergang führt uns vom Hafen der Altstadt über die Drehbrücke «Ponte Girovole» in die Neustadt. Diese Brücke wurde über einem 400m langen und 73 m breiten schiffbaren Kanal erbaut, der das Mar Grande mit dem Mar Piccole verbindet. Tarent oder auf italienisch Taranto wird als die Stadt der zwei Meere bezeichnet In der Neustadt besuchen wir das Archäologische Nationalmuseum und lassen uns fachkundig von Annalisa durch die Exponate führen.

Grottaglie
Grottaglie eine Stadt mit ca. 30.000 Einwohnern, versprüht ihren Charme. Hier gibt es 50 Botteghe (Werkstätte), die Keramik verarbeiten. Wir schauen einem Künstler, der heute Sonntag extra für uns in sein Atelier kam, über die Schultern. Seine Handwerkskunst ist eindrücklich und viele Gäste kaufen im Ausstellungsraum schöne Andenken.

Am Montag früh geht’s von Castellaneta nach Brindisi und dann zurück in die Schweiz. Eine tolle dankbare Gruppe verlässt den Flughafen und ist sich einig, es war eine wunderschöne Reise! Vielleicht sehen wir uns wieder und können wieder tolle Destinationen erkunden!

Bis dann
Irene

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