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Auf grosser Schottland Tour zum Military Tattoo mit Beatrice Greve

Bericht vom 17. – 25. August 2023| Bus Nummer 3

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Auf grosser Schottland Tour zum Military Tattoo

Zufrieden, nach einem feinen, ausgiebigen Englischen Frühstück und mit viel Vorfreude gehen wir von Bord der Fähre „Pride of Hull“, welche uns in der Nacht von Rotterdam nach Nordengland schaukelte. Ueli Lehmann, unser Walliser Busfahrer, bringt uns in den kommenden Tagen durch das faszinierende Schottland bis zum Military Tattoo. Problemlos, so als ob er schon immer links gefahren wäre, meistert er die diversen Kreisel, die engen Strassen bei den Lochs und den Cnocs.

Wir, 47 car-tours.ch Gäste, Ueli und ich, erlebten Interessantes, Spannendes, Lustiges, Lehrreiches, Heiteres und Vieles mehr. Hier schildere ich Ihnen gerne ein paar unserer Highlights. Wer weiss, vielleicht fühlen Sie sich so angesprochen, so dass Sie schon bald mit car-tours.ch auf eine Reise nach Schottland kommen. Mich würde es freuen!

Wir schlenderten durch die Shambles in York, eine historische Strasse, die erhaltene mittelalterliche Gebäude aufweist die bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Die kleinen Fachwerkhäuser ragen mehrere Fuss über die Strasse. Einst befanden sich hier 31 Metzgereien. Bekannt ist die Shambles auch für ihre Verbindung zu Harry Potter, da sie viele für die Inspiration von der Winkelgasse halten. Wir bestaunen fassungslos und leicht amüsiert die lange Queue vor dem Geschäft der York Ghosts. Hier werden die handgefertigten Geister verkauft. Ein ungewöhnliches Souvenir jedoch in der ganzen Welt bekannt und begehrt. Jeder Geist ist einzigartig und wird vor Ort hergestellt.

Wunderschönes Schottland

In Glasgow begegneten wir unzähligen Schotten in Kilts, sie alle trafen sich hier zum World Pipe Band Championship. Immer wieder hörten wir die herzergreifenden Töne eines Dudelsacks. Auf dem Kopf der Reiterstatue des Dukes of Wellington stand ein Verkehrshütchen. Ein Werk von Banksy, dessen Ausstellung gerade eröffnet wurde. Das Motto der Stadt ist „Glasgow – Scotland with style“. Die Stadt wirkt auf den ersten Blick eher industriell und dunkel ist jedoch reich an Kunst und Kultur und hat definitiv Stil!

Mit Susan, unserer lokalen Reiseleiterin vor Ort, schnupperten wir an einigen Sehenswürdigkeiten von Edinburgh, der Hauptstadt von Schottland. Das Schloss war eines dieser Highlights. Es liegt auf einem Felsen über der Stadt und hat eine lange Geschichte. Genau vor dieser faszinierenden Kulisse erlebten wir am Abend das Military Tattoo. Auf der Royal Mile, einer historische Strasse, die das Schloss und den Palast von Holyroodhouse verbindet, befinden sich viele Geschäfte, Museen und Kirchen. Hier verweilten viele von uns den ganzen Nachmittag lang und nutzten die Gelegenheit, bei einem Glas Single Malt, selbstverständlich mit einem Tropfen Wasser, die unzähligen Strassenkünstler zu bestaunen.

Auch das Repräsentationsorchester der Schweizer Armee spielte dieses Jahr am Military Tattoo vor dem beleuchteten Edinburgh Castle. Was für eine dramatische Kulisse! Fast 1.000 Musiker, Dudelsackspieler, Trommler, Sänger und Tänzer traten beim Edinburgh Tattoo auf dem Vorplatz der Burg auf. Die unzähligen Dudelsäcke und Trommeln sowie die zahlreichen Militärbands, die aus dem riesigen Burgtor kamen und inspirierende Schlachtlieder der berühmten schottischen Regimente spielten, lieferten eine überwältigende Show ab. Diese Show gilt als eine der spektakulärsten der Welt. Und wir waren mitten drin ­- was für ein unbeschreiblich berührendes und einmaliges Erlebnis!

Auf grosser Schottland Tour zum Military Tattoo mit Beatrice Greve 3

Nirgendwo wird der Drang nach Freiheit so spürbar wie in den schottischen Highlands. Mit den rauen, wildromantischen Landschaften zeigte sich uns Schottland hier von seiner Bilderbuchseite. Die Landschaft erstreckt sich im Nordwesten des Landes über fast 26.000 Quadratkilometer. Raue Bergketten mit wilden Wasserfällen umrahmen saftige grüne Täler, durch die sich kleine Bäche schlängeln. In stillen Seen spiegelt sich der Himmel und hin und wieder ragt eine Burgruine in den Himmel, um die sich jahrhundertealte Sagen und Legenden ranken. Den bezaubernden Anblick der blühenden farbintensiven Heide werden wir wohl schwer vergessen. Übrigens: wenn ein junger Schotte eine weisse blühende Besenheide findet, dann heiratet er noch im selben Jahr. Sobald die Möglichkeit bestand, und gerade eine längere blaue Störung vorbeizog, packte Ueli die Gelegenheit für einen Fotostopp. Wenn ich in Zukunft das Lied von The Bonnie Banks of Loch Lomond höre, werde ich sicherlich an diese wunderbare Landschaft denken. Und ich bin überzeugt, dass es einigen von unserer Gruppe genauso gehen wird.

Wir bestaunten Castel um Castel, komplett unbewohnte, von Geistern bewohnte oder einfach nur noch wildromantische Ruinen, jedes für sich beeindruckte uns. Mir gefiel Ballindaloch Castel & Gardens am besten. Es heisst, die Burg hätte eigentlich an einem besser zu verteidigenden Standort errichtet werden sollen. Als aber die Bauarbeiten begannen, wurde des Nachts eingerissen, was am Tage vorher gebaut worden war. Schliesslich hörte der Bauherr, den das Problem sehr ärgerte, eine mysteriöse Stimme, die sagte: „Baue in den Kuhwiesen und es wird keine Unterbrechungen mehr geben!“ Er hielt sich daran und es gab keine weiteren Probleme mit dem Bau. Ballindalloch Castle ist ein Herrenhaus mit unglaublich weitläufigen angeschlossenen Ländereien. Es handelt sich um das Herrenhaus der Familie Macpherson-Grant, welche das Castle schon seit 1546 bewohnt. Nebst den interessanten Innenräumen, die immer noch bewohnt werden, hatten wir auch Gelegenheit auf dem weichen typisch englischen Rasen durch den Garten zu flanieren. Einfach herrlich…wenn ich hier wohnen würde…!  Auf den Weiden grasten die berühmten Aberdeen Angus Rinder und zum Golfen wäre auch alles bereit gewesen. Ach ja, einen eigenen Geist gibt es auch: die Green Lady, die in der Regel im Speiseraum des Castles spukt.

Und was glauben Sie sahen wir auf der Bootsfahrt, bei herrlichem Wetter, auf dem Loch Ness? Nessie hat einen langen und dünnen Körper und ist normalerweise grün mit schwarzen Höckern, einem Schwanz und einem schlangenähnlichen Kopf. Sie ist sehr scheu. Wenn sie aus dem Wasser auftaucht, ist nur zu sehen, wie ihr Körper durch die Wellen bricht. Wir wurden von diesem Anblick angezogen und wussten sofort, dass wir das Seeungeheuer gesehen hatten, als wir auf dem Wasser die perfekten Kreise sahen, die Nessie hinterlässt, wenn sie ganz schnell wieder in die Untiefen des Sees abtaucht.

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Die Kelpies sind zwei Skulpturen aus rostfreiem Stahl die wir am zweitletzten Tag besuchten. Sie sind riesig, genau rund 30 m hoch. Sie sind das Werk des Bildhauers Andy Scott. Jede Skulptur wiegt rund 300 Tonnen. Sie bestehen jeweils aus einem Stahlgestell, auf dem rund 7.000 unterschiedlich geformte, kleine Edelstahlplatten befestigt sind. Ein Kelpie ist ein Wassergeist im schottischen Volksglauben, der an den schottischen Meeresküsten und in den binnenländischen Lochs leben soll. Es bewohnt die fliessenden Gewässer des Hochlandes und tritt in Gestalt eines grossen Pferdes, manchmal mit Fischschwanz, auf. Es findet sich an tiefen Flüssen und verspricht Wanderern, die den Fluss überqueren wollen, sie hinüberzutragen. Ist der Wanderer aber erst einmal auf dem Rücken des Kelpie, zieht dieses ihn in die Tiefe und verspeist ihn. Wirft man einem Kelpie einen Schleier über den Kopf oder gelingt es jemandem, es aufzutrensen, so muss es diesem zu Diensten sein.

Wasser des Lebens „uisge beatha“ nennen die Schotten den Whisky. Das Gold dieses mit Schönheiten so reich gesegneten Landes. Wie wird Whisky hergestellt? Klar, dass ein Besuch in einer typischen Whisky Destilliere auf unserer Reise nicht fehlen durfte. Wir kannten zwar die Bestandteile, Gerste, Wasser und Hefe. Aber wie wird das zu einem Single Malt? In der Kingsbarns Destillerie erfuhren wir dann von Mary alles über diesen Herstellungsprozess. Sie erklärte ausführlich und manchmal staunte sie über meine kurze Übersetzung. Wichtig sind folgende Schritte: Mälzen, Trocknen, Schroten, Maischen, Fermentieren, Destillieren, Fass Abfüllung und Reifung. Beim Testen konnten wir uns von der Aromen Vielfalt und Intensität des Dream to Dram überzeugen. Ein ausgezeichneter Single Malt, im Abgang mittellang und fruchtig, würzig mit Anklängen von Ingwer. Sehen Sie, wir wurden zu Whisky Kennern!

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Übrigens: auf der gesamten Reise haben wir immer ausgezeichnet gegessen. Angefangen beim typischen Schottischen Frühstück mit Tattie Scone, Lorne Sausage, White Pudding, Porridge und Haggis und allen weiteren uns bekannten und unbekannten Frühstückszutaten. Das Abendessen liess ebenfalls keine Wünsche offen. Ja, in Schottland wird Wert auf gutes Essen gelegt. Geprägt wurde die Schottische Küche durch die Nähe zum Meer sowie die karge Landschaft. Die Esskultur der gehobenen Schichten wurde auch von der Auld Alliance mit Frankreich beeinflusst, wie die Vorliebe für Käse und Wein belegt. Da wird kein aus dem Wasser gezogenes Gemüse serviert. Wir residierten in typischen Highland Hotels, die ihren ganz eigenen Charme besassen. In Aberdeen logierten wir im Hilton. Alles perfekt klar und ohne Schnörkel, so dass wir den etwas chaotischen Highland Groove fast schon vermissten. Geschlafen haben wir immer sehr gut!

Ich hätte noch viele Geschichten und Sagen, Interessantes zu den Clans, den Tartan, den Schottischen Highland Rindern oder zu den Schafen. Auch zum Hadrianswall oder zu Mary Stewart hätte ich etwas zu erzählen. Kommen Sie einfach mit beim nächsten Mal.

Eines kann ich Ihnen verraten: unter dem Kilt trägt der Schotte die Zukunft Schottlands!

Tschiiri an draasda

Beatrice

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