Deutschland-Rundreise mit Cornelia Scalenghe
Cornelia Scalenghe
Die grosse Deutschland Rundreise
„Eine Reise gleicht einem Spiel. Es ist immer etwas Gewinn und Verlust dabei – meist von der unerwarteten Seite.“
Johann Wolfgang von Goethe
Eine Gruppe von 32 abenteuerlustigen Reisenden steigt heute in unseren Bus ein, bereit, Deutschland in all seiner Vielfalt zu entdecken. Gespannt und voller Vorfreude beginnt unsere 9-tägige Reise.
Schon gegen Mittag tauchen wir in die lebendige Atmosphäre von München ein, der charmanten Hauptstadt Bayerns. Auf einer fesselnden Rundfahrt durch die ziemlich überfüllten Straßen der Stadt erfahren wir mit viel Humor von unserer Stadtführerin Heidi die verborgenen Geschichten der damaligen bayerischen Könige, Herzöge und Zofen sowie deren legendären Hofgeschichten. Mit viel Begeisterung und Herzblut gibt sie uns einen Einblick in ihre Heimat, und unser erster Tag geht vielversprechend zu Ende.
Am nächsten Morgen erwartet uns eine schöne Fahrt durch die malerischen Landschaften Bayerns, vorbei an endlosen Hopfenfeldern, kleinen Dörfern und an der „Audi Stadt“, Ingolstadt, bis wir dann in Nürnberg eintreffen. Unsere beiden heutigen Stadtführerinnen erzählen uns, warum die Nürnberger Würste so klein sind, wo der Maler und Künstler Albrecht Dürer gewohnt hat, und wir flanieren gemütlich durch die hübsche Altstadt.
Auf unserer Weiterfahrt nach Dresden machen wir einen spannenden Zwischenstopp in Bayreuth zur Besichtigung von Maisel’s Bierwelt. Hier staunen wir über die Vielfalt der Biersorten, die nur aus Hopfen, Malz, Hefe und Wasser hergestellt werden. Das Museum präsentiert liebevoll gepflegte Maschinen aus vier Generationen, und natürlich gibt es eine Kostprobe ihres frisch gezapften Biers, und wir haben Zeit, erstmals miteinander anzustoßen. Trotz der gemütlichen Stimmung müssen wir weiter in die noch ziemlich entfernte Stadt Dresden, in unser Hotel.
Am nächsten Morgen können wir ein wenig länger schlafen, bis wir dann mit Heiderose und Tom die sächsische Hauptstadt erkunden. Während eines gemütlichen Spaziergangs erfahren wir, warum der Zwinger nichts anderes als eine damalige „Party Location“ von August dem Starken war, weshalb die Gebäude in Dresden so schwarz sind oder wieso in der ganzen Stadt blaue Rohre verlegt sind. Als Höhepunkt haben wir am Nachmittag die Möglichkeit, uns die Frauenkirche von der 2. Empore aus anzuschauen und die unglaubliche Geschichte dieser Kirche zu erfahren. Danach haben die Gäste wieder Freizeit, und am Abend nehmen die meisten den Bustransfer ins Hotel gerne in Anspruch.
Unser nächstes Ziel ist der Spreewald, etwa 100 km nördlich von Dresden entfernt. Im Bus wird ein bisschen geplaudert, und auch der Wettergott hat uns bis jetzt nur Sonne und außergewöhnlich warme Temperaturen beschert. In Lübbenau angekommen, werden wir auf zwei Kähne verteilt und fahren, besser gesagt, „staken“, wir durch die kleinen Kanäle der Spree. Denn hier wird nicht gerudert oder gepaddelt, sondern mit einem etwa 4-6 Meter langem „Stakholz oder Rudel“ ins Wasser gestochen und das Boot vorwärts bewegt. Unser Kahnfahrer unterhält uns mit lustigen Anekdoten und dem einfachen Leben hier in dieser märchenhaften Natur. Unterwegs bekommen wir auch die bekanntlich besten Gurken, die Spreewaldgurken, zum Probieren. Etwas sauer, so am Vormittag, aber wir beißen alle in die „sauren Gurken“.
Auf eigene Faust kann dann jeder noch etwas das hübsche Städtchen erkunden, bis wir unsere Reise in die Landeshauptstadt Berlin fortsetzen. Etwas Stau verzögert unsere Ankunft, aber Chauffeur Reini nimmt’s gelassen und wir erreichen trotzdem am frühen Abend unser Hotel, wo wir uns gemeinsam ein ausgiebiges Abendessen schmecken lassen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.
„Berliner Luft“!
Den typischen Berliner Pfefferminzlikör haben wir heute früh noch nicht probiert, aber Jörg, eine richtige „Berliner Schnauze“, erwartet uns zu einer lustigen, abwechslungsreichen und interessanten Stadtrundfahrt. Ganz unverblümt erzählt er uns vom Leben vor und nach der Wende, wie er Berlin kennt, liebt, aber auch mit kritischem Blick auf die Vergangenheit schaut. Wir erfahren, warum Checkpoint Charlie diesen Namen bekommen hat; nicht etwa, weil ein damaliger Soldat namens Charly dort gestanden hat, was man vielleicht vermuten könnte. Nein, die Antwort ist viel simpler: Es war damals der Grenzübergang Nummer 3, wurde also nach dem internationalen Buchstabenalphabet benannt. Wir erleben sehr lebendige 3 Stunden, mit vielen Emotionen aber auch mit viel Gelächter und als Abschluss probieren wir zusammen eine Currywurst mit Schrippe. Sie wissen nicht, was Schrippe ist? Dann kommen Sie nächstes Mal mit.
Moin Moin!
Es geht weiter nach Hamburg, in eine der größten Hafenstädte Europas. Wir machen es uns erstmals gemütlich im Bus, denn es erwartet uns heute eine etwa dreieinhalbstündige Busfahrt. Voller Vorfreude wird im Bus geplaudert und auch etwas geschlafen, und wir erreichen gegen Mittag Hamburg. Erstmal ein Fischbrötchen essen, das muss hier einfach sein, es gibt eine riesige Auswahl an kleinen Bars und Restaurants, und dann erwartet uns eine Barkassenfahrt. Ein lustiger Kapitän erklärt uns während der Hafenrundfahrt alles Mögliche über die riesigen Containerschiffe, die Speicherstadt und sonstige Geschichten in seinem breiten Hamburger Dialekt. Man muss schon gut zuhören hier in Hamburg. Natürlich darf der Besuch der Aussichtsterrasse auf der liebevoll genannten „Elfi“, der Elbphilharmonie, nicht fehlen, und trotz des heute etwas grauen und windigen Wetters hat man von hier einen grandiosen Ausblick über diese Millionenstadt. Wir übernachten heute im Viertel Billstedt, ein Stadtteil voller Gegensätze, doch gerade das macht das Leben hier für viele attraktiv, und die meisten Gäste gehen noch etwas essen oder trinken und genießen den freien Abend alleine oder in Gesellschaft.
Tatort Münster!
Was für ein schmuckes kleines Städtchen erwartet uns heute. Die Altstadt ist kreisrund angelegt, eigentlich rundum den Prinzipalmarkt und auch bekannt als viel Fahrrad-Stadt. Erstmal genießen wir unsere Freizeit und Mittagspause, bis wir uns wieder treffen, um unsere Krimitour zu beginnen und uns auf die Spuren von Kommissar Karl Friedrich Boerne und Rechtsmediziner Frank Thiel zu begeben. Wir besuchen verschiedene bekannte Drehorte und erfahren so vieles, was man im Fernsehen nicht zu sehen bekommt. Wer heute aber keine Lust auf Tatortkrimi hat, kann sich mit Doris, der zweiten Stadtführerin, auf einen interessanten Spaziergang machen, den Dom besuchen und gemeinsam kleine versteckte Ecken entdecken und erfahren, was man hier so isst, nämlich Töttchen oder Pfefferpotthast, zwei typische „Arme-Leute-Essen“ aus der damaligen Zeit.
Dann heißt es schon wieder weiterfahren in unser Hotel in Düsseldorf. Das Check-in läuft reibungslos; inzwischen sind wir Profis geworden im Zimmer beziehen und Koffer ein- und auspacken.
Ein Kölsch bitte!
Zuerst widmen wir uns aber der Kultur, dem imposanten Kölner Dom. Es grenzt an ein Wunder, dass dieser durch die Bombardierungen Kölns im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört wurde. Die Kölner sind stolz auf seine Größe, war das Dach des Kölner Doms doch die größte Stahlkonstruktion der Welt, bis der Eiffelturm 1889 gebaut wurde, und er kann über 10.000 Quadratmeter Glasfenster aufweisen. Das muss man sich mal vorstellen. Ein toller Höhepunkt des heutigen Tages. Am späten Nachmittag erwartet uns eine Rheinschifffahrt von Boppard nach St. Goar. Auf dem weltberühmten Loreley-Plateau bei St. Goarshausen thront sie dann, die Loreley-Statue. Man muss schon gut hinschauen, dass man sie nicht verpasst, denn mit ihren 2,20 Metern ist die Statue echt nicht groß. Es ist ein toller und ruhiger Abschluss unseres heutigen Tages, und in Wiesbaden verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend.
Heute steht unsere Heimreise an, aber sie wird von dem Besuch Heidelbergs angenehm unterbrochen. Wir besichtigen das schmucke Städtchen und die Schlossanlage, ein Liebesbeweis des damaligen Herzogs Friedrich des Fünften an seine geliebte Frau Elisabeth Stuart. Unsere Stadtführer Christiane und Jan erzählen uns die romantische Liebesgeschichte und wieso sie als Winterkönigspaar bezeichnet wurden und ins holländische Exil fliehen mussten. Aber auch wieso es in Heidelberg eine Bäckertaufe gab. Kleine Geschichten, die man nicht in jedem Reiseführer findet.
Nach der Mittagspause machen wir uns mit unglaublich schönen Eindrücken auf den Heimweg in die Schweiz, wo wir uns nach erlebnisreichen Tagen verabschieden müssen.
Vielen Dank an die phantastische Reisegruppe inklusive Chauffeur Reini !
„Reisen kostet zwar Geld, aber man kommt reicher zurück„