Dolce Vita & Co. mit Daniele Degiorgi
Es berichtet für Sie unser Reiseleiter
Daniele Degiorgi
Dolce Vita
Basel, es sind 4.00 Uhr in den Morgen, letzte Woche war ich an denselben Zeit aus der Hollandiahütte mit Rucksack, Seil, Pickel und Skis zu ein 4000er unterwegs. Heute wird es gemütlicher, wir fahren ans Meer!
Die ersten Passagiere tropfen ein, müde Augen, karge Worte. Man sucht sich ein Platz im Bus, man möchte nur noch ein wenig länger kuscheln.
Unsere Abenteuer in der Dolce Vita fängt an, Zürich, Pfäffikon, Sargans. Zum Kaffee sind wir schon in Bellinzona, wir spüren schon den Süden. Das Tessin, Symbol der Italianità in der Schweiz. Flanieren am Lago Maggiore, Apéro mit Aperol Spritz, Pizza, Pasta, guten Wein das Paradespiel des südlichen Ferienortes.
Unser Ziel ist heute aber weiter südlich, Parma. In einer traditionellen Schinkenfabrik erfahren wir allerlei Interessantes über die Herstellung des feinen Parmaschinkens. Die im Vergleich zu anderen Schinkensorten sparsame Verwendung von Salz und die lange Reifezeit gibt dem Parmaschinken einen milden Geschmack. Wir kommen in Langhirano, die Hauptstadt der Parmaschinken, verhüllt wie Chirurgen dürfen wir in der Fabrikationshallen eindringen. Es ist beeindruckend, tausende von Schinken hängen schön nach alter sortiert in den Hallen, es ist kühl es schmeckt fein. Es ist einen unglaublichen Genuss das haudünnen stuck Fleisch mit diesem süssen Geschmack auf der Zunge schmelzen zu lassen, die feine Lambrusco hilft noch dazu. Gut gestärkt geht es weiter in unser Hotel in Rimini. Der Küstenort ist für seine ausgedehnten Strände und das pulsierende Nachtleben in den Sommermonaten bekannt. Die Altstadt mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten und römische Brücken hat sich am Meer ausgedehnt. Es gibt heute über 100 Strandabschnitte und eine einladende Strandpromenade, an der Villen, Resorts und Hotels mit Blick auf die Adria wie Perlen aneinandergereiht sind. Das Meerwasser ist schon angenehm warm, hurra! wir werden jeden Abend noch schwimmen können.
Heute wird unsere lokale Reiseleiterin Antonia uns auf San Marino führen, wir müssen aber zuerst noch unser Mittagessen selber anfertigen. In Santarcangelo sind wir zu Gast auf einem typischen Agriturismo, wo unter fachkundiger Anleitung zwei rüstige und sympathische Grossmütter Marisa und Paola leckere Tagliatelle herstellen, welche wir zum Mittagessen mit ein geniales hausgemachten «ragù» geniessen – inzwischen hat sich die Gruppe befestigt, das Teamarbeit wirkt, ein schönes Erlebnis in guter Gesellschaft.
Die Republik San Marino, von den Einheimischen auch gerne „La Serenissima“ genannt, ist auch die älteste bestehende Republik der Welt. Der historische Stadtkern San Marinos liegt eingebettet in eine beeindruckende Burganlage auf einem dramatisch schönen Plateau in einer Höhe von 750 Metern über dem Meeresspiegel und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegende Landschaft. Was für einen Zufall, nächste Woche werde ich in Kroatien auf das Insel Rab sein, von dort war Marinus, ein dalmatischer Steinmauer um das Jahr 300 ausgewandert und auf der Monte Titano als Eremit gelebt. Er hat also als heiligen dann die Stadt San Marino gründet.
Ravenna die Hauptstadt des weströmischen Reiches. Die Stadt hat enorm viel zu bieten und gehört zu den schönsten Städten Italiens. In Ravenna befinden sich 8 Bauwerke des UNESCO-Weltkulturerbes aus dem 5. bzw. 6 Jahrhundert mit einzigartigen Mosaiken, wunderschöne Kunstwerke, der Charme der Landschaft und die Gastfreundschaft der Einwohner. Marco, unseren heutigen Begleiter, wartet auf uns bei dem Mausoleum des Theoderich. Er führt uns gekonnt durch die Strassen, erklärt uns die Mosaiken und erzählt über die alte Geschichte gekonnt und fliessend wie eine Kinderfabel. Am Abend, auf der Hotelterrasse treffen wir uns zu einem Kaffee, ein Drink, ein Digestivo. Die Temperatur ist auch in der Nacht immer noch um 25c, das Sommer hat früh angefangen und wir geniessen es in vollen Zügen.
Heute ist Bologna auf der Liste. eine der schönsten Altstädte Europas, auf herrliche Arkaden die sich um über 40 Kilometer lang durch die ganze Stadt führen und prächtige Paläste. Dorothea wird uns heute begleiten, die gebürtige Deutsche lebt hier seit Jahrzenten und kennt die Stadt wie keine andere. Es ist Sonntag, wir laufen Richtung Stadtzentrum und plötzlich eine Menge Leuten rennt uns entgegen, alle tragen Grüne T-Shirts. Heute ist die Stadtmarathon los, zehntausende sind auf der Strasse, ein fröhliches grünes Volk am Rennen. Dorothea lässt sich aber nicht vom Konzept ableiten, sie führt uns gekonnt gezielt durch die Seitenstrassen zu den Sehenswürdigkeiten. Sie erklärt uns jedes Detail. Das heutige Stadtbild wird von einer Jahrhunderte alten Geschichte geprägt. Am besten charakterisieren die Stadt ihre drei Beinamen „La grassa, la dotta, la rossa“ die Stadt. „La grassa“ bedeutet „die Fette“, und spielt auf die kulinarische Bedeutung dieser Region an. „La dotta“ bedeutet „die Gelehrte“, dies verweist auf eine der ältesten Universitäten der Welt und die 90’000 Studenten die heute die Kurse besuchen. Die Bewohner Bolognas sind darauf besonders stolz. „La rossa“ bedeutet „die Rote“ und war viele Jahre ein politisches Programm; in der Zeit galt sie als „rote Musterstadt“. Die wuchtige Basilika San Petronio mit die riesige Sonnenuhr die das Licht vom Dach nimmt und sich durch den ganzen Boden streckt und die beiden schiefen Türme Torre Garisenda und Torre Asinelli gelten als Wahrzeichen der Stadt. Nach der Führung lassen wir uns noch ein Paar Stunden durch die Stadt flanieren, wieder ein Apero, eine Glace, Dolce Vita pur, bei fast 35°c und strahlende Sonne.
Modena ist heute unseren Zielort. Zuerst aber bringt uns die Dolce Vita zu einer Käserei wo wir alles Wissenswerte über die Herstellung des berühmten Parmigiano erfahren. Historische Quellen belegen, dass er in der Ursprungsregion seit mindestens 800 Jahren in nahezu unveränderter Form hergestellt wird. Wir sind bei der Firma «Quattro Madonne» gast, in den Reifehallen liegen mehr als 30’000 Leiben. Jede wiegt etwa 50 Kilos, unglaublich! Im nebenbei liegenden Shop finden wir aller Sorten Parmigiano, ich schnappe mir ein Stück mit 80 Monaten Reifezeit, das sind mehr als 6 Jahren!!
Um den Mittag flanieren wir durch die schöne Altstadt von Modena mit ihrem romanischen Dom und das Kopfsteinpflaster der Piazza Grande und die die antike römische Fernstraße Via Emilia, die von Arkaden gesäumte Gassen umringt wird. Das Mercato coperto bietet nicht nur allermögliche und schmackhaften Kostbarkeiten, Früchte, Schinken, Salami, frische Fische, Ravioli und Tortellini usw., sondern auch wunderbare farbige Fotosujets. Modena heisst aber auch Industrie, hier stammen die berühmtesten Luxus-Sportwagen, Ferrari und Lamborghini sowie die Ducati Motorräder.
Anschliessend konnten wir ebenso in einer bekannten Essigkellerei den berühmten „Aceto Balsamico“ verkosten. Das Originalrezept der Aceto Balsamico Originale sieht vor dass der Most von spätgelesenen (weißen) Trebbiano-Trauben durch Kochen eingedickt. Anschließend wird das Erzeugnis jeweils über mehrere Monate in verschiedenen Holzfässern gelagert. Dieser Prozess dauert viele Jahre, und der Essig wird durch Verdunstung des Wassers im Holzfass konzentrierter. Je älter der Essig, desto dickflüssiger wird er, und teurer!! Ich werde das soeben gekauften Parmigiano mit ein guten Aceto Balsamico zu ein wunderbares Apero verkosten.
Die Reise Dolce Vita hat alle unsere Sinne belebt, die unzählige schöne Bilder der Kunstwerken und der Sehenswürdigkeiten, das Geschmack der Frühling mit die unzählige Blumen und das Duft der Köstlichkeiten und der Gaumen Genuss der lokalen Spezialitäten werden uns noch lange viele süsse Erinnerungen hinterlassen.