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Fantastisches Kroatien mit Cornelia Scalenghe

Bericht vom 1. – 8. Oktober 2022 | Bus Nummer 6                  

          

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“Gehe einmal im Jahr irgendwohin, wo du noch nie warst.”  Dalai Lama

Fantastisches Kroatien, so heißt unsere Reise, die Walter und ich heute mit 45 Gästen antreten. Der Titel ist vielversprechend und die Gäste steigen erwartungsvoll in den Bus. In letzter Minute schafft es auch noch Brigitte, den Bus zu finden.

Es wird ein langer Tag, doch das scheint niemanden zu stören. Gutgelaunt und ohne Stau fahren wir durch Italien nach Slowenien, wo wir im Hotel Prunk ein einfaches, aber schmackhaftes Abendessen serviert bekommen. Unser Ziel ist nicht mehr ganz so weit entfernt und so erreichen wir am späten Abend unser tolles Hotel in Opatja. Wir sind nun doch müde und alle verschwinden so schnell wie möglich in ihren Zimmern, denn morgen früh werden wir den größten und ältesten Nationalpark Kroatiens kennenlernen.

Sportlich bekleidet treffe ich meine Gäste beim Frühstück, wo wir von einem riesigen Frühstücksbuffet überrascht werden. Es lässt wohl kaum Wünsche offen; man müsste etwas mehr Zeit haben, doch die haben wir heute nicht und so wartet schon unser Fahrer Walter auf uns.

Zum Teil auf der Autobahn, zum Teil auf kurvigen Straßen erreichen wir nach einer abwechslungsreichen Fahrt den Plitvicer Nationalpark, wo uns Andreas, der lokale Reiseführer mit seiner charmanten und umsichtigen Art erwartet. Er kümmert sich erstmals um Tickets, Toiletten und Beatrice und Willi, die nicht den ganzen Rundgang mitmachen möchten. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen 20 Grad starten wir unseren Rundgang auf den Spuren Winnetous. Wer kennt sie nicht, diese tollen Karl May Filme aus unserer Jugendzeit? In diesem wunderschönen Naturpark wurde ein Teil des  Filmklassikers „Der Schatz am Silbersee“ gedreht. Andreas geht gemütlich vor, erzählt vieles von der Gegend, der Natur und den Bären, die in dieser Region beheimatet sind. Es ist ein Ort, der verzaubert, ein Ort, der sprachlos macht. Tosende Wasserfälle, glasklares Wasser, große Seen und eine zauberhafte Natur begleiten uns auf unserm Spaziergang.

Wir erreichen einen kleinen Rastplatz, wo man was Kleines essen kann und danach warten wir auf ein Boot, dass uns ein Stück Fußweg abnehmen soll, doch die Kapitäne scheinen ebenfalls in der Mittagspause zu sein. Andreas lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und unterhält uns mit wunderbaren Geschichten aus dem kroatischen Leben; doch auch er ist dann sichtlich erleichtert, als gleich 2 Boote in Sicht sind. Danach noch ein kleiner Kraftakt Richtung Bus und es geht weiter ins Hotel nach Vodice, wo wir die nächsten 2 Tage verbringen werden. Ein netter Willkommens Drink erwartet uns und wir haben erstmals etwas Zeit, uns bei einem feinen Schnäpschen besser kennen zu lernen; obwohl ich sagen muss, es ist eine sehr aufgeschlossene und lustige Gruppe, als ob wir uns schon seit Ewigkeiten unterwegs sein würden.

Am nächsten Morgen heißt es ausschlafen, so versuche ich es wenigstens meinen Gästen zu „verkaufen“. Wir treffen uns um 9.00 früh um gleich einen weiteren tollen Nationalpark kennen zu lernen, den Kirka Park. Vinca erwartet uns mit ihrer temperamentvollen Art und wer noch müde war, ist jetzt bestimmt aufgewacht. Nach einer kurzen Fahrt sind wir schon mittendrin in dieser wundervollen Natur, umgeben von kleinen Bächen, plätschernden Wasserfällen und einer unglaublich liebevollen Natur. Trotz eigentlich vielen Touristen scheint alles so sauber, klar und unberührt; eine Märchenlandschaft wie im Film „Avatar“. Das ist es, woran ich denken muss, ein kleines Paradies. Wir sind völlig begeistert von diesem Naturwunder.

Nach einer Mittagspause fahren wir nach Sibenik, zu dieser wunderbaren mittelalterlichen Stadt, welche sich an der dalmatischen Küste erstreckt. Im Altstadtkern findet man zahlreiche Kirchen, Klöster und Paläste; das zauberhafte Kulturerbe einer tausendjährigen, bedeutenden Geschichte. Vinka führt uns durch die engen Gassen und plaudert über die Kirchen, Bautechniken und das Leben ihrer Vorfahren in Kroatien. Zurück im Hotel können wir den Sonnenuntergang am Meer erleben und uns ausruhen für den nächsten Tag, wo wir von der hübschen Mariza begleitet werden. Sie gibt uns gleich Tipps, wie man seine Haut mit den lokalen Schwämmen pflegen kann und welche Vorteile das Leben in Kroatien mit sich bringt; viel Sonne, aufgeschlossene Kroaten, guten Wein und Kaffee. Wir erreichen Trogir und spazieren gemeinsam durch ein paar Marktstände und es ist schwierig, meine Gäste zum Weiterlaufen zu überzeugen und hie und da suche ich ein paar Damen in den Verkaufsständen. Brigitte braucht unbedingt einen neuen Rucksack, andere ein kleines Mitbringsel für Familie und Freunde. Mariza unterhält uns mit ihren interessanten Informationen, bis wir dann noch genügend Freizeit haben, etwas zu Bummeln und zu einzukaufen. Sogar unser Chauffeur Walter kommt mit einem Geschenk für seine Frau zurück. Ja, solche Männer gibt es noch…

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Split. Wir stehen schon bald vor dem wohl am besten erhaltenen Denkmal römischer Baukunst, dem Diokletianspalast. Wir haben heute nicht die Zeit, den ganzen Palast zu besuchen, können aber doch viele freizugängliche Gänge und Räume durchlaufen. In einem wunderbaren runden Raum erwartet uns eine ganz besondere Überraschung. Ein männliches Trio singt alte lokale Lieder in dem typisch kroatischen Acapello, Stimmen, die unter die Haut gehen. Später bummeln wir an der Palmenpromenade und gönnen uns  ein Eis oder einen Kaffee. Man fühlt sich fast wie  in Los Angeles an der Venice Beach, nur etwas bescheidener. Auch am heutigen Tag werden wir in einem Hotel erwartet und zwar in Brela, dem nördlichsten Ort der Makarskaküste. In unserem Hotel ist viel los und wer sich eine ruhiges těte a tête wünscht, hat leider Pech gehabt, doch das Essen schmeckt sehr gut und eigentlich sin auch alle etwas müde von den vielen Eindrucken der letzten Tage.

Den nächsten Tag beginnen wir mit einem Geburtstagständchen für Chantal, unserem Geburtstagskind. Walter fährt uns durch die wunderbare Makarska Küste Richtung Dubrovnik. Das Wetter ist traumhaft und so erstrahlt die Küste in ihren schönsten Farben, ein türkis- und Smaragd grünes Meer begleitet uns und die Gäste knipsen Fotos und genießen die Fahrt. Unterwegs machen wir einen kurzen Fotostopp im Neretva Delta, dort, wo die Mandarinen, Zitronen und Kiwis an jeder Ecke wachsen. Eigentlich sollte es ein kurzer Halt sein, aber es gibt einen kleinen Stand mit lokalen Produkten wie gedörrte Früchte, Mandarinen, Oliven und Honig. Der nette Verkäufer verkauft wohl so viel, wie sonst in einer ganzen Woche und freut sich riesig über unseren Besuch und mit ein paar Tüten mehr steigen wir wieder in den Bus.

Pünktlich erreichen wir Dubrovnik mit seiner charakteristischen Altstadt und der eindrücklichen Stadtmauer, die eines der Hauptattraktionen der Stadt darstellt. Aber nicht nur das; Katharina erwartet uns bereits und mit ihren schönen Geschichten und Legenden zieht sie uns sofort in ihren Bann und wir fühlen uns ins Mittelalter zurückversetzt, wo hier noch Ruhe herrschte und Pferdekutschen durch die Stadt fuhren. Von der Stadtmauer hat man einen herrlichen Ausblick über die Dächer dieser wundervollen Stadt und man kann etwas dem Trubel entfliehen. Dubrovnik, eine Stadt, die man einfach mögen muss. Auf der Rückfahrt lassen wir es uns nicht nehmen, noch einen kurzen Halt vor der erst im Sommer 2022 eröffneten Peljesacbrücke zu machen und dieses architektonische Wunderwerk in einem Foto zu verewigen. Abends heißt es Koffer packen, denn am folgenden Tag fahren wir Richtung Norden nach Zadar, dem Eingangstor Dalmatiens.

Unterwegs machen wir einen kurzen Aufenthalt bei der Krka Brücke, die uns wieder einmal die tolle Baukunst der kroatischen Brücken vor Augen führt. Von hier hat man ebenfalls einen zauberhaften Ausblick auf das mondäne kleine Städtchen Skradin. Es erinnert mich irgendwie an das italienische Portofino, liegt in einer wunderschönen Bucht mit einem kleinen Hafen und luxuriösen Jachten. Ein kleines Städtchen mit einer interessanten und vielseitigen Geschichte. Im Laufe der vergangenen 23 Jahrhunderte wechselten sich die Staaten unter deren Regierung so oft, so dass das kleine Stadtzentrum ein Miniaturbild der verschiedenen architektonischen Stile Epochen aufweist. Auf kleinstem Raum findet man hier gleich vier Moscheen, aber auch Paläste der Venezianer die ihre Spuren hier hinterlassen haben.

Am Mittag erreichen wir dann Zadar und beginnen mit unserer lokalen Stadtführerin eine Zeitreise durch die verschiedenen Epochen dieser Zadars. Überreste römischer Bauwerke, alte Stadtmauern aus dem Mittelalter, bis hin zu den modernen Sehenswürdigkeiten lassen uns staunen, aber was uns am meisten begeistert sind wohl die weltweit einmaligen Meeresorgeln verzaubern. Andjela erklärt uns dieses Phänomen und die Genialität vom Architekten Nikola Basic. Natürlich bestaunen wir auch den „Platz der Sonne“. Diese etwa 22 m große, aus 300 mehrschichtigen Glasplatten bestehende Hauptscheibe leuchtet am Abend in allen erdenklichen Farben und bietet mit dem Sonnenuntergang eines der schönsten und romantischsten Szenarien der Stadt.

Später erreichen wir unser Hotel in Biograd na Moru, ein kleiner Ort zum Verlieben. Unser Hotel liegt gleich am Hafen, wo es viele Bars und Läden gibt und zu einem romantischen Spaziergang einlädt, bevor wir uns dann zum Abendessen treffen.

Auch am darauffolgenden Tag haben wir ein Geburtstagskind, nämlich unsere etwas scheue João. Sie mag nicht gerne im Mittelpunkt stehen, aber die anderen Gäste lassen es sich nicht nehmen, auch ihr ein Geburtstagsständchen zu singen, bevor es dann losgeht nach Opatja. An einer wunderschönen Küste fahren wir entlang der Insel Pac, neben der kleinen Gefängnisinsel Goli Otok vorbei zu unserem Mittagshalt ins schmucke Senj, der Stadt mi der tollen Burg Nehaj. Es werden wieder Kindheitserinnerungen wach, denn viele von uns kennen das Buch und die Fersehserie „ die rote Zora“, und hier in Senj und in der Burg sind Orginalschauplätze und Drehort dieser tollen Jugendserie. Walter fährt uns direkt zum kleinen Hafen, wo man gemütlich etwas kleines Essen oder etwas herumschlendern kann. Gutgelaunt treffe ich dann die Gäste zur Weiterfahrt nach Opatja. Zum ersten Mal während der ganzen Woche ist das Wetter etwas trüb, aber wir freuen uns auf den Spaziergang mit Djurdjica, der lokalen Reiseleiterin, die uns heute Nachmittag das mondäne Opatja zeigt. Wir tauchen hier in die Zeit des österreichischen Kaisers Franz Josef und der Kaiserin Sissi ein, die vielen Liebschaften der damaligen Zeiten und den prachtvollen Bauten der Stadt und des botanischen Gartens. Wir beenden ganz knapp den Spaziergang, bevor es dann richtig zu regnen beginnt, aber nach einer sonnigen Woche stört das an unserem letzten Tag in Kroatien niemanden. Im Hotel erwartet uns ein heute nochmals ein einmaliges Abendessen, eine so tolles und reichhaltiges Buffet, was den Abschluss unserer Reise einfach perfekt macht.

Ich kann mich somit nur von einem fantastischen Kroatien und einer fantastischen Gruppe bedanken und verabschieden.

Abschiede sind ein wenig wie Sand in den Schuhen nach einem Tag Meer, unbequem, wehmütig aber voll schöner Erinnerungen.“

Doviđenja!

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