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Goldener Herbst im Mittelmeer mit Beatrice Greve

Bericht vom 29. Sept. -6. Oktober 2023| Bus Nummer 4

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Goldener Herbst im Mittelmeer

Sehr früh am Morgen, oder wird das noch als Nacht bezeichnet, verlassen wir im komfortablen Luxusbus die Schweiz. Die freundlichen Fahrer Peter und René laden uns vor dem Einschiffungsterminal in Genua aus. Die Koffer werden umgeladen, um direkt in unsere Kabine befördert zu werden. Ohne langes Warten passieren wir die Einschiffungsformalitäten, und nach einem Lächeln für das Kontrollfoto erhalten wir die Kabinenkarte, unsere Eintrittskarte ins Paradies. Die Toscana, das neue Flaggschiff der Costa, wurde 2021 gebaut. 6554 Passagiere und 1646 Besatzungsmittglieder finden Platz, also ein Verhältnis von 4:1, wenn tatsächlich jedes Bett belegt ist. Auf unserer Reise ist zwar jede Kabine belegt jedoch nicht ganz jedes Bett. Auch in unserer Gruppe haben wir Gäste die eine Doppelkabine alleine benutzen. Angeblich sollen während unserer einwöchigen Reise 6200 Passagiere an Bord sein.

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Die Costa Toscana setzt mit der fortschrittlichen, umweltschonenden LNG-Technologie als auch mit dem ambitionierten Designkonzept neue Akzente auf den Weltmeeren. Das verflüssigte Erdgas kann nicht nur für einen emissionsarmen Antrieb des Hochseeschiffes sorgen, sondern auch für die an Bord benötigte Energie. Für das Innendesign holte man sich die gefragtesten italienischen Designteams an Bord, die wiederum mehrere italienische Firmen mit der exklusiven Herstellung von Möbeln, Lampen, Accessoires und Stoffen beauftragten. Das Interieur gefällt mir sehr gut, das eher Kitschige, Glitzernde von Früher wurde durch eine moderne Leichtigkeit abgelöst. Der Namenspate, die Toscana, eine der schönsten Regionen von Italien, die nicht nur herrliche Natur, sondern auch für Geschichte und Kultur steht, passt ausgezeichnet zu diesem tollen Schiff. 19 Bars und Lounges bieten eine grosse Auswahl, um sich tagsüber oder abends einen schönen Platz zu suchen und bei einem Getränk den Moment zu geniessen. In einigen Bars wird zusätzlich zu den Drinks auch Unterhaltung geboten. Für meine Sprechstunde hatte ich mir die Campari Bar ausgesucht. Auch wenn keine Probleme auftauchten kamen meine Cartours-Gäste gerne vor dem Abendessen auf einen Aperitif für einen Schwatz vorbei. Wie es für die italienische Küche üblich ist, begeistern uns die drei Hauptrestaurants mit Köstlichkeiten. Mit mediterranen und internationalen Speisen wird eine grosse Bandbreite an Kulinarik geboten. Die Spezialitäten kommen dank der freundlichen und zuvorkommenden Crew direkt an unseren Tisch. Als Alternative und für einen legeren Snack stehen das Buffetrestaurant und attraktive Bistros zur Auswahl.

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Erst spielt die Technik etwas verrückt. Die bereits zu Hause gelösten Mydrinks Pakete erscheinen nicht auf der Costa App, der Safe lässt sich nicht schliessen und die Automaten für die Ausflüge funktionieren nicht richtig. Aber irgendwann ist dann doch alles wieder online, ein wichtiges Wort auf der Toscana. Denn ohne online per Costa Intranet funktioniert die Costa App nicht und ohne Costa App ist das Bordleben ziemlich kompliziert!

Die Rettungsübung sollte möglichst am ersten Tag erledigt werden. Und da an jedem Tag an Land auch immer wieder neue Passagiere ein- und ausschiffen, werden täglich Umherirrende in orangen Westen gesichtet. Sowieso treffe ich täglich, ja stündlich, Suchende. Irgendetwas wird auf diesem riesigen Schiff immer gesucht! Auch wir mussten uns erst etwas zurechtfinden. Aber jetzt, nach ein paar Tagen Bordleben, sind wir Profis.

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In Marseille angekommen schlendern Einige von uns zum Vieux Port, dort ist es  bunt und lebendig. Die Leute sitzen gemütlich in den Cafés und Brasserien, schauen den Booten beim  An- und Ablegen zu und flanieren der Mole entlang. Wer möchte, kann sich bei gutem Wetter eine Runde aufs Riesenrad schwingen und die bezaubernde Stadt von oben aus bewundern. Noch wichtiger ist es aber, einen Abstecher zum Wahrzeichen der Stadt zu machen – der Notre-Dame de la Garde, ein wahres Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert. Die Aussicht von da oben über die zweitgrösste und älteste Stadt Frankreichs, gerade bei diesem traumhaften Wetter, ist genial. Auch am kommenden Tag, in Barcelona, nutzten die Meisten die Gelegenheit von Bord zu gehen. Die Hauptstadt der spanischen Gemeinschaft Katalonien war die Wirkungsstätte Gaudis. Sehenswürdigkeiten wie der Park Güell oder die Sagrada Familia wollen auch wir uns nicht entgehen lassen. Entweder auf eigene Faust oder begleitet mit einem der interessanten Costa Ausflüge. Hauptsache alle sind wieder an Bord bevor die Toscana wieder in See sticht. Übrigens,  es ist  immer ein sehr schöner Moment beim Auslaufen an Deck zu sein. Morgen werden wir in Cagliari, der Hauptstadt Sardiniens, anlegen. Dort besteht dann die Qual der Wahl; schwimmen beim schönen Strand von Poetto, die Kathedrale der Stadt besichtigen oder Interessantes über die Bewohner kennenzulernen. Und obwohl viele Ausflüge locken, werden auch ein paar Gäste unserer Gruppe einfach das dolce far niente auf dem Schiff geniessen.

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Am fünften Tag legen wir in Bella Napoli an. Hier wird geschrien, geflucht, wild gestikuliert, Mütter werden beleidigt und Ampelfarben ignoriert. Die Farbe Rot ist sowieso nur ein „Vorschlag“, der aufgrund der Hitze von den meisten Mopedfahrern ignoriert wird. Hier muss man sich unbedingt im Labyrinth der tausend steilen Gassen der Altstadt verlieren. Die Wäscheleinen baumeln wie italienische Schmuckstücke von Hauswand zu Hauswand und sind Teil dieser Stadt. Vor jedem Hauseingang findet man das älteste Mitglied der Familie, entweder wild diskutierend mit den Nachbarn oder still beobachtend, wer sich in den Gassen herumtreibt. Wie hat J.W. Goethe gesagt: “Neapel sehen und sterben!” Auch in Civitavecchia verbringen wir einen Tag. Obwohl die Meisten einen Ausflug nach Rom gebucht haben, gäbe es auch hier verschiedene Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel die Festung Michelangelo, das Archäologische Museum und die Kathedrale zu besichtigen. Der Name „Civitavecchia“ bedeutet übersetzt „alte Stadt“ und verweist auf die antike Geschichte der Stadt, die bis in die Etruskerzeit zurückreicht. Am Lungomare findet gerade eine Internationale Bootsmesse satt. Gezeigt werden mehr als 1000 Boote aus den vier klassischen Bereichen: Segeln, Außenbordmotoren und Schlauchboote, Motorboote und Motoryachten. Dem Ruhe suchenden bietet sich ein Spaziergang an der Strandpromenade an. Im Anschluss lädt das türkisfarbene Mittelmeer zu einem erfrischenden Bad ein.

Heute ist Seetag und ich sitze an Deck mit einem wunderbaren Blick auf die Unendlichkeit des Meeres. Herrlich, einen schöneren Ort, um den Anfang dieses Reiseberichts zu schreiben , kann ich mir gar nicht vorstellen. Bei dem ganzen Trubel, den unzähligen Unterhaltungsangeboten und diesen vielen unterschiedlichen Passagieren habe ich eine ruhige Ecke gefunden, auch das ist möglich. Sowieso scheint nichts unmöglich zu sein auf diesem Schiff!

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Nach einer fulminanten akrobatischen Abschlussshow lassen wir den Abend gemütlich an einer der vielen Bars ausklingen , um dann leider leider am kommenden Tag  in Genua die Toscana zu verlassen und unsere Heimreise mit Thierry, dem sympathischen Fahrer von Zerzuben, unter die Räder zu nehmen. Wir werden diese angenehme Art mit dem Schiff zu reisen sicherlich vermissen

Schiff ahoi und immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel!

Beatrice

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