Grosse Sardinien – Rundreise
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Steffy Wunderlich
Die grösste Sehenswürdigkeit ist die Welt—sieh sie dir an!!
Wie bist du Reiseleiterin geworden?
Durch meine Kollegin Gisela Jähn. Sie arbeitet schon einige Zeit bei Cartours.
Was zeichnet dich als Reiseleiter aus?
Meine gute Laune und grosse Einsatzbereitschaft-immer das beste für die Kunden „rauszuholen“.
Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?
Zur Zeit Venedig. Ich bin einfach jedesmal überwältigt von dieser geheimnissvollen Stadt mit ihren hunderten Gassen. Man kann bei jedem Besuch etwas neues entdecken und kann nie sagen, man kennt schon alles.
Welche drei Dinge sind auf jeder Reise unverzichtbar?
Gute Laune, gute Vorbereitung, gute Zusammenarbeit mit Chauffeur.
Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?
Bei einem Aufenthalt in Venedig liessen sich ein paar Gäste von einem Cartoon-Maler malen. Aber ich musste es als Erste auf den Stuhl des Künstlers. Es wurden Tränen gelacht. Später wurden die Kunstwerke im Bus herumgezeigt. Ein Gaudi. Das Bild hängt als schöne Erinnerung in meiner Wohnung.
Welches war das schönste Kompliment, das du von einem Gast erhalten hast?
Es gibt immer wieder schöne Komplimente von den Gästen. Das schönste ist jedoch am Ende eines jeden Tages ein Lächeln auf den Gesichtern unserer Gäste.
Ein Reisebericht von der Rundreise Sardinien
Oder Von nassen Füssen und nachtwandelnden Gästen
Wunderschönes Sardinien – wir kommen. Mit reisefreudigen Gästen an Bord geht es von Basel in Richtung San Bernardino Tunnel. Dieser Tunnel ist eine wichtige Verbindung in Richtung Süden und ist 6.6 km lang. Er wurde im 1967 eröffnet. Die Fahrt geht weiter über Bellinzona, das für seine 3 Burgen und die schöne Innenstadt bekannt ist. Nächster Stopp ist Genua. Durch die frühe Ankunftszeit können unsere Gäste noch ein wenig Freizeit in der Stadt genießen bevor wir auf der Fähre einchecken.
Genua ist die Hauptstadt von Ligurien und Jahrhunderte lang bekannt für ihre zentrale Rolle im Seehandel.
Die „Batman“ der Tirenia Linie ist unsere Fähre und das Check-In geht sehr schnell. Alle Gäste haben Ihre Kabinenkarte und die Fähre macht „Leinen los“. Die überfahrt nach Porto Torres dauert die ganze Nacht und es ist ruhige See. Am Morgen um 8 Uhr machen wir fest. Der Himmel ist dick bewölkt. Kein Sardinien-Wetter heute. Kaum im Bus öffnet der Himmel seine Schleusen. Sardinien ist die Insel der Nuraghen – prähistorische Turmbauten deren Nutzung noch heute umstritten ist. Sardinien ist die Insel der Schafe und Hirten. Sardinien ist eine Wanderinsel, eine Badeinsel, eine Insel zum Träumen. Wer einmal hier war, kommt immer wieder.
Unser erstes Ziel ist Castelsardo. Eine Burg auf dem Hügel, kleine Treppengassen und die Korbflechterinnen – all das findet man in Castelsardo. Meine tapferen Gäste und ich setzen uns in den Shuttlebus, der den Parkplatz und die Altstadt miteinander verbindet. Trotz des Regens schauen wir uns die kleinen Gassen an. Und bekommen nasse Füße. Die Verkäuferin eines kleinen Spezialitätengeschäfts hat Erbarmen mit uns und bittet zur Degustation des Mirtolikörs. Der rote Mirto wird aus den Beeren der Myrte gewonnen und der weiße Mirto aus den Blättern und Blüten. Der Regen ist für einen kurzen Moment vergessen, einer unserer Gäste spielt Mundharmonika und wir singen dazu. Der Elefanten-Fels vor Castelsardo ist ein beliebtes Fotoobjekt. Der etwa 5 m hohe Fels wurde vom Wetter so geformt. Trotz Regen halten wir kurz an. Der Weg führt uns weiter nach Santa Teresa. Dort verbringen wir unsere Mittagspause und endlich hört es für einen Moment auch auf zu regnen. So werden die Füße wieder trocken und es geht an die Costa Smeralda.
Porto Cervo war ursprünglich Weideland und wurde in den Mitte 60-iger Jahren von Karim Aga Khan IV als Urlaubsziel für exklusiver Feriengäste gegründet. Mit dem Trenino begeben sich unsere Gäste auf Entdeckungstour. Ohne Regen ist das Ziel nicht mehr weit. Das Marina Beach Resort in Orosei. Diese schöne Hotelanlage besitzt einen wunderschönen Garten und einen Zugang zum Meer. Hier kann man sich wohlfühlen. So hoffen alle, das es aufhört zu regnen und stürmen. Für heute Abend gilt es die Schuhe zu trocknen für den morgigen Tag.
In dieser Nacht kommen nicht alle zu Ihrem Schlaf. Jemand ist auf dem Weg zu Rezeption – stört doch ein Geräusch im Zimmer. Es wird ein neues Zimmer zugeteilt und Minuten später huschen 2 Gestalten im Pyjama mit dem Wecker unter dem Arm durch die Hotelflure… Es sind Brigitte und Köbi. Sie beziehen ihr neues Zimmer in der Nacht um 1 Uhr… Gerne hätten wir Mäuschen gespielt😊
An Tag 3 steht ein Ausflug ins Landesinnere bevor. Vorbei an den großen Granitbrüchen in Orosei geht es nach Orgosolo. Dieser Ort ist bekannt durch seine Wandmalereien. Die ersten „Murales“ entstanden im 1968 und erzählen von Bräuchen, Traditionen, Kultur und Widerstand der Einwohner der Barbagia. Beeindruckend dieser Ort. Die Mittagszeit ist bei den Hirten geplant. Sind wir doch oft und sehr gerne bei dieser Familie und lassen uns mit traditionellem sardischem Essen und Gesang verwöhnen. Es hat aufgehört zu regnen- beste Gelegenheit endlich ans Meer zu gehen. Füße ins Wasser, sehr kalt.
Wir fahren weiter Südwärts in die Hauptstadt Sardiniens- Cagliari. Auf dem Weg dorthin machen wir einen außerplanmäßigen Stopp bei der Pedra Longa. 130 m ragt diese Kalksteinpyramide aus dem Meer. Ein schöner Anblick im Sonnenschein. Ja, Sie lesen richtig: Sonnenschein. Endlich und dringend nötig. Ein Café, ein Glas Wein, viele Fotos von der Pedra Long und alle sind sich einig: hier könnten wir grad bleiben. Aber Arbatax ruft. Die roten Felsen sind das Wahrzeichen dieser Stadt. Und auch am Nachmittag hat Reini, unser Chauffeur von der Firma Zerzuben noch einen Geheimtipp für uns bereit. Eine wunderschöne Bucht am Meer. Auch hier könnte man grad noch verweilen.
Viel haben wir gesehen an diesem schönen Tag, Fast ohne Regen.
Vor der Stadt Cagliari befinden sich die Salzwiesen. Die Heimat der Flamingos. Zu hunderten sehen wir sie. Die Flamingokücken sind bei Ihrer Geburt grau und bekommen erst nach 3 oder 4 Jahren die rosa Farbe. Ihr durchschnittliches Alter liegt bei 30 Jahren.
Cagliari wartet auf unsere Gruppe und bei der Stadtführung werden viele Fragen beantwortet. Nach etwas freier Zeit steht auch schon der nächste Programmpunkt an. Die Halbsinsel Sinis ist bekannt für die Ausgrabungsstätte Tharros, ein Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. gegründete phönizische Stadt. Besonders ist die Landspitze, deren Position ein typisches Beispiel für einen phönizischen Anlegeplatz liefert, denn sie ermöglicht das Anlegen der Schiffe bei Wunden jeglicher Richtung und Stärke.
Heute kann man den Ausblick auf das Meer im Sonnenschein genießen. Kaum sitzen wir im Bus, öffnet der Himmel wieder einmal seine Schleusen… Wir können unser Glück kaum fassen. Das Hotel „Corte Rosada“ in Alghero erwartet uns. Eine wunderschöne Anlage mit einem schönem Strandabschnitt. Die mutigen springen in die Fluten. Das Wetter stimmt wieder und der Himmel ist ohne Wolken. Mit dem Abendessen beenden wir diesen interessanten Tag. Auf der Rangliste der 10 schönsten italienischen Städte steht auch Bosa. Das wollen wir uns anschauen. Die Burgruine „Castello Malaspina“ sticht schon bei der Anfahrt ins Auge. Am Ufer des Fluss Temo laufen wir in die Stadt und geben recht. Eine wunderschöne Stadt. Und bekannt ist sie auch noch durch den „Malvasia di Bosa“. Eine Degustation darf natürlich nicht fehlen. Vanna von der Cantina Columbu erwartet uns bereits. Es wird ein 100% sardischer Malvasia eingeschenkt. Der Wein kann mehr als 10 Jahre gelagert werden und ist besonders zu gereiften Käsesorten zu empfehlen.
Wir möchten auf dem schnellsten Weg zurück ins Hotel! Euer Wunsch ist uns Befehl- wir verstehen- die Sonne scheint und es ist immer wärmer. Um 16.30 Uhr sind wir im Hotel und im Nu werden die Badekleider montiert… Beachtime. Endlich. Ihr wart so tapfer die letzten Tage.
Und eine Stadt haben wir noch… Alghero- eine spannende Stadt die mit Ihrer Altstadt und dem weltberühmten Korallenschmuck verzaubert. 400 Jahre lang war Alghero eine katalanische Enklave. Noch heute sprechen viele ältere Bewohner den katalanischen Dialekt Algerhese. Treffpunkt Hafen- das Schiff wartet und ich kann unser Glück nicht fassen. Wir können zu den Grotten fahren. Mit Sonne im Gesicht und Wind im Haar nähen wir uns dem Capo Caccia. 200 Meter ragen die Felsen aus dem Meer. Tief im Felsen liegt die „Grotta di Nettuno“ ein 4 Kilometer langes Tropfsteinhölensystem das wir besichtigen werden. Die Führung geht etwa eine halbe Stunde. Beeindruckend steigen wir wieder auf das Boot und fahren zurück zum Hafen von Alghero.
Unsere zeit auf der wunderschönen Insel Sardinien neigt sich dem Ende. In Porto Torres wartet die Fähre, diesmal „Superman“, die uns nach Genua bringt. Es war eine nasse, stürmisch, sonnige und sehr lustige Reise. Danke liebe Gäste, dass ihr den Humor an den ersten 3 Regentagen nicht verloren habt. Und danke Reini für die gute Fahrt und die schönen Orte die Du uns gezeigt hast. Sardinien begeistert immer wieder. Egal zu welcher Jahreszeit. Doch manchmal wünscht ich mir einen Schalter um den Regen abzustellen…
Bleibt alle gesund und bis bald
Eure Steffy