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Hamburg mit Elbphilharmonie mit Ines Brändle

Bericht vom 11. bis 16. April 2024| Bus Route 1

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Hamburg und Elbphilharmonie

«Mami wie lang gots no?» Natürlich getraut sich niemand zu fragen, wir scherzen. Ich informiere immer mal wieder über den Verlauf der Fahrt. Alle sind sich bewusst, dass es eine lange Reise wird, aber das, was uns am Ende erwartet, die Mühe wert ist. Um die lang Anfahrt zu verkürzen, werden auch einige Hamburg Reisen mit der Option Flugreise angeboten. Immerhin haben wir Glück und nur wenig Stau, so dass wir fast pünktlich um 21Uhr im 1. Hotel eintreffen, wo wir mit einem späten Nachtessen empfangen werden. So auch im 2. Hotel.

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Relaxt und ausgeschlafen werden wir am nächsten Morgen von unserm zuverlässigen und exzellenten Chauffeur Zoran abgeholt. Bei den Landungsbrücken treffen wir Heide, die lokale Reiseleiterin, die uns mit viel Witz und Charme ihre Heimatstadt näherbringt. Mit den Händen zeigt sie Zoran den Weg, während sie uns erläutert, was wir sehen. Über den Fischmarkt und St. Pauli geht es zur Reeperbahn, die am Morgen ziemlich ausgestorben und normal wirkt, wären da nicht die vielen Schilder und Reklamen für verheissungsvolle Shows, Clubs, Bars. Am Abend bis in die Morgenstunden gehört das Kiez, wie die Gegend um die Reeperbahn genannt wird, den Prostituierten, Transvestiten und all jenen, die sich eine Show ansehen oder einfach das Nachtleben und die Atmosphäre geniessen wollen. Um die Weihnachtszeit findet man hier sogar einen erotischen Weihnachtsmarkt.

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Nach dem Rotlicht Milieu kommen wir an die Aussenalster, wo die Stars und Sternchen ihre Villen bewohnen. Der Quadratmeterpreis bewegt sich hier um die €10’000. Auf der Ostseite der Alster wohnen die Alteingesessenen Hamburger wie z.B. Curd Jürgens oder die Fielmann Familie. Jeder Hamburger darf hier einen Baum pflanzen, wenn er heiratet. Die Rundfahrt führt uns weiter durch die Stadt, vorbei am Jungfernsteig (wo es keine Jungfrauen mehr gibt) bis hin zur Speicherstadt mit ihren roten Backsteingebäuden und den Kanälen dazwischen. Berühmte Museen wie die Miniatur Wunderwelt mit ihren 1’100 Zugformationen in Kulissen aus aller Welt haben hier ihre Heimat. Leider muss man Tickets weit im Voraus buchen oder stundenlang anstehen. Ein Highlight ist sicher der Michel, wie die St. Michaelis Kirche liebevoll genannt wird. Alle sind beeindruckt, von der Architektur und den verschiedenen Orgeln, die auf 3 Seiten angeordnet sind. Die ganz Schnellen schaffen es sogar, den Turm zu besteigen und die Aussicht über Hamburg zu geniessen. Andere kommen am nächsten Tag zurück zur Turmbesteigung und zum Gratisorgelkonzert um 12Uhr. Nach der 2-stündigen Rundfahrt werden wir am Rathausplatz ausgeladen. Der Nachmittag steht zur freien Verfügung.

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Zum Abendessen werden wir in die Schifferbörse gefahren, einem Restaurant mit sehr alter Tradition, wo früher die Kaufverträge der Händler besiegelt wurden. Die Räumlichkeiten wurden sorgfältig eingerichtet und dann mit originalen Schiffsausrüstungsgegenständen aus aller Welt, die zum Teil über 350 Jahre zählen, ausgestattet. Viele von uns liessen sich den typischen Pannfisch munden, gebratene Fischstücke mit Bratkartoffeln und Gurkensalat.

Der 2. Hamburger Tag erwartet uns mit grauen Wolken. Gerade als wir bei den Landungsbrücken ankommen, um auf das Boot für die Hafenrundfahrt zu wechseln, öffnen sich die Wolken. Aber schon bald nieselt es nur noch, so dass wir auf dem Aussendeck stehen können, um alles noch besser zu sehen. Michael, unser Kapitän und Reiseführer, fährt schon seit 28 Jahren Touristen durch den Hafen, vorbei an riesigen Fracht- und Kreuzfahrtschiffen. Da die Tide noch tief ist, können wir durch die Speicherstadt fahren, passen gerade noch unter den Brücken durch. Nun sehen wir auch das Ziel der Reise ganz nah vor uns, die Elbphilharmonie, wo wir den Abend verbringen werden. Aber bis dahin hat jeder nochmals Zeit, durch die Stadt zu bummeln. Viele bleiben am Elbeufer, essen ein Fischbrötchen, bestaunen die zwei grossen Museumsschiffe oder spazieren gar durch den 426m langen Elbtunnel auf die andere Seite.

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Um 18.30Uhr, nachdem wir uns im Hotel umgezogen haben, beginnt der grosse Moment – wir dürfen eintreten. Zunächst nur bis zur Plaza, die sich zwischen dem Backsteinbau und dem «Kristall» befindet. Man kann rundherumgehen und die Abendstimmung geniessen. Bald wird auch der grosse Saal geöffnet und wir suchen unsere Plätze in den verschachtelten Rängen. Das Konzert des Thomanerchor Leipzig zieht alle in ihren Bann. Rund 80 Knaben und junge Männer im Alter von 9-18 Jahren lobsingen mit ihren wunderschönen Stimmen. Ja, es hat sich gelohnt, die lange Reise auf uns zu nehmen.

Voller Eindrücke und Gesang in unseren Köpfen nehmen wir am nächsten Morgen Abschied von Hamburg. Eine tolle, interessante Gruppe, bunt zusammengewürfelt aber alle mit dem gleichen Ziel und offen füreinander. Es fasziniert mich immer wieder, wie die Gruppendynamik sich in den wenigen Tagen, ja oft schon in wenigen Stunden entwickelt, wie Teilnehmer sich finden, Einzelreisende nie allein bleiben.

Schön war’s. Bis bald.

Ines

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