Hamburg Nord- & Ostsee
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Isabella Raimann
Von Hamburg an die Nord- & Ostsee
Eine Reise an Sehenswürdigkeiten am und auf dem Wasser!
Eine Reise nach Norddeutschland ist zu jeder Jahreszeit spannend. Da sind wir uns im komfortablen Zerzuben Bus einig. Wir machen uns schon im Dunkeln auf nach Hamburg, denn die Tage sind kurz im November und die Strecke lang. Unsere Busfahrer sind Rolf & Rolf, diese zwei Namensvetter haben viel gemeinsam neben den Namen. Sie kommen beide aus demselben Ort und sprechen daher beide denselben bezaubernden Dialekt aus dem Wallis. Da sie sich gut kennen, können wir ein schönes Aufeinandertreffen der beiden Fahrer miterleben, als sie sich an der Autobahn Rastatt ablösen. So übernimmt Rolf Dirren das Lenkrad in Breisgau und fährt mit uns ruhig und souverän Richtung Hamburg. An einem Sonntag zu reisen ist es ein angenehmes Reisen auf dem deutschen und drittgrössten Autobahnnetz der Welt. Es sind an diesem Tag nur ganz selten Lastwagen unterwegs und die Sicht ist frei auf abwechslungsreiche Landschaften und Regionen. Wir haben auch sonst wenig Verkehr und so kommen wir sicher und schneller als gedacht in Hamburg bei unserem Hotel Panorama Inn an. Das Check-in war vom Hotelteam gut vorbereitet, so konnte in kurzer Zeit allen Gästen der Zimmerschlüssel übergeben werden und wir durften früher als geplant das gute Abendbuffet im Schwesternhotel geniessen. Eine lange Fahrt macht hungrig aber auch müde und so sind wir alle froh, dass komfortable Zimmer auf uns warten.
Ausgeschlafen und von einem guten Frühstücksbuffet gestärkt starten wir zu unseren Tag in Hamburg. Nach einer kurzen Fahrt zu den Landungsbrücken empfangen wir unseren lokalen Führer Paul Dieter, welcher sich als ein wirkliches Hamburger Original heraus stellt. Paul Dieter begrüsst uns mit einer coolen Lässigkeit, einem breiten Hamburger Dialekt und auch wenn er einen anderen Hut trägt wie Udo Lindenberg, könnte er verwand mit ihm sein. Humor und direkte Sprüche hat er ausreichend bereit für einen ganzen Vormittag. Wir fahren mit ihm zum neusten Wahrzeichen von Hamburg der „Elfie“ wie sie liebevoll genannt wird. Diese Liebe musste sie sich aber erst verdienen, die Elbphilharmonie, denn die Kosten sind um ein Vielfaches höher als zuerst geplant. Doch am Schluss ist sie jeden Pfenning, pardon Cent, wert und so wuchs die Liebe der Einwohner zu Ihrer Elfie. Der Bau begeistert schon von aussen und nach einer Führung und anschliessend freier Zeit im Gebäude verstehen wir auch warum, und dies sogar ohne einen Konzertbesuch. Die Architektur der Schweizer Architekten Herzog und De Meuron ist spektakulär und so sind wir stolz als Schweizer Besucher auf „unsere Architekten“!
Nach dem Besuch der Elfie führt uns Paul Dieter durch Hamburg zu vielen Sehenswürdigkeiten, wie das Wahrzeichen die Michaeliskirche, oder einfach Michel genannt, und die „tanzenden Türme“ der Reeperbahn. Wir sehen die Davidwache, die wohl berühmteste Polizeiwache der Welt, das Rödingsmarkt-Viadukt, das älteste U-Bahn-Viadukt Europas, welches bezeichnend wie fast 60 % der U-Bahnen in Hamburg über dem Boden verläuft. Wir sehen die alte Speicherstadt und auch die neuere Hafencity und fahren über die Mönckebergstrasse, die grösste und für viele schönste Einkaufsstrasse der Stadt. Die Strecke führt uns über den Jungfernstieg, wo früher die jungen Frauen vor den Männern flanierten und sich präsentierten.
Wir fahren auch am Wohnsitz von Kult-Rocker Udo Lindenberg vorbei, der vor kurzem zum 2. Mal das Bundesverdienstkreuz erhalten hat für sein starkes Engagement zur Aufhebung der Berliner Mauer. Dieses Ereignis feiert kurz nach unserer Heimreise am 9. November den 30. Jahrestag. Seit vielen Jahren wohnt er in einer Suite des Hotel Atlantic..
Hamburg ist eine vielseitige Metropole am Wasser und hat viele Facetten. Wasser spielt dabei eine wichtige Rolle – nicht nur im Hafen. Wasser war entscheidend für den Aufstieg der Stadt als Handelsplatz. Über die Elbe ist Hamburg mit der Nordsee verbunden Bis heute prägt das dichte Netz von Wasserwegen und -flächen das Stadtbild und nimmt acht Prozent des Gebietes ein. Hamburg hat sogar mehr Brücken als Venedig, nämlich rund 2.500. Mitten in der Stadt an der Aussenalster liegen wunderschöne luxuriöse Grundstücke und Villen, schöne Wiesen und Parkanlagen. Die Vorstellung, wie im Sommer hier gebadet und gesegelt oder mit Ruderbooten gefahren wird, begeistert uns sehr.
Hamburg ist eine lebendige und quirlige Metropole und zieht mit einem riesigen Kultur- und Freizeitangebot alljährlich Millionen von Touristen an. Neben dem Musikangebot in der Elfie gibt es aktuell zum Beispiel Musicals wie „König der Löwen“, „Pretty Woman“ sowie „Tina“, über die Wahlzürcherin und Sängerin Tina Turner. In den vielen Theater der Stadt wird für jeden Geschmack etwas geboten.
Zur Mittagszeit endet unsere Tour mit Paul Dieter an den Landungsbrücken wo wir etwas freie Zeit haben für ein Fischbrötchen oder einen Spaziergang durch den Alten Elbtunnel der hinüber nach Steinwerder führt, wo man einen tollen Ausblick u.a. auf die Elfie hat von der anderen Seite. Von den Landungsbrücken startet dann auch unsere Hafenrundfahrt wo wir als Gruppe unseren eigenen Kapitän, Führer und Unterhalter in einer Person haben. Die Hafenrundfahrt mit der MB Christa Glitscher ist für 98 Personen ausgelegt, wie schön sind wir nur 44 Gäste und haben so viel Platz im gedeckten oder offenen Bereich. Wir können viele Fotos machen von riesigen Containerschiffen, Fähren, Raddampfer und Kreuzfahrtschiffen sowie Museumschiffen aller Art und weiteren Sehenswürdigkeiten rund um diesen bedeutenden Wasserhandelsplatz.
Zum Abschluss des Tages in Hamburg gibt es auch genug individuelle Zeit zum Shoppen, ein Abendessen oder Bummel durch die Stadt, bevor es wieder zurück zum Hotel geht. Einige entscheiden sich auch für die U-Bahn, da sie länger bleiben möchten oder eigene Programme gebucht haben in dieser Kulturstadt.
Am nächsten Morgen finden sich alle Gäste komplett im Bus zur Abfahrt nach Lübeck und die Ostsee ein. Vieles gibt es einander zu erzählen und die Stimmung ist gut, auch wenn uns der Wetterbericht möglichen Regen ankündigt. Rolf fährt uns nach Lübeck, wo wir auf unseren lokalen Führer Jürgen treffen. Er begleitet uns während des ganzen Tages. Die mittelalterliche Altstadt Lübecks gehört seit 1987 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Neben dem Rathaus, dem Holstentor und verschiedenen Kirchen, gehören hierzu auch die Salzspeicher. Lübeck war im Mittelalter eine der reichsten Städte Deutschlands. Lübeck begeistert uns mit seinem schönen Sehenswürdigkeiten. Jürgen zeigt uns sehr einmalige Dinge dieser Stadt. Wir spazieren an einer Strasse zu einem Haus, wo es nur einen sehr schmalen Durchgang gibt in den Hinterhof gibt. Die Häuser waren ursprünglich nahtlos aneinander gebaut, Diese Gänge wurden nachträglich in die Häuser zu der Strassenseite gemacht und dienten dazu, für die früher grosse Einwohnerzahl Lübecks die Hinterhöfe zu vermieten oder zu verkaufen. Jürgen erzählte uns die Legende, dass die Grösse so gross sein musste, dass ein Sarg hindurchgetragen werden konnte. Die meisten Gänge und Höfe in Lübeck sind frei zugänglich und wir sind überrascht wie idyllisch diese Wohnform heute gelebt wird.
Das zweite Überraschende sind die Kennzeichnung an den Häuserfronten, welche an der Trave Flussseite liegen. Hier ist die unterste Bodenhöhe angegeben, sowie die Marke des Wasserhochstand bei Hochwasser. In diesen Häusern gibt es keine Keller und der Fussboden liegt über der Strassenhöhe. Wir schauen in Fenster rein und tatsächlich steht die Einrichtung fast auf Augenhöhe am Boden. Die Ostsee hat keine Ebbe und Flut, dennoch gibt es oft Hochwasser wegen der Winde.
Viele von uns wissen aber über eine andere Spezialität Lübecks bestens Bescheid und so endet unsere Führung in Lübeck im Café Niederegger. Das Familienunternehmen stellt schon seit 1806 über Generationen mit dem Geheimrezept ihr vorzügliches Marzipan mit Weltruhm her. Im Verkaufsbereich staunen wir über das sehr vielseitige Angebot von Produkten mit Marzipan und die schönen Dekorationsartikeln, welche nun schon saisonal Weihnachtlich anmuten. Wir lassen uns auch von wunderbaren Torten und Kuchen in diesem schönen Kaffeehaus verführen. Der Besuch des Marzipan Museum lohnt sich ebenfalls. Wir verstehen sehr gut, dass dieses Café zu den besten und schönsten Cafés Deutschland gehört.
Zurück im Bus fahren wir im Tunnel unter der Trave durch Richtung Travemünde und vorbei an weiteren Sehenswürdigkeiten dieser schönen Stadt. Am Hafen in Travemünde gehen wir auf dem Rundgang vorbei am ältesten Leuchtturm der Ostsee. Er ist nicht mehr als Seezeichen aktiv, aber ein schöner Aussichtsturm und Museum. Er ist zusammen mit der Viermastbark, einem Segelschifftyp mit Namen Passat, ein Wahrzeichen für Travemünde. Am Wasser entlang gehend sehen wir dann auch die Passat, welche 1911 erbaut wurde und hier seit der Ausserdienststellung 1959 als Museumschiff besucht werden kann. Es war ein Schiff der „Flying P-Liner“, welche von den Seefahrern wegen ihrer Schnelligkeit so bezeichnet wurde. Es transportierte früher schwere Fracht über die Weltmeere und trotzte Wind und Wellen auch bei Windstärke 10.
Auch wir trotzten dem Wind und dem Wetter, es regnet nun doch noch, aber irgendwie passt es zur Ostsee heute, denn die Strandkörbe sind längst weggeräumt und es stehen übergrosse Rentiere als Weihnachtsboten am Strand. Den Wind zu spüren und den feinen Wasserdunst im Gesicht, macht uns einen rosige Gesichtshaut und wir lachen über die Witze von Jürgen und haben Spass am Meer. Auf dem Rückweg zum Bus staunen wir über das einzige hohe Gebäude, welches ein sehr hohes Hochhaus ist. Es steht heute unter Denkmalschutz und beherbergt das Hotel Maritim.
Wir fahren weiter zum Timmendorfer Strand an der Lübecker Bucht. Dieser Badeort zieht im Sommer viele Besucher an, es ist am Wochenende auch ein beliebtes Ziel der Einwohner aus Lübeck und Hamburg. Selbst jetzt im November bei Regen hat es einige Besucher in den Restaurants und Cafés an der autofreien Kurpromenade im Ortszentrum. Es ist ein vornehmer Bade- und Kurort, was auch an den Geschäften zu erkennen ist. Es passt auch gleich zur Mittagspause und so nutzen viele die Gelegenheit, sich vom nassen Wetter in einem der Restaurants und Cafés sich aufzuwärmen. Trotzdem gehen einige von uns an den Strand und sehen ein paar wilden Surfern und Stand up-Paddlern zu. Ein Spaziergang im Kurpark ist auch lohnenswert. In der Trinkkurhalle kann man eine Kunstaustellung bewundern. Ich entdeckte eine Galerie mit Kunstwerken von Udo Lindenberg. Er singt nicht nur sondern malt Bilder mit verschieden farbigen Likören welche er passend Likörelle nennt. Das helle zarte gelb ist sicher Eierlikör, sein Lieblingsgetränk. Am Timmendorfer Strand bereitet sich Udo Lindenberg nicht nur auf seine Tourneen vor, hier hat er auch den Text zu seinem berühmten Lied „Horizont“ aus den 80er Jahren verfasst. Darum steht nicht weit von der Seebrücke in Timmendorfer Strand ein Denkmal zu diesem Song und Sänger. Wir geniessen unsere Freizeit in diesem schönen Ferienort bevor wir mit dem Bus noch etwas die Umgebung entdecken.
Anschliessend staunen wir über unerwartete Sehenswürdigkeiten an der Lübecker Küste. Die grösste Buddha Sammlung Deutschland gibt es hier. Neben dem Hotel Seeschlösschen stehen sie im Mikado-Garten. Der Besitzer, ein ehemaliges HSV-Vorstandsmitglied, hat auch eine beeindruckende Villa im asiatischen Stil erbaut. Wir fahren vorbei an Niendorf, welches viel bescheidener wirkt als Timmendorfer Strand. Es gilt als idealer Ferienort für Familien und Ruhesuchende. Sein kleiner Fischereihafen ist das ganze Jahr in Betrieb. Wie wohl diese Küste mit den vielen Strandkörben aussehen mag? Jürgen erzählt auf der Fahrt über Scharbeutz, einem weiteren beliebten Ferienort, Richtung Lübeck zurück, von den typischen Häuser mit Strohdach und weiteren Küstengeschichten. Mit seinen Geschichten und Gedichten sogar in Dialekt, welche er zum Glück für uns übersetzt, ist die Fahrt fast zu schnell vorbei und wir müssen Abschied nehmen. Jürgen hat uns mit seinem sonnigen und humorvollen Gemüt Lübeck und seine Osteebäder gezeigt und damit geholfen dem kalten und teilweise regnerischem Wetter zu trotzen. Wir fahren nun zum Abendessen ins Hamburger Veermaster nach St. Pauli. Der Name passt perfekt zur Ausstattung mit Schiffstauen und Steuerrad zu unserem Besuch an der Ostsee. Wir geniessen ein gutes Essen im diesem ältesten Speise- & Stimmungslokal auf der Reeperbahn.
Der letzte Tag in Norddeutschland ist für die Nordsee reserviert. Wiederum gibt es ein Tag auf und neben dem Wasser! Wir starten mit der Fahrt über das „alte Land“, dem grössten zusammenhängenden Obstanbaugebiet Nordeuropas mit 18 Millonen Obstbäumen. Dieses Land haben erfahrene holländische Entwässerungs- und Deichbauer geschaffen und so konnte es kultiviert werden. Es ist eine schöne Landschaft und wir können diese wieder ohne Regen geniessen. Im Hafen „Alte Liebe“ in Cuxhaven empfängt uns schon der Kapitän unseres Schiffes für die Fahrt zu den Seehunden. Die Tide passt und so können wir auf der MS Atlantis zur Expedition starten. Es sind zwar dunkle Wolken über uns zu sehen, doch wir sind zuversichtlich und wie es sich später zeigen wird, ist uns das Wetterglück hold. Die Seehunde präsentieren sich auf den Sandbänken, als hätten sie auf uns gewartet. Sie sind bestens zu sehen von den Aussendecks, aber auch von den grossen Fenstern aus dem geheizten Bootinneren und dem Bistro. Einige Seehunde sitzen faul rum, andere scheinen extra für uns Akrobatik zu machen und wieder andere schwimmen herum. Wir können die Seehunde von verschiedenen Seiten und recht lange beobachten und erfahren dabei viel über deren Leben in der Nordsee. Die Begegnung von Wildtieren in deren natürlichem Umfeld ist immer ein spezielles Geschenk der Natur und wir sind sehr zufrieden und glücklich darüber. Auf der Rückfahrt gibt es noch eine kleine Hafenrundfahrt. Rolf empfängt uns schon wieder im Bus und wir fahren weiter in den Fischereihafen von Bremerhaven. Hier drehte sich alles früher um die Fischerei und heute um die Fischverarbeitung. Wir teilen die Gruppe in 2 kleinere Gruppen,. So besichtigt die erste Gruppe die MS Gera. Dieses frühere Hochseefischer Motorschiff ist heute das einzige noch erhaltene und schwimmende Hochseefischerei-Museum in Europa. Es zeigt ein authentisches Bild der harten Arbeit auf See. Unser lokaler Führer Helmut Korth zeigt dies an Bord mit Bildern und anhand der Ausstattung ist es sehr gut nachvollziehbar, was es bedeutete, vom Fischfang zu leben. Es ist nicht nur ein hartes Leben gewesen mit 20 Tagen auf See, sondern auch gefährlich. Wir alle sind fasziniert und beeindruckt von den Erzählungen und dem Rundgang auf dem Schiff. Der 2. Teil im Fischereihafen zeigt, wie dieses Gelände heute genutzt wird. Wir haben aber auch Zeit uns zu verpflegen und geniessen ausgezeichnete frisch zubereitete Fischbrötchen, bevor wir mit unserem Führer noch eine Rundfahrt machen in die Bereiche der Fischverarbeitung. Aus dem früheren Fischereihafen ist heute einer der wichtigsten und grössten Fischverarbeitungsorte geworden, wo Fisch verarbeitet und verpackt wird. Früher gab es rund 120 Fischkähne und es haben 15000 Leute hier gearbeitet. 1906 gab es hier die erste künstliche Eis-Werkstatt. Heute kann man die „Gläserne Produktion“ über grosse Schaufenster von aussen besichtigen und zusehen, wie Fischstäbchen produziert werden. Täglich sollen es 10 Millionen sein. Namen wie Käpt’n Iglo, Frozen Fisch und Frosta verarbeiten hier ihren Fisch bevor dieser auch zu uns in die Geschäfte kommt. Wir fahren vorbei an Tankschiffen und verschiedenen Werften, an Fischhallen wo Fischauktionen stattfinden und schwimmende Docks, wo Schiffe aus dem Wasser gehoben werden für die Reparatur. Zum Abschluss der Tour zeigt Helmut Korth uns noch die weltweit grösste Windkraft-Anlage, welche in Bremerhaven steht. Einzelne Windränder sind 200 Meter hoch und die Windblätter haben eine Länge von beeindruckenden 180 Meter!
Nach dem offiziellen Teil in Bremerhaven haben wir noch eine Extrarunde gemacht, denn Bremerhaven ist mehr als nur eine grosse Drehscheibe für den Fisch. Das Auto-Terminal in Bremerhaven ist eine der grössten Automobildrehscheiben der Welt. Mehr als zwei Millionen Fahrzeuge werden hier in Spitzenjahren umgeschlagen. Wir sehen wie auf einer riesigen Fläche Autos bereit stehen, verschifft zu werden oder mit Lastwagen und Zügen an Ihre Zielorte zu kommen. Wir dachten schon, wir hätten die grössten Schiffe für Fracht in Hamburg gesehen, doch diese Autofrachter scheinen noch grösser zu sein. Wenn man sich vorstellt, dass alle diese Autos noch warten auf die Strassen zu kommen, dann gibt es wohl in Zukunft neue Dimensionen von Verkehr auf den Strassen. Wir fahren von dort zurück nach Hamburg für einen letzten Abend mit Abendessen „auf eigene Faust“ und eine letzte Nacht in unserem Hotel.
Die lange Heimreise durch die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Hessen und Baden-Württemberg gestaltet sich nicht ganz so einfach wie die verkehrsarme Hinreise, denn heute gibt es einiges mehr an Verkehr und ausgerechnet an einer langen Baustelle verursacht ein Unfall einen sehr langen Stau. Die Autos und vielen Lastwagen müssen die Autobahn verlassen und werden umgeleitet. Dieser Stau und der weitere Verkehr macht die Rückreise um einiges länger als die Hinreise. Zum Glück geniessen unsere Gäste den Komfort im Bus und Rolf und ich sind beeindruckt wie die gute Stimmung im Bus sich hält, obwohl die Mittagsverpflegung sich sehr verspätet. Aber auch Rolf bleibt sehr ruhig und gelassen und fährt sicher und bedacht die lange Strecke. Wir schätzen es erst recht, nachdem wir ja wegen einem Unfall verspätet sind, und sind froh, dass uns nichts passiert ist. Als dann noch Rolf im Stau einen grossen Sack voller Äpfel hervorzaubert und verteilt, sind wir alle amüsiert und dankbar dafür. Ein Gast hat ein grosses Sackmesser dabei und so teilen wir die Äpfel brüderlich auf. Wir kommen wieder sicher in Breisgau an, wo dann Rolf nach langer Fahrt von Franz-Xaver abgelöst wird. Wir bedauern es, von Rolf Abschied zu nehmen er war uns in den Tagen ein guter Kamerad und Kollege geworden und wir genossen seine souveräne und sichere Fahrweise und seine Sprüche zum Tag. Aber auf der anderen Seite bedeutete dies auch, dass Franz-Xaver erholt mit uns die letzte Etappe schaffen wird und wir bald sicher nach Hause kommen. Wie schön ist es doch, zu verreisen, fremde Orte und Menschen kennen zu lernen und dann mit schönen Eindrücken und Erlebnissen wieder gesund heimzukommen.
An den einzelnen Ausstiegsorten muss ich mich dann von so vielen mir lieb gewordenen Menschen Abschied nehmen, doch ich bin glücklich, dass ich in so viele zufriedene wenn auch etwas müde Gesichter schauen durfte. Ich danke euch allen für euren Beitrag an die gute Stimmung auf dieser Reise, welche bis zum Schluss angehalten hat. Auf einer Reise kann so viel passieren. Es ist schön, sind uns nur gute Dinge widerfahren. Wir konnten viel zusammen lachen und sind wieder gesund heim gekommen. Hierfür ganz herzlichen Dank an Rolf und seine Kollegen Rolf und Frank-Xaver für die Streckenabschnitte Schweiz-Breisgau-Schweiz.
Ich wünsche euch allen eine schöne kommende Adventszeit und alles Gute für eure Zukunft. Wäre schön wenn man sich mal wieder auf einer Reise begegnen können.
Mir bleibt in Erinnerung der Spruch von Rolf: „Reisen ist das einzige was man kauft, das einen reicher macht“!
Herzliche Grüsse
Eure Reiseleiterin Isabella