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Karneval in Venedig mit Viola Schärer

Bericht vom 6. – 9. Februar 2024

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Karneval in Venedig

Jedes Jahr steht der Karneval von Venedig unter einem anderen Motto. Im Jahr 2024 ist der Karneval Marco Polo gewidmet, dem wohl berühmtesten Bürger Venedigs. Italien feiert den 700. Todestag des Sohns einer venezianischen Händlerfamilie unter dem Motto „In Richtung Osten: Die außergewöhnliche Reise von Marco Polo“.

Venedig · Legendär, verrucht, geheimnisvoll: Mit diesen Worten wird der traditionelle Karneval in Venedig oft beschrieben.  Das klingt spannend- schauen wir es uns doch zusammen an.

Jürg, unser Chauffeur – ein Berner Gieu der im Kanton Fribourg wohnt – holt unsere Gäste in Basel, Aarau, Pfäffikon und Sargans mit einem Lächeln und viel Humor zur frühen Stunde an den Einsteigeorten ab. Im Basel begrüssen wir die ersten 10 Damen- das nenne ich mal Frauenpower! Bis Sargans haben sich die Gäste im Bus schon etwas kennengelernt und als wir gegen Abend Lido di Jesolo erreichen ist die Stimmung schon gelassen und die Vorfreude auf den Karneval in Venedig ist gross. Gross ist auch der Durst, oder ist es eher der Gluscht, den unsere Gäste an der Hotelbar einen Aperol Spritz bestellen lässt? Wer einen Besuch in der Lagunenstadt bucht liebt die italienische Küche, auch das typische rote Aperitifgetränk und das Dolce far niente. Müde beziehen wir unsere Zimmer nach einer feinen Lasagne und einem leckeren Tiramisu. Am nächsten Morgen suchen wir vergeblich die Sonne in bella Italia. Dichter Nebel verdeckt den Himmel. Trotzdem geniessen wir die Schifffahrt von Punta Sabbioni nach Venedig. Die Lagune im Nebel hat etwas Mystisches, erinnert an den bekannten Krimi Donna Leon und die Gischt des Meeres lässt uns das Salz fast riechen. Casanova nimm dich in Acht – wir kommen!

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Das Stadtgebiet von Venedig umfasst ungefähr acht Quadratkilometer. Es gibt rund 150 Kanäle, etwa 3000 Straßen und Gässchen sowie mehr als 400 Brücken. Durch eine drei Kilometer lange Brücke ist die Altstadt Venedigs mit dem Festland verbunden.

Um den historischen Teil von Venedig kennen zu lernen lauschen wir den Erzählungen unserer beiden lokalen Reiseführerinnen. Spannend, was wir dabei alles erfahren. Nebst historischen Geschichtszahlen erzählen sie uns auch interessante Anekdoten und Geschichten der noch verblieben einheimischen Venezianer. Leider sind viele aus finanziellen Gründen weggezogen, von den etwa 260.000 Einwohnern leben rund 200.000 auf dem Festland.

Im 15.Jahrhundert erlebte Venedig das goldene Zeitalter: In der Stadt war eine umfangreiche Industrie entstanden: Neben Webereien für Seide und Baumwolle gab es zahlreiche Schiffsbauer, Holzschnitzer, große Färbereien, Zuckerraffinerien und Kerzenfabriken.

In dieser Zeit entstanden viele der prachtvollen Palazzi, die auch heute noch das Stadtbild Venedigs prägen.

Unterwegs begegnen wir einigen fantastisch geschmückten Karnevalsgestalten, die in eleganter Pose für die Fotografen posieren. Die Gefahr ist gross die Gruppe zu verlieren, allzu verlockend sind die Motive.

Die langnasige venezianische Karnevalsmaske – „El Dottor Dea Peste“ genannt.

Der Ursprung der Maske geht auf das Mittelalter zurück, aber unter den Masken des Karnevals von Venedig gilt sie als eine der modernsten Masken. Die Maske bildete zusammen mit Hut, Handschuhen und Stock die vollständige Kostümierung des Pestdoktors, einer traurig berühmten Figur, die durch die Verbindung mit Zeiten großer Pest, bekannt wurde.

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Kurz vor 13 Uhr erreichen wir die Rialto Brücke wo unsere Führung endet. So mancher Gast freut sich nun auf ein Päuseli. Oder wie sagt der Venezianer? Setzen wir uns in den Schatten, bedeutet, wir trinken ein Ombra- also ein Gläschen Wein. Die Freizeit geniessen nun alle individuell. So schnell wie die Tauben auf dem Markusplatz hochfliegen – so schnell sind unsere Gäste in den verwinkelten Gassen verschwunden. Ob ich wohl alle wieder treffe heute Abend zur Rückkehr mit dem Schiff? Inschallah….

Alle haben den Heimweg gefunden, glückliche Gesichter, viel Gelächter, wir haben es genossen. Am nächsten Morgen starten wir mit Sonnenschein! Etwas scheu noch guckt die Sonne durch den Nebel als wir mit dem Schiff losfahren. Heute erkundigen wir die die größte Lagune im Mittelmeerraum. Bereits um 4000 v. Chr. entstand die Lagune von Venedig, größtenteils durch Ablagerungen des Flusses Brenta. Die im Norden des Adriatischen Meeres gelegene Lagune ist heutzutage etwa 50 Kilometer lang und an einigen Stellen bis zu 15 Kilometer breit. Derzeit gibt es 12 Inseln in der Lagune, die bewohnt sind. Die mit Abstand bevölkerungsreichste ist die Hauptinsel von Venedig.

Mit Windjacken und warmen Kappen ausgerüstet wagen sich auch einige Gäste aufs Oberdeck ins Freie. Ob mit Handy oder Nikon Kamera – es werden viele Bilder geknipst. Das wissen die Möwen natürlich und posieren auf einem der Holzpfähle, genannt Briccola, im Wasser.

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Die Briccola ist eine Struktur aus Eichenholz, die seit mehreren Jahrhunderten von Seefahrern benutzt wird, um sich zu orientieren und die Tiefe des Meeresbodens zu bestimmen.
Auch heute noch sind die Briccole für die Schifffahrt unverzichtbar, denn sie zeigen die befahrbaren Routen, die Untiefen und die Navigationsregeln an. Der Sandboden hier ist uneben.  Dort, wo Schiffe fahren, ist das Wasser 15 bis 20 Meter tief, ansonsten oft nur einen halben Meter. Auch wenn die genaue Anzahl der Briccole nicht bekannt ist, so sind es doch fast hunderttausend Stück, die ein weltweit einzigartiges Szenario zeichnen. Die Briccola wird auf der ganzen Welt auch Duc d’albeDalben oder Dolphin genannt.

In der Lagune mischen sich Salzwasser und Süßwasser. Drei größere Durchgänge führen durch die Lagune ins offene Meer hinaus. Durch diese flutet zweimal täglich die Adria, spült mit Salzwasser die Lagune durch. So entledigt sich Venedig bis heute seiner Abwässer, eine Kanalisation wird erst gebaut.

 

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Unser Käpt’n manövriert uns gekonnt nach Burano. Schon erblicken wir die farbigen Fischerhäuschen, blau, gelb, lila, rosa – jedes Haus hat seine Farbe und seinen Charakter. Die Insel erscheint uns wie ein Dorf aus einem Märchenbuch. Entlang dem Hauptkanal reihen sich Geschäfte und Kaffees. Burano ist ja bekannt für seine Häkel- und Stickprodukte. Ja genau, meine Oma hatte auf jeder Kommode so einen “ Häkelplätz“.

Hier wird das Handwerk noch gelebt und vom kleinen Spitzensonnenschirmchen bis zu den Decken und Schals, gibts hier, nebst italienischen Klassikern (Aceto, Oglio etc.), alles zu bestaunen oder zu kaufen. Da es gegen Mittag geht, entschliessen sich die Meisten für einen sonnigen Platz auf der Terrasse einer Bar und geniessen einen Cappuccino oder einen Aperol Spritz. Dolce far niente- so lieben wir Italia.» Viel zu wenig Zeit für diesen hübschen Ort» – höre ich von einigen, als wir wieder das Schiff besteigen. Doch Marco, der Glasbläser in Murano erwartet uns schon.

Murano, die Insel der Glaskunst, ist unser nächster Stopp. Eindrücklich können wir in der Glasfabrik zuschauen wie so ein Krug oder ein Glaspferd entsteht. Das macht natürlich Gluscht auf den angrenzenden Shop. Ich glaub fast jeder hat sich hier ein Souvenir gekauft.

Die Echtheit von Muranoglas erkennt man an:

Echtheit-Zertifikat – das geschützte, patentierte Sigel „Verti Di Murano“

– Kleine Luftblasen im Glas – entsteht durch die Technik der Glasbläser und ist ein Merkmal der Echtheit!​

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Gegen 14h erreichen wir dann wieder Venedig, den Piazza San Marco und lassen uns noch ein letztes Mal durch die Gassen treiben und die Karnevalsfiguren fotografieren. Pünktlich zum Abendessen sind wir dann wieder im Hotel, wo eine weitere Überraschung uns erwartet.
So manche Dame oder Herr aus unserer Gruppe kommt maskiert mit einer wunderschönen venezianischen Maske zum Dinner. Gäll kennsch mi nit? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Plötzlich öffnet sich die Tür zum Speisesaal und herein spazieren 2 vollständig verkleidete Gestalten. Wer das wohl sein mag? Grosser Applaus für den gelungenen Auftritt. Nach einem traditionellen 3- Gang- Menu werden wir noch köstlich von Herrn “ Hürlimann“ unterhalten. Die Stimmung wird ausgelassen als dann der Film “ Wells Fargo Train“ mit Darstellern aus unserer Gruppe gedreht wird. Chou chou chou tuuuut- alle machen mit! Ein lustiges Unterhaltungsspiel-Regie- natürlich Herr Hürlimann! 😊

Kaum zu glauben, dass wir uns erst seit 3 Tagen kennen. So eine tolle Gruppendynamik, tolle neue Freundschaften die entstanden sind – genau das ist doch das Erfolgsrezept von Gruppenreisen oder nicht?  Es wird viel gelacht und gefeiert, es ist ja unser letzter Abend. Am Morgen nach dem Frühstück fahren wir wieder heim in die Schweiz- und der Himmel weint!  Es war eine wunderschöne Reise- meine erste Reise die ich und Jürg im 2024 begleiten durften. Welch ein Saisonstart! Venedig mystisch im Nebel – Karnevalsgestalten die um uns herumschwebten, und natürlich e «glatte Huffe» car-tours.ch Gäste die wir kennenlernen durften – kommt ihr wieder?
Cartours, Zerzuben, Jürg und ich bedanken uns bei euch allen

Alla prossima!
Viola

MILLE GRAZIE

Ein herzliches Dankeschön an unsere Gäste Edith und Ruedi, an meine Kollegin Corinne und auch an Jürg unseren Chauffeur für die wunderschönen Bilder!

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