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Postschiffroute & Polarlichter

Bericht vom 10. – 21. Dezember 2022

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Die Winterlandschaft in Mondlicht eingetaucht bleibt unvergesslich

 

Am Flughafen in Basel treffe ich auf unsere Reisegruppe. Via Amsterdam fliegen wir alle zusammen nach Bergen. Norwegen, ein Land, eine Küste und seine legendären Postschiffe, die die Schären und Häfen vom Süden bis in den hohen Norden verbinden. Die Sehnsucht die Nordlichter zusehen hat viele Gäste dazu gebracht mit der Havila zu reisen. Es ist ein neues, modernes Schiff mit grossen Fenster und es fährt emissionsfrei durch die Fjorde. Das sogenannte Postschiff ist kein herkömmliches Kreuzfahrtschiff, es ist nämlich auch eine Fähre für Einheimische sowie ein Frachtschiff. Für die Einheimischen sind diese Schiffe die Lebensader der norwegischen Küste und stellen neben ihrer Aufgabe als Transportmittel auch ein Stück Kultur und Tradition des Landes dar. Hurtigrute bedeutet schnelle Linie. Die Schiffe laufen in 11 Tagen 34 Häfen entlang der 2400 Km langen Küste an.

Bevor unsere Reise auf der Havila beginnt besuchen wir die verschneite Stadt Bergen mit seinen bunten Holzhäuser, die zum Weltkulturerbe gehören. In dieser vorweihnachtlichen Zeit leuchtet die Stadt. An uns zieht eine Schiffsparade mit weihnachtlich geschmückten Masten und sogar mit Musik vorbei. Im Hafen von Bergen, dem Tor zu den Fjorden startet nun unsere Reise. Die Havila Capella nimmt uns mit auf eine grossartige Fahrt auf der jede Seemeile uns einmalige Erlebnisse entlang der schönsten Küstenlinie bietet. Auf dem Schiff haben wir Vollpension und können à la carte speisen, es gibt keine Buffets. Dadurch wird die Menge der Lebensmittelabfälle erheblich reduziert. Welche Gerichte wir wählen können, hängt davon ab, an welchem Küstenabschnitt wir uns gerade befinden.  Auf Deck 7 hat es ein Fitnesscenter und auf Deck 8 befindet sich die Sauna und  zwei Jacuzzi, die auch im Winter in Betrieb sind.

Am nächsten Tag in Alesund laufen die sportlichen Gäste die 418 Stufen hinauf auf den Hausberg Aksla. Hier gibt es eine fantastische Sicht auf die Stadt mit dem Hafen und unserem Schiff, sowie auf die umliegenden Schneeberge. Die Stufen sind zum Teil vereist und macht uns bewusst, dass man sich Spikes für die Schuhe kaufen sollte um sicher unterwegs zu sein. An Bord werden täglich interessante Vorträge von Land und Leuten angeboten sowie zahlreiche Ausflüge an Land.  Auf grosses Interesse stossen die Wintercruise zum Geirangerfjord sowie die Schlittenrour mit Rentieren oder mit den Huskys. Die Landschaft und die Berge sind von Schnee überzogen und die beleuchteten Häuser und Weihnachtsbäume in den Häfen bieten eine ganz besondere Kulisse. Trondheim mit seinen bunten Holzhäuser rund um den Fluss von Nidelva sind genau so schön wie die Holzhäuser in Bergen. Der Niderosdom gehört zu den bedeutesten Kirchen in Norwegen, er gilt als Nationalheiligtum.

Nach dem Abendessen gibt es in der Bar auf Deck 9 eine Überraschung. Heute vor einem Jahr, am 12.12. 2021 war die Jungfernfahrt der Havila Capella und es gibt  einen exquisiten  Geburtstagskuchen.  Viel Freude beschert uns die Polartaufe Zeremonie. Die Gäste können an einem Wettbewerb teilnehmen und wer die korrekte Zeit der Polarkreisüberquerung richtig tippt, bekommt einen Preis. Meeresgott Neptun der mit uns an Bord ist verspricht, wenn wir uns taufen lassen, werden wir die Nordlichter sehen und eine ruhige See haben. Beata aus unserer Gruppe ist die Gewinnerin. Sie bekommt eine Fahne mit dem Havila Logo. Das ist aber noch nicht alles. Sie und danach ein paar mutige, bekommen eine grosse Kelle mit Eiswürfeln in den Nacken gekippt.  In der Winterzeit herrscht nach dem Polarkreis fast völlige Dunkelheit. Am Morgen beginnt die Dämmerung nach 09:00 und ab 14:00 ist es völlig dunkel. Für uns aussergewöhnlich. In der Nacht, ertönt für diejenigen die das Telefon in der Kabine entsprechend eingestellt haben die Lautsprecherdurchsage, dass Nordlichter zu sehen sind. Also in die warmen Kleider schlüpfen und rauf auf Deck 9. In dieser Nacht sehen wir die Nordlichter!

Am 13.Dezember ist der Gedenktag der heiligen Lucia. In Norwegen ist das Lucaifest ein fester Bestandteil des vorweihnachtlichen Brauchtums. Die Crew überrascht uns mit einem Umzug auf Deck 6. Sie halten Kerzen und singen das Lucialied und verteilen feine ,,Lussekatt,, Die leckere ,,Luciakatze,, ist ein tradionelles skandinavisches Gebäck, das von Safran die gelbe Färbung erhält.

Bodo und Tromso sind weitere Städte in den wir einen längeren Aufenthalt haben  bevor wir das gemütliche Städtchen Honningsvag erreichen. Bei unserer Ankunft schneit es. Kapitän Chancellor fand zwar nicht den Seeweg nach China bevor er in Russland landete, dafür entdeckte er eine Klippe ,,am Rande der Welt,, die sich 307 Meter hoch aus dem arktischen Ozean erhob. Das Nordkap. Seitdem ist das Nordkap ein Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Welt. Der Bus bringt uns hinauf zu diesem ins Nordpolarmeer hineinragendem Kap. Hier oben schneit und stürmt es. Die meisten von uns gehen direkt zum Globus, dem Wahrzeichen, der fast am äussersten Ende des Nordkap-Plateaus liegt. Für alle ist es ein begehrter Foto-Spot.

In Kirkenes, ganz nahe der russischen und finnischen Grenze und dem nördlichsten Hafen unserer Tour, ist der Wendepunkt der Reise erreicht. Es geht nun Südwärts zurück nach Bergen. In der Nacht setzt starker Seegang ein. Nur die Hälfte aller Gäste erscheint beim Nachtessen. Am letzten Tag an Bord, 21. Dezember, der kürzeste Tag im Jahr, können wir unsere Kabinen noch bis 10:00 Uhr benützen.  Die Koffer werden beim Lift deponiert und wir geniessen die letzten Stunden auf dem Schiff. Nach dem Mittagessen erreichen wir bald das Terminal in Bergen. Wir steigen in den wartenden Bus und erreichen nach einer knappen halben Stunde den Flughafen. Mit der KLM fliegen wir in die Schweiz zurück.

Diese Reise war sensationell schön. Die Winterlandschaft in Mondlicht eingetaucht ist unvergesslich. Mit viel schönen Erinnerungen verabschieden wir uns und wünschen Allen frohe Weihnachten.

Riktig god jul tir dere alle

Viviana

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