Traumhafter Sommer auf Rügen mit Steffy Wunderlich
Steffy Wunderlich
Traumhafter Sommer auf Rügen
Rügen ist eine Insel. Was machen wir dort die ganzen Tage? Das hat man doch schnell gesehen? Die Vorfreude der 45 Gäste aus der ganzen Schweiz ist groß. Insel, Meer und neue Dinge kennenlernen. Und auf geht es früh am Morgen auf die 7-tägige Reise.
Der 1. Tag ist ein Fahrtag und endet in Dresden, im Hotel Terrassenufer direkt an der Elbe. Doch bevor wir dort einchecken wartet das Abendessen im Restaurant „Sophienkeller“ im Taschenbergpalais direkt gegenüber vom Dresdener Zwinger.
Das Gebäude wurde 1705 von August dem Starken für seine Maitresse Anna Constantia, Reichsgräfin von Cosel gebaut. Im Keller befindet sich das „Erlebnisrestaurant“ in dem man in die Zeit August des Starken zurückversetzt wird. Bei einem feinen typischen sächsischen Menü genießen wir dort die Zeit. Nach dem Essen bleibt noch ganz kurz Zeit um ein paar Fotos zu machen. Auf der anderen Straßenseite befindet sich der Zwinger. Leider heute eine Großbaustelle. Die Semperoper erstrahlt im Sonnenuntergang und zieht die Blicke auf sich.
Bei sommerlicher Wärme checken wir im Hotel ein und sehr viele unserer Gäste wagen noch den Spaziergang in die Altstadt die sehr nahe liegt. Ich fahre in den 12. Stock des Hotels-der Ausblick von dort oben auf die Frauenkirche und die Elbe ist einfach fantastisch.
Was treibt einen am morgen um 5.30 Uhr in die Altstadt von Dresden? Die Ruhe bevor die Stadt erwacht. Ein wunderschöner Spaziergang vorbei an allen Sehenswürdigkeiten, um diese Zeit noch ohne Touristen. Da steht sie-die Frauenkirche-das Wahrzeichen Dresdens. Die Kirche wurde im 2. Weltkrieg bombardiert und stürzte ausgebrannt zusammen. Die Ruine bleibt ein Mahnmal über viele Jahrzehnte. 1990 kam ein Ruf aus Dresden: man bittet international um Spenden für den Wiederaufbau der Frauenkirche. Am 27.Mai 1994 wird der 1.Stein für die neue Frauenkirche gesetzt. Am 30.Oktober 2005 wird die Frauenkirche geweiht. Mit Spenden aus der ganzen Welt war dies möglich.
Und auch heute Morgen gibt es einen wunderschönen Blick aus dem 12. Stock über die Stadt. Nach dem Frühstück machen wir uns auf dem Weg durch Dresden. Steffi, unsere lokale Reiseleitung zeigt uns auf einer Rundfahrt die Stadt die an der Frauenkirche endet. So hat jeder Gast noch die Möglichkeit für eine Besichtigung. Nach einer kurzen Mittagspause machen wir uns auf den Weg auf die Insel Rügen die wir dann am Abend auch erreichen. Bei immer noch sommerlichen Temperaturen checken wir im Parkhotel Bergen ein- unserer Unterkunft für die nächsten 4 Nächte.
Man erreicht Deutschlands größte Insel über die Rügen Brücke. Einem neuen Bauwerk aus dem Jahre 2007. Rügen ist ein beliebtes Urlaubsziel und mit dem Buchenbestand und den weißen Kreidefelsen im Nationalpark Jasmund seit 2011 im UNESCO Weltnaturerbe.
Wir beginnen mit einer Inselrundfahrt in den Süden der Insel. Natur pur erwartet uns hier mit Aussicht auf Bodden und Ostsee.
Die Entstehung Deutschlands größter Insel reicht 70 bis 80 Millionen Jahre zurück. Die Steilufer Wittows und Jasmunds bilden die Geologie ab, da sie mit Kreide durchsetzt sind und die verschiedenen Schichten aufeinandergestapelt sind.
Die Kreide ist auch noch heute ein wichtiges Erzeugnis der Insel Rügen. Keine Schulkreide, wie einem sofort in den Sinn kommt. Nein man findet die Kreide in der Kosmetik wieder. Das „Weiße Gold“ Rügens hat große wirtschaftliche Bedeutung.
Was haben wir alles entdeckt auf dieser Inselrundfahrt:
Den Bodden– ein Süßwasser mit schlammigem Untergrund die man überall in der Region der Ostsee findet.
Ostseebad Sellin– 1880 entwickelte sich der Ort zu einem mondänen Badeort. Die Seebrücke mit ihren 394 m ist die längste auf Rügen und wohl auch die Schönste. Die Wilhelmstrasse mit ihren Häusern aus der Ursprungs Zeit der Bäderarchitektur führt bis zur 30m hohen Steilküste wo man über eine steile Treppe („Himmelsleiter“) oder auch mit dem Aufzug zur Seebrücke oder zum Südstrand gelangt. Von der Seebrücke aus sind Schifffahrten mit Ausflugsbooten möglich.
Ein wunderschöner Ort zum Verweilen.
Putbus– 1810 von Malte I Fürst zu Putbus gegründet. Den Erwerb der Wohnhäuser verknüpfte der Fürst mit einer Bedingung-vor dem Haus stets Rosenstöcke zu pflanzen. So entstand schnell der Name „Stadt der Rosen“.
Der „Rasende Roland“– mit 30 km fährt der Dampfzug die 24 km über die Insel. Wir steigen in Putbus ein und in Binz aus. Eine „Entschleunigungsfahrt“
Seebad Binz– Bäderarchitektur im ganzen Ort. Das Kurhaus aus dem Jahre 1908 thront in neuem Glanz an der schönen Strandpromenade. Die Binzer Seebrücke ist 370 m lang. Die Freizeit im Ort geht schnell vorbei.
Rügen entdecken an einem Tag- nicht möglich. Drum sind wir ja noch ein paar Tage hier.
Wir gehen fremd: auf die Insel Hiddensee. Die Fahrt führt uns nach Schaprode, im Westen gelegen und dort wartet die Fähre auf die Nachbarinsel. In ca. 40 min sind wir auf der autofreien Insel. Die ca. 1100 Bewohner der Insel leben hauptsächlich vom Tourismus. Das wichtigste Fortbewegungsmittel der Insel ist das Fahrrad und die Pferdekutsche. Und genau das probieren wir aus. Am Hafen in Vitte warten bereits 2 Kutschen auf unsere Gäste. Die Fahrt geht von Vitte nach Kloster und wir erfahren auf sehr humorvolle Art und Weise alles über die Insel Hiddensee.
Kloster ist der Hauptort von der Insel und hier steht auch das Wahrzeichen auf einer kleinen Anhöhe. Der Leuchtturm. Leider unter einem Gerüst versteckt. Er bekommt ein neues Make up. Die Pause im Ort kann vielseitig genutzt werden. Das Meer lockt und die Fischbrötchen.
Am Nachmittag geht die Fähre zurück auf die Insel Rügen. Am Fährhafen in Kloster beobachten wir dann noch lustige Szenen von den neu angekommenen Touristen mit ihrem Gepäck- die Insel ist autofrei. Das Gepäck, egal wieviel, muss auf einen Handwagen geladen werden. Die Ferienhäuser haben Ihre Wagen alle am Fähranleger an einem Zahlenschloss angebunden parkiert. Der Tourist muss diesen seinen Wagen finden und hoffen, das ganze Gepäck findet darauf Platz… Man könnte meinen, dass hier bereits der erste heftige Ehestreit in den wohl verdienten Ferien beginnt… Wir konnten herzhaft lachen, dass ein oder andere Paar beim Koffer verladen nicht.
Fazit: Ferien machen auf Hiddensee- ja aber dauerhaft Leben -nein. Das wäre uns dann doch zu langweilig im Winter ohne die Touristen.
An diesem Abend ist die Premiere der Störtebeker Festspiele auf der Naturbühne in Ralswiek. 2 meiner Gäste haben sich spontan entschieden, diese zu besuchen. Sie haben recht, denn diese Aufführungen locken jedes Jahr von Juni bis Anfang September sehr viele Besucher auf die Naturbühne. Sollten Sie einmal die Möglichkeit haben, besuchen Sie die Störtebeker Festspiele in Ralswiek auf Rügen.
Der Sonntag steht im Zeichen der Kreide. Auf einer Schifffahrt von Saßnitz in Richtung Kreidefelsen erleben wir die Naturschönheit Kreidefelsen. Schon Caspar David Friedrich war begeistert davon und 1818 entstand sein berühmtes Bild „Kreidefelsen auf Rügen“. Die Felsen sind mit dem Königsstuhl 118 m hoch. Vom Meer aus sieht man diese Küste am schönsten und wir bekommen ganz viele Informationen zu der Insel Rügen.
Sanddorn wächst auf der Insel. Dieser hat viel Vitamin C- also sehr gesund und bei regelmäßigem Konsum soll man sogar einige Jahre jünger werden. Sanddornprodukte bekommt man hier überall in Form von Konfitüre, Likör oder auch Kosmetikartikeln. Die Mittagspause in Saßnitz am Fischereihafen nutzen viele für ein letztes leckeres Fischbrötchen auf der Insel Rügen.
Am Nachmittag machen wir noch einen Stopp in Prora. In den 30-iger Jahren hat man hier ein 5 km langes Gebäude als Ferienunterkunft für 20.000 Urlauber gebaut. Es wurde nicht fertig gebaut und im 2. Weltkrieg teilweise zerstört. Die Ruinen und auch verfallenen Gebäudeteile standen Jahrzehnte leer. Ab 2008 entstanden Pläne zur Renovierung dieses gewaltigen Komplexes. Und siehe da, es erstrahlt im weißen Glanz. Gewaltige Eindrücke. Es gehört auch zur Geschichte von Rügen.
Unsere Tage auf der Insel gehen zu Ende.
Am Montagmorgen widmen wir uns noch der Hansestadt Stralsund mit einer Stadtführung. Doch bevor wir die Insel verlassen, fahren wir zu einem schönen Aussichtspunkt auf die Rügen Brücke und Stralsund. Zeit für ein Gruppenfoto.
Seit 2002 gehört die Backsteingotik der Stadt zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das deutsche Meeresmuseum, Das Ozeaneum, das Segelschulschiff Gorch Fock, das Rathaus, die Marien- und die Nikolaikirche sind nur einige Sehenswürdigkeiten dieser schönen Stadt am Strelasund, einer Meeresenge der Ostsee zwischen Festland und er Insel Rügen.
Mit einer Zwischenübernachtung in Leipzig geht diese Reise zu Ende. Rügen hat begeistert. Bei sommerlich warmem Wetter zeigte sich die Insel von ihrer besten Seite.
Und für mich war es ein „Heimspiel“. Bin ich doch in Bergen auf Rügen geboren. Und ginge es nach mir, wären wir noch länger geblieben. Denn gesehen haben wir noch lange nicht alles von dieser schönen Insel. Das Bad im Meer steht auch noch aus, das war uns dann doch allen zu kalt.
Danke an meine lieben Gäste das ihr mit uns gereist sind. Danke auch an Arun, der meine Extrawünsche-Stopps auch nach der dritten Reise am Stück mit mir ausgeführt hat. Tapferer Chauffeur.
Euch allen einen schönen Sommer und bis bald irgendwo in Europa
Steffy