Vollmond über der Bernina
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Silvia Hutmacher
Vollmond über der Bernina
Nach unserem gemütlichen Mittagshalt in Sargans beginnt für uns alle die spannende und Erwartungsvolle Reise in die Weltberühmte Alpenstadt St. Moritz im Oberengadin. Der Name Engadin hat einen schon fast magischen Klang; er steht für eine harmonische Berglandschaft mit einem ganz besonderen Licht, klarem Himmel, leuchtenden Farben, vielen Sonnentagen und der schönen Seenplatte.
Der Julierpass verbindet auf einer sehr gut befahrbaren Strasse das Oberhalbsteintal mit dem Engadin. In Bivio, dem letzten Dorf vor der Auffahrt zum Julierpass, kommen uns auf der Strasse die Kinder in ihren farbigen Schellenursli-Gewändern, mit ihren Glocken und Schellen entgegen. Heute ist Chalandamarz, das grösste Engadiner Kinderfest. Das weltberühmte Kinderbuch, die Geschichte des „ Schellenursli“ ist eng mit dem Brauch Chalandamarz verbunden. So wie „Ursli „besorgen sich die Kinder Glocken und gehen am Chalandamarz durchs Dorf, um den Winter zu vertreiben. Vorbei an Silvaplana erreichen wir St. Moritz Bad. Dort sprudeln die Heilquellen. Nicht weit entfernt von unserm Hotel Laudinella befinden sich die Bäder: das Ovavera Hallenbad Spa&Sportzentrum, sowie das 1976 von der Gemeinde St.Moritz erbaute Heilbad, welches weltweit einzigartige Möglichkeiten für ganzheitliche Therapien bietet.
Das Forum Paracelsus, in dessen Museum man vom öffentlichen Trinkbrunnen das Sauerwasser probieren kann. Im Hotel Laudinella, im speziell für uns reservierten Raum la „Brasserie“ geniessen wir das reichhaltige Abendbuffet und freuen uns auf den morgigen Tag. Auf das bevorstehende Highlight: Vollmondfahrt mit der Rhätischen Bahn zum Ospizo Bernina und weiter nach Alp Grüm. Am nächsten Morgen war der Himmel bedeckt. Nun heisst es abwarten, den unser Highlight beginnt ja erst um 18h15.
Bis es soweit ist, werden wir mit zwei ortskundigen und freundlichen Führern (Anita und Börny) St. Moritz Dorf besichtigen. Am Bahnhof von St. Moritz angekommen, geht’s zu Fuss weiter zur 1,5 Km langen Rolltreppe, die uns hinauf ins Zentrum bringt. Oben angekommen sehen wir unmittelbar den Haupteingang des luxuriösen Palace Hotel mit seinem markanten Turm. Unter den Arkaden reiht sich Luxusgeschäft an Luxusgeschäft. Am Sonnenplatz vorbei, entlang der Fussgängerzone erreichen wir den Schulhausplatz. Im Schulhaus befindet sich das Kulturarchiv von St. Moritz. Gleich um die Ecke erreicht man die Bergstation der Standseilbahn mit ihrem knallgelben Anbau, die auf den Corvigilia hinauffährt.
Oben im Dorf stehen wir vor dem „schiefen“ Turm, einem Wahrzeichen aus dem 12. Jahrhundert. Der Turm ist Teil der 1890 abgebrochenen St. Mauritius-Kirche. Er ist schiefer als der schiefe Turm von Pisa. Gegenüber steht das Kulm Hotel. Besitzer Johann Badrutt, Hotelpionier und Förderer des Wintertourismus in St. Moritz, lockte mit einer legendären Wette 1864, englische Touristen im Winter ins Engadin. Börny erzählte und zeigte uns noch weitere Sehenswürdigkeiten. Die Dorfführung endete bei der Confiserie/Restaurant Hauser. Dort durften wir die Engadiner Nusstorte probieren, eine Engadiner Spezialität deren Rezept von den ausgewanderten Engadiner Zuckerbäckern stammt.
In der Zwischenzeit überraschte uns eine aufgelockerte Wolkendecke mit Sonnenschein. Die Mittagszeit und den Nachmittag genossen unsere Gäste im sonnigen St. Moritz. Um 17.40 Uhr war es endlich soweit, unser grosses Highlight beginnt. Mit grosser Erwartung und Spannung stiegen wir bei leichtem Schnellfall vor unserm Hotel Laudinella wieder in unseren Bus. Yvo unser freundlicher Chauffeur, führte uns erneut zum Bahnhof.
Dort wurden wir von einer Bahnhostess freundlich empfangen und sogleich zu unserem Wagon geführt, in dem ein jeder Gast ein Fensterplatz einnehmen konnte. Während der Fahrt wurde uns bei Nachtbeleuchtung ein Apero serviert. Durch die Nachtbeleuchtung entstand eine romantische Atmosphäre im Wagon. Bei leichtem Schneefall erreicht die Bahn zur weltbekannte Montebello-Kurve, von der man einen schönen Blick auf den Gletscher geniessen kann. Trotz leicht getrübter Sicht, herrscht allerbeste Stimmung in unserer Gruppe.
Beim Ospizo Bernina erreichen wir auf 2 256 Metern den höchst Punkt des Streckennetzes der Rhätischen Bahn. Anschliessend fahren wir runter zur Alp Grüm, wo wir bereits mit Punsch und sehr gutem Aperogebäck erwartet werden. Im Saal „ Bellavista“ des Restaurant Alp Grüm, geniessen wir bei heiterer Stimmung ein feines Gletscherfondue. Um 21.45 Uhr war es soweit. Die Wolken haben sich aufgerissen und wir sahen den Vollmond, alle waren erstaunt und glücklich zugleich. Wer hätte das gedacht, der Mond bei fast klarem Himmel. In der Ferne sah man verschiedene Bergketten, das Puschlavtal, den Piz Palü mit dem Berninamassiv. Fotografieren und geniessen war angesagt.
Die Rückfahrt nach St. Moritz
Mit grosser Freude und Zufriedenheit genossen wir alle die Atemberaubende Naturschönheit der uns umgebenen Bergwelt. Die Rückfahrt war einzigartig. Eine schöne klare Nacht. Der Vollmond beleuchtete die ganzen Bergketten mit deren Spitzen. In der Bahn wurden die Lichter gelöscht. Begleitet von Klassischer Musik, fühlte man sich wie in einem grossen Konzertsaal. Ein weiterer Höhepunkt dieser einzigartigen Bahnfahrt.
Mit vielen schönen Eindrücken der vergangen zwei Tage/Nacht, verlassen wir wieder- um mit unserem ausgezeichneten Chauffeur Yvo das Engadin, und fahren alle bestens gelaunt zurück an unsere Ein/Aussteigeorte.
Herzlichen Dank für die sichere und gute Fahrt an unseren Chauffeur Yvo, sowie an alle lieben Reisegäste für euer Mitmachen und gute Laune.
Aufwiedersehn
Eure Reiseleiterin Silvi