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Vom Thunersee zum Jungfraujoch mit Carmen Robert-Tissot

Bericht vom 26. – 28. September 2021 | Bus Nummer 7                         

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Vom Thunersee zum Jungfraujoch

Unsere Reise startet in Basel an einem Sonntag mit spektakulären Gewittern. Die Wettervorhersagen sind nicht gerade rosig, doch wir lassen uns nicht beeinflussen und freuen uns auf die kommenden drei Tage.

Unsere Mittagspause verbringen wir in Thun. Ich schwärme von der wunderschönen Altstadt und der Einkaufsmeile, flanieren, lädele, etwas Feines essen. Prompt kommt die Reaktion von hinten im Bus: Heute ist Sonntag, nichts mit lädele!! Oje oje, doch wir werden mit fast trockenem Wetter belohnt, die Altstadt ist wirklich sehr schön und zu essen haben wir auch gefunden.

Frisch gestärkt fährt uns unser Fahrer Claudius vom Carunternehmen à la carte dem Thuner- und dem Brienzersee entlang Richtung Meiringen. Diejenigen die Krimis lieben, wissen dass der Meisterdetektiv Sherlock Holmes hier bei dem Reichenbachfall in die Tiefe gestürzt worden sein soll. Der englische Autor Sir Arthur Conan Doyle verbrachte seine Ferien gerne in Meiringen, ihm und seiner berühmten Romanfigur sind hier ein Museum und ein Denkmal gewidmet. Weil seine Leserschaft den Tod Holmes nicht hinnehmen wollte, musste ihn Doyle drei Jahre später wieder «auftauchen» lassen.

Da unser heutiges Ziel ist, die Aareschlucht, das Highlight des Tages, zu Fuss zu durchqueren, beschliessen wir, die Schlucht von der Ostseite, Innertkirchen, her zu besuchen. Während wir die Treppen hinuntersteigen, zeigt sich sogar die Sonne. Dies freut auch unseren Fotografen, der seine neueste 360 Grad Kamera ausprobieren möchte. Voller Freude spazieren wir gemütlich, mit vielen Fotostopps und bestaunen die imposanten Felswände, welche die Aare über viele Jahre geformt hat. Wir treffen uns am Westeingang auf der Restaurant-Terrasse zu einem Kaffee mit süsser Beilage. Alle strahlen, denn nur wenige Besucher trauten sich an diesem „grauen“ Sonntag zur Aareschlucht.

Gegen Abend werden wir in unserem Hotel Kreuz in Leissigen herzlich begrüsst. Die kleine Chiara hilft ihrer Mutter tatkräftig bei der Schlüsselvergabe. Im Restaurant mit Panoramablick auf den Thunersee werden mit einem leckeren Nachtessen belohnt. Nun sind wir gespannt, wie sich unser nächster Ausflug wettermässig zeigen wird.

Am nächsten Tag macht sich unsere fröhliche Gesellschaft auf Richtung Jungfraujoch. Die paar Wolken am Himmel stören uns nicht, da wir die Gipfel schon von weitem besichtigen dürfen. Die Fahrt in die Höhe belohnt uns mit wunderschöner Aussicht. Auf 3’454 Meter über Meer angekommen, nimmt uns das Panorama fast den Atem! Zu besichtigen gibt es genug:

– Alpine Sensation, ein multimedialer Erlebnisrundgang

– Der Eispalast, Rundgang durch Gletscherstollen mit Eisskulpturen

Was aber die meisten von uns begeistert ist die Sphinx Aussichtsplattform. 117 Meter hoch über dem Jungfraujoch thront das Observatorium, eine internationale Forschungsstation, auf dem Sphinxfelsen. Ein ultraschneller Lift bringt uns in gerade einmal 25 Sekunden nach oben in die verglaste Aussichtshalle und zur Terrasse. Dort verweilen wir recht lange, bewundern den Aletschgletscher, weitere Viertausender, fotografieren in alle Richtungen, um uns danach von der Sonne bräunen zu lassen. Wer Hunger hat, findet die Mahlzeit seiner Wahl. Das Glück ist weiterhin auf unserer Seite, wir müssen nirgends anstehen oder warten.

Die Talfahrt nach Grindelwald mit dem Eigerexpress, die modernste 3-S-Bahn der Alpen, ist ein eindrucksvolles Ereignis. Wir schweben der Eiger Nordwand entlang, unter uns die Bergweiden, Alphütten und natürlich die Kühe. Ein wunderschöner Abschluss dieses gelungenen Ausfluges.

Im Hotel angekommen, geniessen wir den Aperitif auf der Terrasse mit Aussicht auf den Beatenberg. Das Nachtessen ist wieder köstlich. Zufrieden lassen wir den letzten Abend ausklinken.

Unser Rückreisetag zeigt sich grau in grau. Eine riesige Wolkendecke überdeckt den Thunersee. Trotzdem fühlen wir uns dankbar für die geschenkten Tage. Während der Fahrt entlang des türkisblauen Brienzersees teilen sich die Wolken, der blaue Himmel zeigt sich zaghaft. In Brienz angekommen, spazieren wir dem See entlang und besuchen die bekannte Brunngasse, wurde sie doch einmal als «schönste Gasse Europas» ausgezeichnet. Die meisten Häuser der Gasse stammen aus dem 18. Jahrhundert und sind mit Holzschnitzereien geschmückt. Das als Schnitzerdorf bekannte Brienz hat eine lange Tradition in der Holzbearbeitung und verfügt heute noch über eine Schnitzerschule und eine Geigenbauschule. Überall in Brienz stehen Holzfiguren zum Bestaunen.

Das Schiff, das uns von Brienz nach Interlaken bringen wird heisst MS Jungfrau, wie passend zu unserer Reise. Wir gleiten zu den Giessbachfällen und bestaunen das Grandhotel Giessbach mit seiner besonderen Geschichte. Dann geht’s weiter Richtung Oberried, Iseltwald, Niederried, Ringgenbert, Bönigen. In Interlaken Ost wartet unser Fahrer Claudius auf uns, um uns etwas näher ans Zentrum von Interlaken zu bringen. Die kurze Mittagspause geniessen wir wieder an der Sonne mit Blick zur Jungfrau, die sich heute nicht mehr zeigt.

Unser Heimweg verläuft trotz viel Verkehr ideal. Sehr zufrieden mit unserer Reise verabschieden wir uns von unseren liebenswerten Gästen. Gerne begleite ich sie auf eine weitere Reise. Die Erinnerung an die fröhliche Stimmung dieser Gruppe zaubert noch immer ein Lächeln auf meine Lippen.

Alles Gute und auf Wiedersehen

Carmen

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