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Von der Rigi bis zur Riviera

Bericht vom 3. – 8. Juni 2018 | Bus Nummer 27                           

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Von der Rigi zur Riviera

Am 3. Juni 2018, einem Prachtssonntag im wahrsten Sinne des Wortes, bestiegen wir bei strahlend blauem Himmel in Vitznau die Rigibahn. Die Gruppe war in Sargans, Pfäffikon und Luzern zugestiegen und ein erstes Kennenlernen war spätestens während der Rigibahn-Fahrt gegeben.

In der Sommersaison fährt jeweils am Wochenende die Dampflokomotive auf die Königin der Berge. Ein uraltes Unikum, dass mit viel Können vom Rigiteam restauriert wurde und mit viel Fleiss und Liebe gewartet wird. So eine Dampflok zieht den Zug nicht etwa, sondern stösst die Eisenbahnwagons den Berg hoch. Es sah spektakulär aus, denn unser Zug wurde von Berggängern und Touristen unterwegs fleissig fotografiert. Aber bevor wir die Bahn bestiegen, konnten wir dem Manöver des Anschliessens der Dampflock zuschauen. Sämtlichen Bahnfreunden ging es in dem Moment sehr gut J.

Auf der Rigi angekommen, erklärte uns der Zugsbegleiter noch allerlei Wissenswertes. Als erste Gruppe von Cartours, die diesen Ausflug machte, schenkte er der Reiseleiterin sogar ein Stück sibirische Kohle, mit der die Dampflok angetrieben wird. Schliesslich liessen wir uns ein köstliches Mittagessen munden. Auch Ludwig II. von Bayern und Goethe waren im Rigikulm schon zu Gast gewesen.

Später, wieder im Tal, erwartete unser Chauffeur uns in Arth Goldau und via Gotthard fuhren wir gen Süden. Kurz nach der Schweizer Grenze am schönen Lago Maggiore, in Bovano, erreichten wir unser Ziel. Ein Steinwurf von den Borromäischen Inseln entfernt. Und dorthin zog es uns denn auch am nächsten Tag. Ein Schiff, nur für uns allein, brachte uns zur Isola Madre. Petrus war leider nicht sonderlich gut drauf, und schickte ab und an kräftige Wassermassen vom Himmel, aber dem Charme der Inseln tat dies kein Abbruch. Wir selber waren denn auch mit Schirm, Charme und Melone „bewaffnet“.

Isola Madre, Isola dei Pescatori, Isola Bella –  wir beehrten alle drei. Eine lokale Führerin erzählte allerhand Interessantes und die Prachtsgärten und Prachtspaläste gaben einen Einblick, wie es sich hier als Adlige vom 17. Jahrhundert gelebt hatte.

Tags darauf ging die Fahrt weiter in den Süden. Die fruchtbare Po-Ebene erweiterte manch einem den Horizont. Denn die, die nicht wussten, dass hier Reis angebaut wird, wussten es nun, und die, die es wussten, hatten noch nie so ein Reisbetrieb angeschaut. Wir machten das. Und natürlich durften ein Risotto-Mittagessen nicht fehlen. Auf der Weiterfahrt krönte eine Weindegustation den Nachmittag. Das Piemont (aus dem Lateinischen übersetzt: am Fusse des Hügels) mit seiner lieblichen Hügellandschaft verzaubert einfach jeden. Nicht nur bester Wein und Reis in verschiedenen Varianten gedeihen hier, sondern auch Haselnüsse in Hülle und Fülle. Nicht zu vergessen die Trüffel. Fast Food im Piemont ist ein No Go, Slow Food ist angesagt.

Inzwischen ist der 6. Juni und wir befinden uns an der Riviera in Ligurien. Genauer gesagt, an der Blumenriviera. Also links von Genua. (Die Riviera Ponente am Ligurischen Meer wird in mehrere kleine Abschnitte unterteilt. Die Hauptabschnitte sind die Palmen- und die Blumenriviera.) Wir besuchten an diesem Tag unter kundiger Führung das Städtchen Finalborgo mit seinem unverkennbaren mittelalterlichen Flair und Alassio; eine Stadt, die zusammen mit San Remo und Portofino zum Ziel der Hautevolee wurde in den 60ern. Ernest Hemingway weilte hier, wie auch viele andere namhafte Prominente. Unser Besuch der beiden Ortschaften unterbrachen wir mit einem Pasta-Schmaus. Verschiedene Pastavarianten mit verschiedenen Saucen. Welch Gaumenfreude. Casarecci, Penne, Trofie, und wie sie alle heissen. Der Vielfalt scheint keine Grenze. Manch eine Idee wurde mit nach Hause genommen, um im trauten Heim etwas Neues auszuprobieren.

Am vorletzten Tag unserer abwechslungsreichen Reise, fuhren wir nach Genua. La Superba wie die Stadt auch genannt wird, hat unter anderem Christoph Kolumbus und Niccolo Paganini als namhafte Bewohner gehabt. Auch hier hatten wir wieder eine lokale Führerin, die uns ihre Stadt zeigte. Am Nachmittag gab es mehrere Stunden Freizeit, die jeder benutzen konnte wie er mochte. Ins zweitgrösste Aquarium Europas? Eine Hafenrundfahrt? In eines oder zwei der vielen Mussen? Ins Geburtshaus von Christoph Kolumbus? Oder gar hinaus zum weltberühmten Monumentalfriedhof Staglieno? Durch die unzähligen Gassen und Gässchen flanieren? Der Möglichkeiten waren wahrlich nicht wenige.

Am frühen Abend traf sich die Gruppe wieder und hoch fuhren wir mit der Standseilbahn auf die Righi. Ja, Sie lesen richtig. Tatsächlich gibt es ein Vorort, gut 300 Meter über der pulsierenden Stadt, der unserer Königin der Berge dem Namen alle Ehre macht. Was die Aussicht betrifft. Über den Dächern von Genua hatten wir einen herrlichen Blick zum Hafen während unserem Pizza-Plausch. Noch nie Pizza am Meter gehabt? Hier kommt die Gelegenheit. Nach dem Salatteller gabs alle Varianten von Pizza. Man konnte entweder dem Pizzaiolo freie Hand gewähren, oder selber wählen, welche Arten Pizze man gerne im Verlauf des Meters drauf hätte. Ganz sicher war niemand mehr hungrig, als wir mit vollen Bäuchen zurück zum Hotel fuhren…

Der 8. Juni war der sechste und letzte Tag unserer fast schon kulinarischen Reise und somit der Rückreisetag, welcher wie am Schnürli klappte.

Vielen Dank an meine tolle Gruppe, die immer für ein Spässchen aufgelegt war und somit das Leben der Reiseleiterin enorm bereicherte J

 

Gerda Shareef

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