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Vom Berner Oberland ans Matterhorn

Bericht vom 25. – 28. September 2021 I Bus Route 3                    

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Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin

Barbara Alheit

Vom Berner Oberland ans Matterhorn 2

«Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derjenigen die die Welt nicht angeschaut haben» (Alexander von Humboldt)

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Wie bist du Reiseleiterin geworden?

Ich sass mehr als 25 Jahre am Reisebüro Schalter und verkaufte Reiseträume – mein erlernter Beruf, dann habe ich mich fürs «Reisen mit Gästen» beworben und mir gefällts!

Was gefällt dir an dieser Tätigkeit besonders?

Ich bin einfach gerne in den vielen Ländern unterwegs und kann auch die Anzahl der Reisen auf mein Leben zuschneiden.

Was zeichnet dich als Reiseleiterin aus?

Ich mag Menschen, ich gehe gerne auf sie zu, ich arbeite gern im Team mit den Chauffeuren bzw. Chauffeusen! Ich liebe es auch individuell auf meine Gäste einzugehen. Es ist mir auch ein grosses Anliegen auch auf meine Einzelreisenden gut zu achten!

Worin siehst du die Vorteile / den Mehrwert einer Gruppenreise?

Abgesehen vom sehr guten Umweltgedanken, sagt der Name Gruppe schon viel aus. Man reist nicht alleine, lernt viele neue Menschen kennen- oft entstehen neue gute Bekanntschaften und auch Freundschaften.

Was gefällt dir an deinen Aufgaben als Reiseleiter bei Car Tours am besten?

Bei Cartours gefällt mir besonders, dass ich meine Persönlichkeit leben darf, ein gutes Verhältnis zu den Kolleginnen und Kollegen in Altendorf pflegen kann.

Welches Reiseziel in Europa ist dein liebstes und warum?

Dieses Jahr war die 12 tägige Skandinavien Reise, neben Sardinien mit der wunderbaren Chauffeuse Romy und Prag-Budapest-Wien mit dem legendären Yvo,  eine der Höhepunkte- ein tolles Team mit Armin und Matthias als Chauffeure und einer ganz wunderbaren Reisegruppe. Besonders gerne bin ich generell auf längeren Reisen unterwegs!

Was ist das lustigste, was du auf einer Reise mit einer Gruppe erlebt hast?

Als ich mit den Chauffeuren Armin und Matthias in Skandinavien nach der Tagesetappe eine Fahrradtour unternahm. Wir hatten nur 2 Räder zu dritt zur Verfügung. So sass ich auf dem Gepäckträger. Einer der Reifen war aber schon recht lädiert, aber die Herren der Schöpfung wollten ihn doch noch aufpumpen- mit den Gedanken ganz offensichtlich bei Busreifen! Die Wetten, wie lange das halten würde, waren nach ca zehn Metern klar gegen mich ausgegangen, denn nach dem Knall mussten wir laut lachend zu Fuss zum Hotel zurück!

Was war dein schönstes Erlebnis bei Car Tours Reisen?

Meine schönsten Erlebnisse bestehen auch darin, dass ich oft auch nach meinen Reisen mit den Gästen Kontakt habe- sie schicken mir Fotos, ich lasse sie an meinen Reisen teilhaben, wir tauschen uns aus und daraus sind auch schon Freundschaften entstanden!

Vom Berner Oberland ans Matterhorn

Die Kühle um 06:30 an diesem Morgen, verrät die ersten Herbsttage. Es ist noch dunkel als ich mit Colin, unserem Chauffeur, unsere ersten Gäste in St. Gallen begrüssen darf. Die Vorfreude auf unsere gemeinsamen Tage in der Schweiz, steht ihnen ins Gesicht geschrieben.

Heute ist Samstag und der Verkehr Richtung Winterthur und Zürich ist in unsere Fahrtrichtung mässig, im Gegensatz zur entgegengesetzten Spur, die den Beginn der Herbstferien ankündigt.

Nach der Abfahrt in Zürich sind wir vollständig und nach einer kurzen Vorstellung meinerseits, geht unsere Fahrt Richtung Lausanne. Wir nehmen die Strecke via Murten und Yverdon-les Bains, bevor wir dem 75 km langen und 14,5 km breiten Genfersee ansichtig werden. An drei Kantonen und den dazugehörigen Städten und Dörfern liegt der Lac Leman, der von vielen Wasserzuläufen gespeist wird, dessen mächtigster die Rhone ist.

Lausanne, die Hauptstadt des Olympischen Komitees, beherbergt natürlich auch zahlreiche olympische Verbände und das olympische Museum. Vom Seeufer aus muss man schon etwa eine halbe Stunde einrechnen, bis man das hügelige Gelände der Altstadt erreicht, die aber mit ihren historischen Gebäuden und Geschäften, diesen Spaziergang rechtfertigt.

Nach dem Mittagessen treffen wir uns gut gelaunt in der Nähe der Anlegestelle der La Suisse, die uns in eindreiviertel Stunden nach Montreux bringt. Sie ist die Grand Old Lady, 1910 gebaut und der grösste Schaufelraddampfer der Schweiz. Die Aussicht auf die umliegenden Berge und diversen Anlegestellen beeindruckt und die Sonne erfreut uns mit warmen Temperaturen.

In Montreux erwartet uns Colin und bringt uns, wie immer gekonnt, bergwärts in das Skigebiet von Leysin. Das Alpin Hotel macht seinem Namen Ehre und die Köche verwöhnen uns im alpinen Stil gehaltenen Restaurant.

Das war doch ein sehr schöner und abwechslungsreicher erster Tag.

Es ist Sonntag und der erste Blick aus dem Fenster deutet auf einen eher feuchten Tagesverlauf. Aber Petrus ist uns gnädig und so ist im Laufe des Tages die Sicht auf die Bergwelt erheblich besser als gedacht.

Wir brechen gegen neun Uhr auf und Fahren nach Martigny. Heute ist die Talfahrt von Leysin aus eine immer noch kurvige, aber der Ausblick auf das unter uns gelegene Aigle samt Schloss, könnte jedem Künstler als Inspiration dienen.

Unterwegs gibt es noch eine Einführung für den Kanton Wallis. Über 300 Sonnentage sind ihm beschieden. Nicht nur die Trauben, sondern auch Aprikosen, Erdbeeren und Spargel finden daran Gefallen. In Mund werden auf 18 000 m2 von Oktober bis November täglich 30 -1000 Blumen von Hand gelesen, aus deren Blütenstempeln das kostbare Gewürz gewonnen wird. Die aufwendige Arbeit kostet auch seinen Preis, ein kg kann schon mit CHF 15 000.—zu Buche schlagen.

Am Bahnhof in Martigny haben wir noch Zeit für einen Kaffee oder einen kurzen Spaziergang, bevor uns der Mont Blanc Express steil hinauf in die Berge führt. Die Abgründe, die bald an uns vorüberziehen lassen die Handys und Kameras zücken. Auf unserem Weg zu unserem ersten Ausstiegsort Le Châtelard de Frontiere, verändert sich nicht nur die Höhe, sondern auch die Vegetation zunehmend. Danach geht’s mit der Standseilbahn in einer spektakulären Steigung von bis zu 87% hinauf nach les Montuires. Was die Technik hier leistet verschlägt einem den Atem. Auf 1825m angekommen gehen wir ein kurzes Stück bis zur offenen Bahn, die sich dem Berg entlang bis zum Fusse des Staudammes schlängelt. Mit den gebotenen Darbietungen der Landschaft nicht genug, steigen wir zuletzt noch in die Minifunic, die eher einem zu gross geratenem Spielzeug gleicht als einer Standseilbahn. Acht Personen passen hinein und sie bringt uns auf einer Streckenlänge von etwa 200 m zum Lac d`Emosson, der sich nun in seiner Grösse und die zu verschieden Zeiten gebauten Staumauern, vor unseren Augen ausdehnen.

Noch sind die umliegenden Berggipfel in einigen Wolken gefangen, doch das ändert sich, nachdem unsere Mägen zu ihrem Recht gekommen sind. Auf einmal zeigt sich auch der höchste Berg der EU, der es auf stolze 4810 m bringt. Ob der Mont Blanc auch der höchste Berg Europas ist, hängt allerdings von der Definition der innereurasischen Grenze ab. Auch Frankreich und Italien, sind sich nach wie vor uneinig, wer den Gipfel für sich beanspruchen kann. Zumal Berge sowohl wachsen als auch schrumpfen. Kräfte im Erdinneren drücken es stärker nach oben, als die Erosion mithalten kann. Daher wird auch dieses Rätsel wohl nie geklärt werden. Wir sind uns aber definitiv mit dem über den Wolken hausendem Petrus und über dessen Erfüllung unserer Wetterwünsche einig. Was für einen unglaublich beeindruckenden Tag dürfen wir in unseren Köpfen speichern.

Wir sehen blauen Himmel mit lustigen runden Wolken. So lässt sich auf Zermatt uns seine 4000er richtig freuen. Unsere Fahrt führt uns an Aigle, Martigny und Visp vorbei bis nach Täsch, wo uns der Zug in nur 12 Minuten nach Zermatt bringt. Gegenüber des Bahnhofs besteigen einige von uns, Colin unser Busfahrer heute ebenfalls, die Bahn auf den Gornergrat. Alle anderen spazieren durch Zermatt, geniessen die Sonne und auch das Matterhorn steht als Model im Sonnenlicht.

Auf einem Foto mit einem riesigen Alphorn vor dem Matterhorn, fehlt eigentlich nur noch eine goldener Rahmen. Diese Aufnahme scheint fast kitschig, aber sie widerspiegelt den heutigen Tag. Über das Zentrum des touristischen Teils von Zermatt läuft man an uralten Holzhäusern vorbei und spürt die Nostalgie des Bergsteiger Ortes. Es wird gerade das 150. Jahr-Jubiläum der Erstbesteigung des weissen Gipfels, dem die berühmte Schokolade als Vorbild dient, gefeiert. Lucy Walker war die erste Frau als Bezwingerin des Matterhorn. Und wohlgemerkt nicht mit Helm oder sonstigen heutigen Sicherheitsvorkehrungen ausgerüstet! Was für eine Heldentat!

Alle kehren begeistert von ihren jeweiligen Unternehmungen zum Bahnhof von Zermatt zurück, von wo uns der Shuttle wieder nach Täsch bringt.

Im Bus lassen wir noch die Eindrücke des Tages Revue passieren und hören passend dazu, auch noch eine auf Walliser Dütsch erzählte Walliser Sage. Eine eindrückliche Sprache, deren Vokabeln wir nicht alle zu übersetzen vermögen. Aber wir lachen ausgelassen über die bereits erlernten Vokabeln, besonders hats uns die Traghutte=-Tschifra angetan- das „Vorwort“ zu anderem Tragbaren😉.

Am Abend stossen wir nochmals auf diesen und den folgenden und letzten Reisetag an.

Auf der Fahrt Richtung Zürich geniessen wir die Fahrt mit dem Golden Pass von Montreux bis Gstaad. Die blauen Polster und kunstvollen Aufbewahrungsnetze über den nostalgischen Plätzen, lassen uns in längst vergangene Zeiten eintauchen. Steil klettert sie bis zum mondänen Skiort, wo wir noch unsere Mittagszeit geniessen können. Noch ist der sonst im Winter von Stars und Sternchen gefüllte Ort, im Herbstschlaf. Aber bald werden hier die Skischuhe mit Abendkleidern konkurrieren.

Mit diesen Bildern besteigen wir wieder unseren Bus und kehren nach einem Kaffeehalt im malerischen Zofingen zu unseren Einsteigeorten zurück.

Colin und ich haben es genossen die Tage mit Euch zu verbringen und das eine oder andere Neue zu entdecken.

Bitte passt gut auf Euch auf, damit wir bald wieder auf Neu zu Entdeckendes mit Euch anstossen können.

Herzlichst Eure Barbara

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