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Weihnachtliche Märchenschlösser der Loire mit Daniele Degiorgi

Bericht vom 4. – 7. Dezember 2022 | Bus Nummer 1                              

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Weihnachtliche Märchenschlösser der Loire

Luzern, früh am Morgen, unsere Gäste tropfen ein, müde Gesichter, grosse Erwartungen an diese Reise, die sich als Wunderbar auszeichnet. Wir werden in den Zeiten von Franz I. der bedeutender Renaissancefürst tauchen, der Künste und Wissenschaften großzügig förderte. Zürich, Aarau, Basel. In Pratteln haben wir unser Chauffeur gewechselt, Carmelo wird uns die 4 Tagen führen. Die Reise bringt uns heute quer durch Frankreich, Mühlhausen, Besançon, Dijon, Auxerre, Orleans. Endlich kommen wir an unsere Destination, Blois in der Departement Loir-et-Cher. Das grosszügige Hotel mit den netten SPA wird uns von den Strapazen erlösen.

Nach dem Frühstück fahren wir nach Cheverny. Über eine Allee mit üppig geschmückten Weihnachtsbäumen, farbige Ballone und Comics-Figuren gelangen wir zum Schloss, welches sich seit 6 Jahrhunderten bei der gleichen Familie in Privatbesitz befindet. Neben dem prächtig dekorierten Park erwarten uns prachtvolle Innenräume welche Kinderträume wahr werden lassen. Üppige Weihnachts-Dekorationen und Comic-Figuren schmucken die alten Räumlichkeiten, die Möbel und den alten Einrichtungen. Eine Spezielle Ausstellung ist an Moulinsart gewidmet, der Vater von Tintin, der berühmten französischen Comics. Einige Säle sind in Naturgrösse Abbildungen des Hauses von Capitaine Haddock.

Die Gartenlandschaft ist beeindruckend, das grossen Labyrinth, das grossen Teich in dem Garten der Liebe mit den Skulpturen von Gudmar Olovson, das Zuckergarten (jardin sucré) ein Obstgarten im französischen Stil, der sich über einen Hektar erstreckt. Wir weilen lange in diese riesige Landschaft, es ist immer noch bewölkt und kalt. Nach den Mittagessen, fahren wir in der Keksmanufaktur «Saint-Michel Bisquits» wo wir einer der grössten Produzent Europas treffen. 20 Tonnen Eier werden täglich hier verarbeitet, die lokale Manufaktur stellt mehr als 600 Mitarbeitern an. Céline die junge und sympathische Verkaufsmitarbeiterin führt und durch das Atelier, hier werden nur die Spezialitäten produziert, Hand Abfertigung ist hier noch verlangt. Wir lernen die Spezialitäten wie «Madeleine géante de Noel» oder Sandgebäck kennen.

Das Beste werden wir aber erst jetzt erreichen. Nach eine Halbstündige Fahrt erreichen wir Chambord – das prächtigste und grösste Schloss der Loire. Den ersten Blick auf die Gerüste, die die Türme verhüllen, das Schloss wird bereits restauriert und wird erst im Herbst 2023 in seiner vollen Pracht zu sehen sein. Schade! Nathalie, unsere lokale Reiseführerin, begleitet uns durch die riesigen Säle und die vielen traumhaft dekorierten Räume dieses wunderbaren Schlosses. Was für eine Architektur, ein Schmuck der Renaissance. Die Türme, die Doppeltwendeltreppe, die noch von Leonardo da Vinci gezeichnet wurde, die Empfangssäle. Franz I hat hier seine Macht zeichnen wollen, es musste das grösste und schönste Schloss werden. Nur Versailles und Fontainebleau sind in Frankreich noch prächtiger. Kaum zu glauben, dass dieses riesige Schloss nur für den Jagd benutzt worden war, nur die Männer mochten es, zu kalt und spartanisch für den Frauengeschmack. Der französische Garten erstrahlt im Weihnachtsglanz. Oben, aus der Terrasse hat man die Sicht auf der Landschaft, Schnurgerade Alleen, deren Ende nicht zu sehen sind, riesige Wälder, wo damals der König mit seinen Gästen zur Jagd war.  Die ganzen Domäne ist durch eien hohe Mauer, die sich um 32 Kilometer erstreckt umgeben.

Es ist ein neuer Tag, wir träumen immer noch von den wunderbaren Schlössern von gestern. Wir freuen uns aber auf den heutigen Ausflug nach Amboise. An einer schmalen Strasse im Dorf öffnet sich das Tor zu dem eher kleinen und biederen Schloss. Von hier erstreckt sich aber eine 500 Meter lange unterirdische Passage zu dem grösseren Schloss von Amboise. Im Schloss Clos Lucé verbrachte Leonardo da Vinci seinen Lebensabend und starb hier, wie die Überlieferung es will, in den Armen des Königs. Aus Rom, wo er am Werken war, nahm er seine Notizbücher und Skizzen mit, die von der Fülle und Vielseitigkeit seines Werks zeugen, sowie drei seiner wichtigsten Werke: Anna selbdritt, Johannes der Täufer und die berühmte Mona Lisa, die heute im Louvre-Museum aufbewahrt werden.

Im Herrenhaus entdecken wir die Modelle seiner zahlreichen Erfindungen – insbesondere eine einzigartige Sammlung von Modellen, die anhand seiner Zeichnungen angefertigt wurden. Insbesondere haben die Entwickler von IBM 3D Modelle seiner Arbeiten angefertigt, darunter ein von ihm erdachtes Flugzeug oder auch ein Automobil. Wir sind von den unzähligen Erfindungen beeindruckt, was für ein Genie. Der Mann war auf jeden Bereich hervorragend, Malerei, Architektur, Festungen, Waffenentwicklungen usw.

Die Weine der Loire! Wir sind an einer Besichtigung des Felsenkellers «Maison Laudacius» in Montlouis-sur-Loire eingeladen, nach einer Visite der beeindruckende Keller die in einen alten Steinbruch eingebaut wurde, nehmen an eine Verkostung teil. Wir sind hier in der Vignobles de la Touraine wo die wichtigste weisse Rebsorte ist das Chenin. Das Ganze prägt das Terroir der Touraine, das Weißweinen Frische, Fruchtigkeit und manchmal Zartheit verleiht.

Noch fröhlich und ein wenig beschwipst, fahren wir weiter zum berühmten Wasserschloss von Chenonceau, welches elegant auf fünf Arkadenbögen über dem Fluss Cher zu schweben scheint. Hier treffen wir das Pendant an der Schloss Chambord, dort das Schloss der Männer, hier das Schloss der Frauen. Schon Katherine de Briçonnet war die Bauherrin der ersten Bauphase, dann Diane de Poitier Favoritin der König Heinrich II und später Katharina von Medici Königin Frankreichs, einst die mächtigste Frau Ihrer Zeit. Sie verliehen dem Schloss eine besondere Eleganz. Noch Heute ist die feminine Hand im Schloss zu spüren. Einen im Schloss tätigen Blumenatelier vorbereitet täglich neue frische Blumendekorationen für die 20 Säle.

Die Emotionen sind aber noch nicht fertig, schnell im Hotel, sich bereitmachen und wieder auf der Reise. Unser Ziel ist es diesen Abend in Amboise mit einem feinen Essen in ein Höhlenrestaurants mit einzigartigem Ambiente. Wir haben eine Stunde Zeit, einige von uns nutzen sie um schnell die Stadt Blois zu sehen, 300 Meter vom Hotel, enge Strassen, das Schloss, die Kathedrale von St. Louis, das Weihnachtsmarkt und der eleganten Gestalt der Brücke über die Loire.

Das Restaurant der Troglodyten «La cave aux Fouées» empfängt uns in einer aus einem alten Steinbruch zurückgelassene Hölle.  Der Eingang ist schmal aber das Lokal eröffnet sich sofort in die breite mit einladende hallen mit tiefen dunklen Steindecke.  Wir machen uns gemütlich, das feine Essen und der gute Wein helfen für die gute Stimmung.

Es ist Zeit zurückzufahren, 4 intensive Tagen. Eine Ladung an positive Emotionen, wunderschöne Erinnerungen eingefangen in unsere Kameras, unzählige Fotos die uns zuhause noch eine Weile begleiten werden.

Daniele Degiorgi

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