Zauberhafte Insel Elba
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Maria Abegg
Reisebericht Zauberhafte Insel Elba
Frühmorgens fahren wir von Basel los und in Aarau, Zürich und Luzern steigen weitere Gäste zu. Mit einem vollbesetzten Bus fahren wir weiter Richtung Italien. So früh am Morgen und wegen dem 1. Mai sind die Strassen wie leergefegt und wir haben freie Fahrt. So erreichen wir den Hafen in Piombino viel früher als geplant. Als wir ankommen, steigen wir gleich in die Fähre ein. Kaum sind alle auf der Fähre, werden die Klappen hochgelassen und wir fahren los. Besser hätte das Timing nicht sein können! Die Überfahrt dauert eine Stunde und wir geniessen die frische Meeresbrise. Wir freuen uns alle auf die zauberhafte Insel Elba, wo wir eine Weile bleiben werden.
An einem Tag steht der Besuch von Porto Azzurro auf dem Programm. Früher hiess der Ort Longone. Da man hier jedoch den Namen mit dem Gefängnis in Verbindung bringt, hat man das Städtchen in den wohlklingenden Namen Porto Azzurro umgetauft. Der Name verspricht vieles, was er dann auch hält: Nämlich, dass Porto Azzurro ein kleines, hübsches Städtchen direkt am Meer ist. Wir haben hier freie Zeit, um die Ortschaft selber zu erkunden. Einige Gäste unternehmen einen längeren Spaziergang entlang dem Meer und laufen schliesslich neugierig um das berüchtigte Gefängnis herum. Andere Gäste geniessen einen Apéro in einem der vielen Restaurants. Da wir eine grosse Gruppe sind, wird die Bootsfahrt zur Möwenküste getrennt organisiert. Einige ziehen den Morgen vor, wiederum andere den Nachmittag. Die Bootsfahrt entlang der Küste ist wunderbar. Warum auf die fernen Malediven fliegen, wenn es hier so schön ist?! Bei prächtigem Sonnenschein geniessen wir die Bootsfahrt, welche von Möwen begleitet wird. Fast die ganze Küste, an der wir entlang schippern, ist in Privatbesitz einer Familie in Verona. Wir fahren auch an einem alten und verlotterten Stahlwerk vorbei und können uns gut vorstellen, wie hier früher gearbeitet wurde. In einer zauberhaften Bucht machen wir einen Halt und Franco, der Bootsführer, schwingt das Tanzbein zu sizilianischer Musik. Natürlich schauen einige Gäste nicht nur zu, sondern lassen sich zu einem Tänzchen animieren. Zurück in Porto Azzurro bleibt noch Zeit, um ein Glacé zu essen oder einen Cappuccino zu trinken. Auf dem Weg zur Bushaltestelle, wo uns Lothi wieder mit dem Bus abholt, sitzen auf jedem Bänkchen ein oder mehrere Gäste von uns. Als es dann Zeit ist uns abzuholen, kommen aus allen Gassen und Ecken Gäste von uns herbeigeströmt. Es ist immer wieder eindrücklich, wie viele Leute in den Doppelstockbus reinpassen! Am Abend geniessen viele einen Drink auf der Terrasse des Hotels oder gehen am nahen Strand spazieren und auch baden. Die Restaurants am Strand scheinen geschäftstüchtig zu sein, denn als sie erfahren, dass eine Gruppe hier ist, öffnen sie das Restaurant und erkundigen sich genau, wann wir einen freien Tag haben, um entsprechend ein Mittagsmenu vorzubereiten. Am Abend sind dann die verschiedenen Restaurants geöffnet und unsere Gäste demzufolge am Strand anzutreffen.
Auf der Inselrundfahrt im Osten von Elba halten wir in Rio Nell’Elba und bewundern das grosse Waschhaus. Es ist ein riesiger Waschtrog, an dem die Frauen früher zusammen gewaschen haben und der noch in sehr gutem Zustand ist. In Capoliveri, einem kleinen hübschen Städtchen, oben auf dem Hügel, machen wir eine Mittagspause. Bevor wir die Restaurants ansteuern, gehen wir ans Ende des Dorfes, um den herrlichen Ausblick auf die Bucht zu geniessen.
Elba ist in Italien und der ganzen Welt für seine Schönheit und die Mineralien, die dort im Boden gefunden werden, bekannt. Die Bekanntheit verdankt die Insel jedoch auch einem grossen Namen der Geschichte, dem des Napoleon Bonaparte. So ist Napoleon auf der Insel bis heute allgegenwärtig. In Procchio gibt es beispielsweise ein Restaurant, welches von sich sagt, dass hier Napoleon noch nie gegessen hat: «Qui Napoleone il Grande non ha mai mangiato. Mai!». Es gibt Napoleon Wasser, Napoleon Bier, Napoleon Salat usw. Die Zeit seiner Verbannung nach Elba war kurz, aber dennoch sehr prägend. Er blieb und regierte dort für knapp zehn Monate. Deshalb darf der Besuch von Napoleons Privatresidenz, der Villa San Martino, und dem Museum nicht fehlen. Als wir bei der Villa di San Martino ankommen, flanieren Damen und Herren in eleganten, altertümlichen Kleidern vor uns her. Gerade beim Museum treffen wir dann noch auf einen lebendigen Napoleon. Da heute der 4. Mai ist und Napoleon genau an diesem Datum 1814 auf der Insel Elba angekommen ist, wird dieser Tag bis heute zelebriert.
Das sind nur einige Erlebnisse auf der Insel Elba. Natürlich gäbe es noch viel zu erzählen von dieser schönen Reise und die Insel Elba hat uns wirklich verzaubert. Am liebsten würden wir noch einige Tage verlängern. Das Wetter macht uns den Abschied jedoch einfacher, denn bereits am Tag vor der Abreise fängt es an zu regnen, mal mehr, mal weniger. Die Gäste lassen sich vom Wetter nicht die Laune verderben und baden oder erkunden Procchio und seine Umgebung. Es scheint, als wäre der Himmel bereits traurig über unsere baldige Abreise.
Ihr wart eine angenehme Gruppe und zuverlässig pünktlich. Ich würde mich über ein Wiedersehen mit euch freuen. Auch ein ganz herzliches Dankeschön an Lothi für die erstklassige Zusammenarbeit und ruhige Fahrt.
Bleibt alle gesund und hoffentlich bis ein anderes Mal.
Maria