Zauberhafte Kamelienblüte im Tessin
Es berichtet für Sie unsere Reiseleiterin
Maria Abegg
Kamelienblüte im Tessin
Nach einer langen Winterpause kann ich endlich wieder eine Reise begleiten. Dementsprechend gross ist auch die Vorfreude und die Aussicht in die Sonnenstube der Schweiz zu fahren, vergrössert sie noch.
Unsere Tour de Suisse mit Ziel Tessin beginnt bei eisiger Kälte in Basel und danach geht es weiter nach Aarau, Bern, Thun und auf den Brünig. Das Wetter ist so düster, dass auch der Brienzersee nicht, wie üblich, türkisfarbig ist, sondern grau. Auf dem Brünig landen wir im tiefen Winter. Märchenhaft sieht die Landschaft mit den frisch verschneiten Bäumen aus. Weiter geht die Tour am Vierwaldstättersee entlang Richtung Erstfeld und dann durch den Gotthard Tunnel. Auf der anderen Seite sieht es auf Anhieb nicht viel besser aus. Als wir dann aber in Bellinzona aussteigen, merken wir den Temperaturunterschied. Wirklich heiss ist es immer noch nicht, aber wärmer. Bellinzona kennen die Meisten nur von der Durchfahrt. Dabei lohnt es sich auszusteigen, denn Bellinzona hat eine kleine, aber hübsche Altstadt. Bellinzona ist vor allem bekannt für seine drei Burgen, welche zum UNESCO Weltkulturerbe gehören. Am einfachsten zugänglich ist das Castelgrande, wohin man ganz einfach mit dem Lift fährt. Von oben haben wir eine herrliche Aussicht und bestaunen auch die mächtige und imposante Burganlage.
Am zweiten Tag steht eine Stadtführung in Ascona und Locarno auf dem Programm. Am Montagmorgen ist Ascona noch recht menschenleer. Was in Ascona auffällt, sind die vielen Gärten, darunter auch Gemüsegärten. Der Tour Guide Christian vermittelt uns die Geschichte Asconas und Locarnos mit sehr viel Humor. Natürlich führt die Tour in Locarno auch über die berühmte Piazza Grande. Die Steine aus dem Maggiatal sind schön, aber auch schön uneben, dafür sozusagen mit Fussreflexzonenmassage inklusive. Christian führt uns vor, wie die Damen mit hohen Absätzen jeweils sehr gekonnt über die Piazza gehen. Locarno besteht aber nicht nur aus der Piazza Grande und der Uferpromenade, sondern auch einer sehenswerten Altstadt.
Bevor wir zum Kamelienpark weiterfahren haben wir noch Zeit, uns etwas auszuruhen und zu essen. Pünktlich zu unserem Erscheinen im Park zeigt sich die Sonne. Dort angekommen, verteilen sich die Gäste schnell und stehen direkt bei den Büschen. Die Kamelien müssen ja von nahem bestaunt und fotografiert werden. Wir sind fasziniert von den Blüten, wie schön die Blütenblätter angeordnet sind! Wir stecken immer wieder die Nase in die Blüten, und sind etwas überrascht, dass keine riecht. Am Ende haben wir alle sehr viele Kamelienfotos… Vom Park bis zum Hotel ist es nicht so weit und so nehmen viele die Gelegenheit wahr, am See entlang ins Hotel zurück zu spazieren. Beim Apéro zwischendurch trifft man sich dann zufällig wieder.
Am Morgen des dritten Tages steht noch eine Fahrt ins Maggiatal auf dem Programm. Am Morgen ist es zwar noch schattig und dementsprechend kühl, aber bald schon scheint die Sonne. Bereits im Maggiatal haben wir das Gefühl, dass es ein wildes Tal ist, aber im Vergleich zu dem Val Bavona, wirkt es direkt gezähmt und ordentlich. Wir können uns gut vorstellen, wie schwierig das Leben früher in diesem Tal war, links und rechts hohe Felswände. Wir sind uns einig, um Ferien zu machen ist es hier wunderschön, aber zum Leben… Das Val Bavona fasziniert ganz besonders, da es eines der tiefsten und wildesten Täler der Schweiz ist und sehr felsig. Wir fahren bis Sonlerto, wo wir aussteigen und zu Fuss durch das Dörfchen gehen. Es scheint, dass alles Feriendomizile sind und zurzeit niemand da Ferien macht. Daher können wir ungestört über die fremden Terrassen und Gärten gehen und alles bestaunen. So klein das Dorf auch ist, im Zentrum steht eine Kirche. Dort hängt ein Seil und hinten ganz klein geschrieben steht, dass man nicht läuten soll. Aber so ein Seil lädt natürlich ein daran zu ziehen und einige können da nicht widerstehen. Somit wissen die wenigen Dorfbewohner, dass jetzt wieder Touristen da sind. Da es nur eine Strasse ins Val Bavona und Maggia gibt, fahren wir die gleiche Strasse wieder zurück und wir können so noch die andere Seite des Tals anschauen.
Zum Abschluss des heutigen Tages geniessen wir noch das typische Mittagessen im Grotto Raffael. Wir sind punkt 12 Uhr dort, wie es sich für Schweizer gehört, und werden äusserst freundlich empfangen. Das Essen schmeckt richtig gut. Es ist zwar das Gleiche wie gestern, aber doch ganz anders. Der Manager des Restaurants hat nicht nur alles wunderbar organisiert, sondern er ist auch noch Musiker. So gibt es noch ein musikalisches Ständchen.
Mit gut gefüllten Bäuchen und guter Laune treten wir wieder die Tour de Suisse Richtung Basel an.
An dieser Stelle möchte ich mich auch noch ganz herzlich bei Turi bedanken für die sehr gute Zusammenarbeit und angenehme Fahrt.
Sofort würde ich diese Reise mit euch wiederholen. Aber vielleicht sehen wir uns auf einer anderen Reise wieder.
Ich wünsche euch alles Gute und hoffentlich bis bald.
Maria